Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)
Hinterlassenschaft der Lantis machte Hoffnung.
Die Türglocke läutete. Anne und Olaf sahen sich an, sie erwarteten keinen Besuch. Olaf ging öffnen und kam mit einem alten Bekannten wieder: Walter Bullrider.
„Ich muss doch mal sehen, wie du lebst, wenn du g erade nicht auf dem Mond bist“, sagte Walter.
Er nahm das Angebot zu einem Kaffee dankend an. Nach ein bisschen Smalltalk kam das Gespräch unweigerlich auf Lantika.
„Du lebst ziemlich abseits. Bekommst du eigentlich mit, was in Lantika geschieht?“ , fragte Walter.
Anne deutete auf das Tablet, das neben ihnen auf einem kleinen Beistelltisch lag. „Stell dir vor, auch hier gibt es Internet. Ich verfolge die Forschungen sehr interessiert.“
„Sie liest jedes Dokument im Original“, ergänzte Olaf.
Walter hob die Augenbrauen. „Das ist echt viel.“
„Sie haben Container 3 fast fertig. Die technischen Beschreibungen sind ein bisschen mühsam“, sagte Anne.
Walter schüttelte den Kopf. „Sowas liest du auch? Das würde ich mir sparen.“
„Ich bin halt neugierig.“
„Habt ihr auch mitbekommen, was dieser Scheich veranstaltet?“
„Al-Qummi baut eine Pipeline vom Mittelmeer bis Lantika“, sagte Olaf. „Darüber kommt dauernd etwas in den Nachrichten. Muss ein ziemlich beeindruckendes Projekt sein.“
„Ich hab’s mir angesehen“, sagte Walter. „Die Pipeline ist riesig.“
„Es heißt, er will die Aquifere schonen, aus denen Lantika sein Wasser bezieht. Die Pipeline soll das Wasser liefern, damit die uralten, unterirdischen Reservoire unter der Wüste erhalten bleiben.“
Walter rollte mit den Augen. „Das sind die Märchen für die Öffentlichkeit. Klingen gut, sonst nichts. Dafür braucht er nicht so eine Riesenpipeline und die ganze Hektik ist auch unnötig. An anderen Stellen verschwenden die Scheichs mehr Wasser. Al-Qummi hat alles an Pipelinebaukapazitäten zusammengekauft, was er auf die Schnelle bekommen konnte. Und dazu noch zwei der größten Entsalzungsanlagen in Auftrag gegeben.“
Olaf sah zu den Kindern, die gerade über einen Zaun kletterten. „Beeindruckend. Aber ich kann mir Schlimmeres vorstellen als eine zu große Wasserpipeline in der Wüste.“
Anne hatte die ganze Zeit nur zugehört und Walter beobachtet. „Walter, rede nicht um den heißen Brei herum. Du bist weder zufällig hier vorbeigekommen noch willst du über irgendwas Belangloses plaudern. Was willst du wirklich?“
Walters Gesichtsausdruck signalisierte ihr, dass er sich ertappt fühlte. Sie hatte ins Schwarze getroffen.
Er setzte sich auf seinem Stuhl zurecht und rührte den Kaffee in seiner Tasse um, obwohl der Zucker sich schon längst aufgelöst hatte.
„Ich hätte wissen müssen, dass ich dir nichts vormachen kann. Bitte entschuldige. Ich glaube, dass in Lantika etwas vorgeht, das wir nicht wissen. Und darum mache ich mir Sorgen.“
„Eine Sache, die niemand wissen soll, kenne ich schon“, sagte Anne. Sie stellte ihre Tasse heftig auf dem Untersetzer ab. „Und zwar, dass sich da die Geheimdienste ihre Nasen wundschnüffeln. Das ärgert mich maßlos. Können die nicht mal bei einem weltweiten Wissenschaftsprojekt ihre Finger draußen halten?“
„Das weißt du schon?“ Walter schien echt überrascht.
„Am Ende kommt doch immer alles raus“, sagte Anne.
„Du weißt mehr, als öffentlich bekannt ist. Aber das hätte ich mir denken können. Dann weißt du sicher auch, dass Wissenschaft keineswegs harmlos ist. Die Militärs interessieren sich für alles, und für neue Entdeckungen ganz besonders.“
„Ich gehe davon aus, dass alle Entdeckungen in Lantika für die Öffentlichkeit publik gemacht werden. Und da Amerikaner UND Chinesen gleichzeitig mit ihren besten Leuten vor Ort sind, sollte keiner dem anderen die Butter vom Brot klauen können.“
Irgendeinen wunden Punkt hatte Anne getroffen, das spürte sie deutlich. Jetzt wollte sie wissen, welchen.
„Am besten erzählst du jetzt einfach mal ALLES. Sonst hat es keinen Zweck, miteinander zu reden.“
„Ihr müsst schweigen“, sagte Walter. „Kein Wort an irgendjemanden.“
„Wir sind eingestuft für COSMIC TOP SECRET, das weißt du.“
„Sonst wäre ich nicht hier.“ Walter ließ seine Tasse in Ruhe und sah Anne und Olaf an. „Also gut. General William Myers hat mich um Unterstützung gebeten.“
Anne hatte mit vielem gerechnet, aber damit nicht. „DER William Myers? Der Direktor der NSA?“
Walter nickte.
„Ich fasse es nicht.
Die Kinder kamen an und
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