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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die Luft, trafen Wachsoldaten und ließen sie zu Boden sinken. Candrics Pferd stellte sich wiehernd auf die Hinterhand und war kaum zu bändigen, als dicht neben dem Tier einige Brocken einschlugen. Von überall her gellten Schreie. Kurz darauf traf ein weiteres, gleichartiges Katapultgeschoss das Dach eines Gebäudes, das über die äußeren Mauern hinausragte.
    Es würde nur noch eine Frage der Zeit sein, bis der Beschuss so große Löcher in die Mauern gerissen hatte, dass massenweise Orks und Wolfskrieger ins Innere der Stadt eindringen konnten. Mit Mühe gelang es dem Hochkönig, wieder die Herrschaft über sein Pferd zu erlangen, während es in einiger Entfernung einen Volltreffer in das Mauerwerk gab. Wieder sprühte Schwarzlicht empor. Ein ganzes Stück der Brustwehr stürzte mitsamt zwei Dutzend Söldnern aus Harabans Heer, einem Springald sowie einem zur Bedienungsmannschaft des Katapults gehörenden Waldriesen in die Tiefe.
    Bis zum Mittag dauerte der ununterbrochene Beschuss an. Die Katapulte der Angreifer wurden unermüdlich nachgeladen und gespannt. Am frühen Nachmittag begann der Sturm. Die zu wandelnden Festungen gewordenen Riesenskorpione mit ihren Brustwehren aus Skorpiondung bildeten die Vorhut. In ihrem Schutz folgten Abertausende von Orks. Sie ritten entweder zu zweit oder zu dritt auf dem Rücken von Hornechsen oder liefen zu Fuß. Wolfskrieger und die auf riesigen Reithunden dahinschnellenden Dämonenkrieger bildeten eine kleine Minderheit unter dieser ersten Angriffswelle.
    Soweit die Katapulte hinter den Zinnen von Gaa noch einsatzfähig waren, wurde versucht, die Flut der Angreifer zu dezimieren. Aufzuhalten war sie nicht. Schon drängten die ersten Orks in die Stadt. Auf ihren Hornechsen trampelten sie die Verteidiger einfach nieder. Riesenskorpione drängten sich durch die vom Katapultbeschuss in die Mauern gerissenen Löcher und vergrößerten sie noch. Weitere Mauerteile wurden durch die gewaltigen Geschöpfe zum Einsturz gebracht.
    Candric zog sich zusammen mit Kalamtar und Harrgyr rechtzeitig zurück. Das Schwert des dalanorischen Königs troff nur so von Orkblut. Die Wut der Verzweiflung schien ihm zusätzliche Kräfte zu verleihen und ihn tollkühn zu machen. Aber auch ihm musste bald klar werden, dass dies ein Krieg war, der sich mit keinem anderen vergleichen ließ, den die Geschichte des Kontinents bisher gesehen hatte.
    »Z urück!«, rief Candric seinen Männern zu. »Z ieht euch zurück!«
    Der äußere Mauerring von Gaa war schlicht und ergreifend gegen die gewaltige Übermacht nicht zu halten. Die Ordnung unter den Verteidigern hatte sich längst aufgelöst, als die ersten Riesenskorpione in die Stadt eindrangen. Orks sprangen von den gewaltigen Geschöpfen herab und machten Jagd auf die letzten Ogerkrieger, die noch hinhaltenden Widerstand leisteten.
    Überall begannen Rauchfahnen über der Stadt aufzusteigen. Todesschreie mischten sich mit den triumphierenden Kriegsrufen der Orks und den dröhnenden Rufen der Hornechsen.
    Candric zügelte sein Pferd und drehte sich im Sattel um, bevor er das Tor zur Burg des Statthalters passierte. Ein Riesenskorpion rammte seinen Stachel in einen der Türme, auf dem sich ein Katapult befand. Noch schossen Armbrustschützen von oben auf die Orks auf dem Rücken der gewaltigen Kreatur. Fast die Hälfte von ihnen sank innerhalb von Augenblicken getroffen zu Boden, aber dann stieß der Riesenskorpion ein zweites Mal zu. Der Turm verlor seine Stabilität. Er brach zusammen. Katapult und Steine fielen herab. Manche Orks wurden durch herabfallende Söldner aus Harabans Heer erschlagen.
    »W orauf wartet Ihr?«, rief Kalamtar von Condenna, der zusammen mit Harrgyr das Tor schon passiert hatte.
    Ein Fußsoldat aus Ambalor, der ebenfalls versuchte, sich in die Burg des Statthalters zu retten, wurde durch ein Wurfbeil getroffen. Es steckte nun im Hinterkopf des Ambaloriers, dem sein Helm wohl schon zuvor im Kampf abhandengekommen war.
    Gaa ist verloren, durchfuhr es Candric. Und noch viel mehr …
    Er wollte gerade dem Pferd die Sporen geben, um sich hinter dem Burgtor zumindest vorläufig in Sicherheit zu bringen, als ein dröhnendes Brüllen ihn noch einmal herumfahren ließ.
    Einer der dämonischen Hundereiter schnellte unter dem Riesenskorpion hindurch, unter dessen gewaltigem Körper einige Wolfskrieger mit ein paar eingekreisten Bagoriern kämpften.
    Der Hund, auf dem das Dämonenwesen ritt, war größer als selbst das stämmigste

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