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Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Titel: Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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hier erschaffen.“
    „Sie wollen einen Jurassic Park aufbauen?“ Bakshi konnte es nicht fassen. Mitten in der Wüste ! Das musste ein Vermögen kosten, selbst für einen Scheich.
    „Viel besser“, sagte Al-Qummi. „Sehr viel besser. Im Jurassic Park waren bloß Saurier aus der damaligen Zeit auf einer heutige n Insel ausgesetzt worden. Ich werde eine komplett neue Welt schaffen, mit originalen Pflanzen und allem, was die Container bieten. Und hier ...“
    Der Scheich ging vor das Panorama und zeigte auf einen bestimmten Abschnitt.
    „... hier wird es eine kleine Siedlung mit Lantis geben, wenn Sie weitere erschaffen.“
    Bakshi brauchte einen Moment, bis er seine Sprache wiederfand. „Aber die Lantis sind keine primitiven Wilden, die man in eine Siedlung in einem Urwald einsperren kann.“
    Al-Qummi lächelte verschmitzt. „Richtig. Nur wissen sie es nicht.“
    Das stimmte. Sie konnten nur die Körper der Lantis erschaffen, vorausgesetzt, man würde ihnen Leben einhauchen können. Was diese Wesen wissen würden, lag allein bei den Menschen.
    „Beeindruckend, Scheich. Wirklich beeindruckend“, sagte Hawker. „Aber noch müssen wir vorsichtig sein. Dieser Plan darf nicht an die Öffentlichkeit. Wir müssen erst Ergebnisse präsentieren, das heißt, lebendige Lantis. Sonst könnte es eine Welle der Empörung geben und endlose Diskussionen.“
    Al-Qummi winkte ab. „Machen Sie sich keine Sorgen, Professor. Von mir erfährt niemand etwas, ich möchte meinen Triumph auch nicht vermasseln. Ansonsten hat Arman alles im Griff.“

27.
     
    Sonntag. Heute war kein Walderlebnis angesagt. Anne und Olaf genossen die Sommersonne unter der Markise ihrer Veranda. Neben Anne stand ein Glas eisgekühlter Grapefruitsaft mit einem winzigen Schuss Blue Curaçao. Das ergab einen angenehmen Geschmack und ein schönes Farbenspiel. Olaf las eine der letzten Zeitungen, die es noch gedruckt gab. Er liebte das Rascheln von Papier. Anne hatte sie auch gelesen, in den Minuten, in der ihr Mann den Saft für sie geholt hatte. Niemand wunderte sich mehr darüber. Es war eben so, dass Anne alles schneller las. Jetzt wischte sie durch die immer wieder neuen Dokumente aus Lantika. Dort war Container 3 in Arbeit. Er enthielt weitergehende Einführungen in die Technologie der Lantis. Jede Zeile wurde den Wissenschaftlern von interessierten Unternehmen aus den Händen gerissen. Insgesamt mussten sich Einnahmen ergeben, die die Kosten der aufwändigen Bergung der Container mehr als deckten.
    Anne legte ihr Tablet zur Seite. Dort vorne, in einer Ecke ihres großen Rasengrundstücks, standen ihre Kinder mit Freunden zusammen. Anscheinend tüftelten sie gerade aus, was sie den Sonntagnachmittag zusammen unternehmen wollten. Es war ein idyllisches Bild. So friedlich.
    In Gedanken ließ Anne ihre Träume Revue passieren. Waren es wirklich Träume? Manchmal schien es, als wären es Erlebnisse aus einer anderen Welt, oder aus einem anderen Leben. Inzwischen hatte sie die Steuerung dieser Szenen einigermaßen im Griff. Sie war in immer neue Bereiche vorgestoßen, aber immer waren es Erlebnisse aus der Natur, meistens im Wald. Die grüne Frau schien die Natur sehr zu lieben. Leider hatte Anne sie nie wieder zu Gesicht bekommen, die Szene am See blieb die einzige. Anne hatte sie oft wiederholt, um sich das Bild einzuprägen. Es gefiel ihr. Wenn die Haut und die Augen nicht grün wären, würde sie gut in unsere Zeit passen. Obwohl sie nackt war, hatte sie nicht den Eindruck einer primitiven Eingeborenen gemacht. Sie wirkte intelligent, bewegte sich mit großem Geschick in der Natur und war vor allem furchtlos. Anne hatte nicht ein einziges Mal erlebt, wie sie vor etwas zusammengezuckt oder erschrocken gewesen war. Anne hätte diese Frau gerne kennengelernt, obwohl - konnte man jemanden besser kennenlernen, als wenn man die Welt durch dessen Augen sah?
    Diese Welt war jedenfalls beeindruckend. Anne erlebte eine Fülle an Pflanzen, duftenden Blumen und bunten Tieren, wie sie es nie für möglich gehalten hatte. Und das so zu erleben, wie sie es tat, war etwas ganz anderes, als es die besten Dokumente vermitteln konnten. Wie konnte man lesen oder in einem Film sehen, wie eine Frucht schmeckte? Anne hatte es erlebt, als hätte sie selbst hineingebissen. Wenn das alles durch den Meteoriteneinschlag in Yucatán zerstört worden war, hatte die Welt wirklich einen riesigen Verlust zu beklagen. Vielleicht konnte man einiges wieder zum Leben erwecken. Die

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