Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Elfen

Das Erbe der Elfen

Titel: Das Erbe der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
Vom Netzwerk:
hatte. Und ihre Furcht nahm zu. Va’esse deireádh aep eigean  ... Etwas geht zu Ende  ...
    So ging es zehn Tage und Nächte lang. Und schließlich war es vorüber. Es hörte auf, verschwand spurlos. Ciri beruhigte sich, schlief, ohne zu phantasieren, ohne zu träumen.
    Doch Triss wachte unablässig. Sie wich dem Mädchen keinen Schritt von der Seite. Sie nahm sie in Schutz. Sichtbar und unsichtbar.
     
    »Schneller, Ciri! Ausfall, Angriff, Rücksprung! Halbpirouette, Stoß, Rücksprung! Halte das Gleichgewicht, mit der linken Hand, sonst fällst du vom Kamm. Und stößt dir die  ... weiblichen Attribute!«
    »Was?«
    »Nichts. Bist du nicht müde? Wenn du willst, machen wir eine Pause.«
    »Nein, Lambert! Ich kann noch. Ich bin nicht so schwach, bilde dir nur nichts ein. Vielleicht sollte ich versuchen, jeden zweiten Pfahl zu überspringen?«
    »Kommt gar nicht in Frage! Du fällst herunter, und dann reißt mir Merigold den  ... Kopf ab.«
    »Ich falle nicht!«
    »Ich habe es einmal gesagt, noch einmal sage ich es nicht. Ohne Faxen! Sicherer Stand! Und die Atmung, Ciri, die Atmung! Du keuchst wie ein erstickendes Mammut!«
    »Stimmt nicht!«
    »Quengle nicht. Übe! Angriff, Rücksprung! Parade! Halbpirouette! Parade, ganze Pirouette! Sicherer auf den Pfosten, verdammt! Wackle nicht! Ausfall, Stoß! Schneller! Halbpirouette! Spring und stich! Richtig! Sehr gut!«
    »Wirklich? War es wirklich gut, Lambert?«
    »Wer sagt das denn?«
    »Du! Gerade eben!«
    »Da muss ich mich versprochen haben. Angriff! Halbpirouette! Rücksprung! Und noch einmal! Ciri, und wo war die Parade? Wie oft soll ich es noch sagen? Auf den Rücksprung muss immer eine Parade folgen, ein Vorschnellen der Klinge, das Kopf und Hals deckt! Immer!«
    »Sogar, wenn ich nur mit einem Gegner kämpfe?«
    »Du weißt nie, gegen wen du kämpfst. Du weißt nie, was hinter dir ist. Du musst dich immer decken. Beinarbeit und Schwert! Das muss ein Reflex werden. Ein Reflex, verstehst du? Du darfst das nicht vergessen. Wenn du es in einem richtigen Kampf vergisst, bist du erledigt. Noch mal! Na! Genau so! Siehst du, wie schön es mit so einer Parade klappt? Du kannst aus ihr heraus jeden Schlag führen. Du kannst aus ihr heraus nach hinten hauen, wenn es sein muss. Na, zeig eine Pirouette und einen Schlag nach hinten.«
    »Haaa!«
    »Sehr schön. Weißt du nun, worum es geht? Hast du’s kapiert?«
    »Ich bin nicht dumm!«
    »Du bist ein Mädchen. Mädchen haben keinen Verstand.«
    »Ach, Lambert, wenn Triss das hören würde!«
    »Wenn das Weibsstück ’nen Schnurrbart hätte, würde es Hauptmann. Nun, das reicht. Komm herunter. Wir ruhen uns aus.«
    »Ich bin nicht müde!«
    »Aber ich. Ich habe gesagt: ausruhen. Komm vom Kamm herunter.«
    »Mit einem Salto?«
    »Wie denn sonst? Wie ein Huhn von der Stange? Los, spring. Keine Angst, ich sichere dich.«
    »Haaaa!«
    »Schön. Für ein Mädchen sehr schön. Du kannst jetzt die Augenbinde abnehmen.«
     
    »Triss, ist es für heute nicht genug? Was? Können wir nicht den Schlitten nehmen und den Hang hinunterfahren? Die Sonne scheint, der Schnee glitzert, dass die Augen wehtun! So schönes Wetter!«
    »Lehn dich nicht so weit vor, sonst fällst du aus dem Fenster.«
    »Lass uns Schlitten fahren, Triss!«
    »Schlag mir das in der Älteren Rede vor. Damit beenden wir für heute den Unterricht. Komm vom Fenster weg, zurück an den Tisch  ... Ciri, wie oft muss ich bitten? Leg dieses Schwert weg, hör auf, damit herumzufuchteln.«
    »Das ist mein neues Schwert! Ein richtiges Hexerschwert! Aus Stahl gemacht, der vom Himmel gefallen ist! Wirklich! Geralt hat es gesagt, und er lügt nie, das weißt du doch!«
    »Oh ja. Ich weiß.«
    »Ich muss mich an dieses Schwert gewöhnen. Onkel Vesemir hat es genau an mein Gewicht, meine Größe und Armlänge angepasst. Ich muss Hand und Handgelenk darauf einstellen!«
    »Stell dich ruhig darauf ein, aber im Freien. Nicht hier. Also, ich höre. Ich glaube, du wolltest mir eine Schlittenfahrt vorschlagen. In der Älteren Rede. Also, schlag vor.«
    »Hmm  ... Was heißt ›Schlitten‹?«
    »Sledd als Gegenstand. Aesledde als Tätigkeit.«
    »Aha  ... Ich weiß schon. Va’en aesledde, ell’ea?«
    »Beende die Frage nicht auf diese Weise, das ist eine unhöfliche Form. Die Frage wird durch die Intonation gebildet.«
    »Aber die Kinder von den Inseln  ...«
    »Du lernst nicht den Jargon von Skellige, sondern klassische Ältere Rede.«
    »Und wozu lerne ich diese

Weitere Kostenlose Bücher