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Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Titel: Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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platt.
    „Boah. Da stehen jede Menge Militärflugzeuge und Hubschrauber. Die sind bestimmt nicht gegen Mikroben. Also doch Saurier.“ Er sah seinen Vater triumphierend an.
    „Die sind wegen möglicher Terroristen.“
    „Ich dachte, die Menschen wären einig.“
    „Nun ja, fast alle. Es gibt aber immer noch welche, die Angst haben und die Forschungen an den Containern verhindern wollen.“
    „Warum denn das?“
    „Manche Menschen haben Angst vor Veränderung, manche haben einfach nur Angst vor Neuem. Dann gibt es solche, bei denen die Container nicht zu ihrer Religion passen und die dann ihr Weltbild ändern müssten.“
    Mit diesen Gedanken konnte Benny wenig anfangen. Er hatte keine Angst vor dem Neuen, sondern fieberte der Landung entgegen. Er konnte kaum erwarten, die Stadt zu besichtigen, die man extra für das Erbe der Lantis in die Wüste gebaut hatte.
    Auf den Monitoren vor ihnen wurde eine Karte eingeblendet, ein Stadtplan von Lantika. Manches war noch grau, aber vieles auch schon realisiert. Man könnte meinen, Scheich Hasan Al-Qummi hätte gezaubert, wenn man sah, was alles innerhalb eines Jahres aus dem Wüstenboden gestampft worden war. In einem flachen Talkessel, umrahmt von Hügeln , lag das eigentliche Forschungsareal. Hier waren die Gebäude im inneren Kreis fertiggestellt, wo später unter der höchsten Sicherheitsstufe die Container geöffnet werden sollten. Die Gebäude in den beiden Ringen darum waren noch im Rohbau. Rundherum, über die Gipfel der Hügel verlief eine rote Linie, unterbrochen von Wachtürmen. Das gesamte Areal war ein Hochsicherheitsbereich.
    Eine einzige Straße führte von dort zu dem Teil von Lantika, in dem die Menschen wohnten, wo es Geschäfte gab, den Flughafen und alles andere, was zu einer kompletten Stadt gehörte. Es war eine Stadt vom Reißbrett, die Hauptstraße im rechten Winkel zu der Straße, die vom Forschungsareal her kam. Auf der einen Seite lag der viel zu große Flughafenterminal mit der Rollbahn dahinter und anschließend ein Militärkomplex, der nur als schraffierte Fläche dargestellt wurde. Auf der anderen Seite der Hauptstraße zweigten kleinere Straßen in Wohngebiete ab. Nahe dem Zentrum von Lantika herrschte Luxus, je weiter man sich davon entfernte, wurde die Bebauung immer karger. Ganz weit außen lag etwas, das nur noch Baracken sein konnten.
    Es hatte Monate gedauert, bis sich die Weltgemeinschaft auf diesen Standort geeinigt hatte. Zunächst hatte jeder versucht, eigene Interessen durchzudrücken, bis man sich am Schluss auf die Sahara einigen konnte. Sie gehörte zu keinem der früheren politischen Blöcke und war groß genug, dass man etwa einhundert Quadratkilometer für ein exterritoriales Gelände abzweigen konnte und darum noch eine hundert Kilometer breite, menschenleere Schutzzone legen, ohne jemandem wehzutun. Im Gegenteil, Libyen und Algerien hatten sich die Einöde fürstlich bezahlen lassen.
    Anne fand das alles überdimensioniert, aber ein Scheich dachte wohl anders. Sie hatte Kowalev danach gefragt, doch der hatte nur mit den Schultern gezuckt. „Wenn der Scheich unbedingt eine Shopping Mall will und die Arabische Union sie bezahlt ... Man kann Schlechteres mit Ölmilliarden anfangen.“
    Anne sah das Glitzern der Reflektoren des Sonnenkraftwerks, das Lantika mit Strom versorgte, dann schloss sie die Augen. Sie war so müde.
    Seit ihrer Rückkehr vom Mond hatte sie nicht mehr richtig geschlafen. Es war, als ob ihr Gehirn Probleme hätte, in der gewohnten Art zu arbeiten. Selbst wenn Anne sich bemühte, nichts zu denken, arbeitete es auf Hochtouren, wie die Ärzte festgestellt hatten. Alle Entspannungsübungen halfen nichts. Medikamente machten Anne nur träge, aber ihr Gehirn bremsten sie nicht, also verzichtete Anne darauf. Irgendetwas ging in ihr vor, das niemand erklären konnte. Vielleicht hatte die starke Strahlung, der sie auf dem Mond ausgesetzt war, doch mehr Auswirkungen, aber das war auch nur eine Vermutung. Und selbst, wenn es stimmte, hätte man keine Lösung. Anne musste versuchen, mit dieser Einschränkung zu leben, aber das war nicht einfach. Tag und Nacht das Gefühl, in Höchstleistung zu denken, kostete Kraft. Auch das Sabbatjahr, das man ihr gegönnt hatte, hatte nichts bewirkt. Ihr Gehirn kam nicht zur Ruhe. Deshalb hatte Anne eine weitere Auszeit abgelehnt. Es musste irgendwie gehen.
    Anne nahm den Kristallsplitter, der an einer Kette um ihren Hals hing, in die Hand und sah ihn an. Er hatte den Mondstein

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