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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Held von Athranor nicht mehr mit seinen besten Freunden?«, drang Borros Stimme wie aus weiter Ferne zu ihm. Arvan gab der Barkasse einen Stoß, nachdem er sein schweres Schwert samt Lederscheide und Gurt vom Rücken genommen und ins Boot geworfen hatte. Aber anstatt sich ebenfalls hineinzuschwingen, drehte er sich um, während das Boot bereits von der Strömung des Flusses fortgesogen wurde.
    In diesem Augenblick stieß Zalea einen Entsetzensschrei aus. »A rvan!«
    Zwischen den Bäumen waren Schatten zu sehen. Gestalten hoch zu Pferde und mit dämonisch glühenden krähenähnlichen Köpfen.
    Vogelreiter, durchfuhr es Arvan eisig.
    »V erfluchte Gharandoi«, murmelte er. Den Beschützer hatte er jetzt nicht zur Hand, und das Langmesser, das er am Gürtel trug, war nun wirklich keine Waffe gegen diese Gegner. Die Kraft sucht immer ihre Gegenkraft!, meldete sich die Gedankenstimme, während Arvan versuchte, die Hand vom Elbenstab zu lösen. Doch aus irgendeinem Grund gelang es ihm nicht. Lirandils Worte hallten in ihm nach, wonach der Stab eine Art Spiegel sei und die Gedanken, die er sandte, in Wahrheit von seinem Träger stammten. Völlig absurd schien Arvan das in diesem Augenblick. Die Vogelreiter näherten sich so lautlos, wie sie gekommen waren. Plötzlich waren sie da gewesen, ohne dass Lirandil oder Brogandas etwas davon bemerkt hatten. Wahrscheinlich hatten sie sich erst einen Augenblick zuvor von unscheinbaren Krähen in diese Kreaturen verwandelt. Aber gleichgültig, welche Gestalt sie auch immer annehmen mochten, sie waren stets zuerst Diener des Schicksalsverderbers. War es Ghool nun doch gelungen, die Spur der kleinen Gemeinschaft der Gefährten aufzunehmen, die aufgebrochen war, um die Pläne dieses mächtigen Herrn dunkler Kräfte zu durchkreuzen? Sie werden euch alle töten. Und es gibt nichts, was ihr gegen sie tun könnt, meldete sich die Gedankenstimme. Ein zweites Mal werden sie sich wohl kaum durch Brogandas hereinlegen lassen, wie es im Dornland geschehen ist!
    Schwarzer Rauch drang aus den Nüstern der Pferde und dampfte auch aus den Schnäbeln dieser geisterhaften Erscheinungen hervor.
    Arvan zog den Elbenstab, und ein Gefühl der Kraft durchströmte ihn augenblicklich. »J etzt ist die Stunde der Tat, Arvan.« Die Vogelreiter hoben die schwarzen Schwerter und preschten lautlos voran. Die Hufe ihrer Pferde berührten dabei nicht den Boden.
    Ein Strahl aus schwarzem Licht schoss aus dem Elbenstab heraus. Er fächerte sich auf und wurde breiter und nahm die Form einer hauchdünnen Klinge aus purer Finsternis an.
    Arvan wirbelte diese Klinge aus Finsternis in vertikaler Richtung herum. Sie schnitt durch die Vogelreiter hindurch, ohne dass irgendein Widerstand für Arvan spürbar wurde.
    Mehrfach schwenkte er den Elbenstab und ließ den Strahl aus Schwarzlicht so oft durch die Vogelreiter fahren, dass die meisten von ihnen regelrecht zerstückelt wurden. Sie zerfielen unter diesen Hieben. Die abgetrennten Teile zerfielen zu Asche. Zwei der Vogelreiter gelang es noch, sich in Krähen zurückzuverwandeln, ein dritter war gerade mitten im Verwandlungsprozess, als das Schwarzlicht ihn zerteilte und zu Asche zerfallen ließ.
    Mit einem aufwärts gerichteten Schwung erwischte er sogar noch die beiden aufstiebenden Krähen. Gut gemacht!, meldete sich die Gedankenstimme. Du hast die Kraft des Elbenstabs entfesselt. Lass sie frei. Und hör nicht auf den Elben, der deine Gedanken zu beherrschen versucht …
    »N ein!«, stieß Arvan laut hervor.
    Er warf den Stab von sich. Ein pfeifendes, ohrenbetäubendes Geräusch ging daraufhin von dem Elbenstab aus. Die Runen glühten auf. Mehrere Schritt weit wurde alle Vegetation versengt. Das Gras war aschegrau geworden, und auch an Arvans Stiefeln waren Rußstreifen zu sehen. Der Strahl aus Schwarzlicht, der von dem Artefakt ausgegangen war, verblasste und war einen Augenblick später nicht mehr zu sehen. Das Pfeifen wurde immer unerträglicher, der Stab bewegte sich, hüpfte empor und rollte sich um die eigene Achse. Dann blieb er schließlich regungslos liegen. Die Runen schimmerten noch einige Augenblicke lang golden. Aber dann verblassten sie. Als sie zu einer festen Form erstarrten, waren sie wieder schwarz, so als hätte man sie in das Holz des Stabes eingebrannt.
    Die Barkasse hatte inzwischen wieder angelegt. Lirandil sprang an Land und näherte sich Arvan. Der Blick des Elben streifte nur kurz die Überreste der Vogelreiter und richtete sich dann auf den

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