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Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Titel: Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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wieder etwas dazwischen. Ich würde es gerne erleben.“
    Die Zeremonie begann mit dem Vortrag eines vereinigten Militärorchesters aus Soldaten verschiedener Nationen, was in dieser Form eine Weltpremiere war. Die Akustik war unnatürlich gut, was an der Übertragung lag, denn das Glas war schalldicht. Die vielen Menschen draußen hörten wahrscheinlich bei Weitem nicht so gut, wenn sie bei diesen Temperaturen im Freien überhaupt etwas genießen konnten.
    Der erste Wagen rollte lautlos heran. Auf der Ladefläche lag einer der Lantis-Container. Ein riesiges, auf den Wagen montiertes Schild zeigte die lantische Eins. Eine Übersetzung war nicht nötig, denn die Zahlen, die die Lantis bei offiziellen Anlässen verwendeten, waren so einfach und logisch, dass jedes Kind sie auf Anhieb verstehen konnte. Eine Eins bestand aus einer senkrechten Basislinie, an der oben eine kürzere Linie im rechten Winkel nach links zeigte. Bei einer Zwei waren es zwei Linien, eine Drei hatte eben drei Linien, eine oben, eine in der Mitte und eine unten. Eine Vier hatte noch eine Linie oben nach rechts, eine Fünf hatte zwei nach rechts. Bei einer Sechs ließen die Lantis die kleinen Linien weg und gingen zu einer nächsten Basislinie über, was das Bild wieder vereinfachte. Anne liebte Logik und war deshalb von der lantischen Schreibweise sehr angetan. Nur dass das Zahlensystem der Lantis nicht auf einem Zehner-, sondern einem Zwölfersystem basierte, machte die Sache schwierig. Die Zahl Zwölf schien für sie eine besondere Bedeutung zu haben. Vielleicht waren es nicht nur zufällig zwölf Container, die sie auf dem Mond verborgen hatten.
    Der zweite, der dritte und der vierte Wagen folgten.
    „Wo ist der fünfte Container?“, fragte Anne.
    Walter zuckte mit den Schultern. „Ich sehe ihn auch nicht. Wir haben ihn vom Mond geholt, da bin ich mir sicher. Ich habe die Bergung persönlich geleitet.“
    „Vielleicht haben sie ihn schon vorher transportiert, weil er beschädigt ist“, sagte Olaf.
    Es konnte nicht anders sein, aber Anne war enttäuscht. Gerade mit diesem Container verband sie eine besondere Geschichte, und sie hätte ihn jetzt gerne gesehen.
    „Schade, dass er fehlt.“

14.
     
    In der Mitte des nahezu kreisrunden Raums stand Container 1. Zusätzlich zu den Stützen wurde er durch Ketten gehalten, die von den Ösen des Containers zur Decke gingen und straff gespannt waren. Um den Container herum war ein etwa vier Meter breiter, freier Raum, begrenzt durch eine Wand aus Panzerglas. Dahinter lagen die Kontrollräume. Der Raum mit dem Container war luftdicht verschlossen. Man wollte auf alle möglichen und unmöglichen Fälle vorbereitet sein, denn niemand wusste, was sie erwarten würde. Die gleiche Anlage gab es viermal, damit man an vier Containern gleichzeitig arbeiten konnte, aber die anderen drei waren leer. Zuerst wollte man Erfahrungen sammeln.
    Professor Hawker war aufgeregt, ein lange nicht mehr erlebtes Gefühl. Es irritierte ihn etwas, weil er dachte, er wäre über alle s erhaben. Das hier war doch kein wissenschaftliches Experiment, wie er sie schon unzählige Male durchgeführt hatte.
    „Ineta, was machen die Kameras?“
    Ineta Corbi sah von ihrem Kontrollpult auf. Sie war spürbar genervt, weil der Professor sich dauernd in ihre Arbeit einmischte. Sie wusste, was sie tat, denn sie sorgte schon seit zwei Jahrzehnten für einwandfreie Fernsehübertragungen. Auch hier würde alles funktionieren, aber der Professor tat so, als ob er der Einzige wäre, der Kompetenz besaß.
    „Alles in Ordnung, Professor. Wir haben den Container aus allen Winkeln im Blick, und die Übertragung nach draußen ist einwandfrei.“
    Diese Übertragung nach draußen verursachte in Hawker zwiespältige Gefühle. Einerseits genoss er die Publicity, denn die Übertragung wurde von Milliarden Menschen live verfolgt. Jeder wollte beim Auspacken der ersten „Schatztruhe“ dabei sein. Andererseits würde auch jeder sehen, wenn etwas schiefging, und das konnte bei Experimenten immer passieren. Hawker kannte Wissenschaft nur aus verschwiegenen Laboren. Die Medien schaltete man erst ein, wenn es etwas Positives zu berichten gab. Diesen Filter gab es hier nicht. Das bedeutete: Es musste funktionieren. Wenn nicht, würde seine Popularität einen Knacks bekommen, gleichgültig, ob er etwas für das Misslingen konnte oder nicht.
    „Wang , sind die Roboter einsatzbereit?“
    Kim Wang blickte stoisch auf seine Kontrollen. An ihm schien sowohl die

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