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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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edenfalls kann der Bogen, den wir um die Orks machen, gar nicht so groß sein, wie es eigentlich notwendig wäre, um nicht von ihnen bemerkt zu werden«, gab Neldo zu bedenken.
    »D ann müssen wir eben einfach mittendurch!«, schlug Arvan vor und deutete nach Nordost– geradewegs dort hin, wo jenseits einiger Hügelketten nach einigen Meilen die Wälder am Langen See begannen. »E in großer Umweg wird uns keine Vorteile bringen. Und auf Orks und Wolfskrieger treffen wir überall.«
    »V ielleicht könnte ja unser werter Brogandas uns mithilfe seiner Magie geradewegs in den Halblingwald versetzen«, schlug Borro vor. »A m besten noch genau an die Stelle, wo sich unbekannterweise der Runenbaum befindet.« Er wandte sich an den Dunkelalben, und das, was er dann sagte, machte deutlich, dass sein Vorschlag keineswegs nur Flachserei, sondern völlig ernst gemeint war. »S o ähnlich, wie Ihr das damals hinbekommen habt, als Ihr uns in die Mark des Zwielichts versetzt habt.«
    »D amit es mich diesmal nicht nur beinahe tötet?«, erwiderte Brogandas etwas gereizt. »D avon abgesehen hast du anscheinend eine völlig falsche Vorstellung von unserer Art der Magie. Ich kann mich nicht einfach an jeden Ort versetzen, an den ich gerne möchte, sondern allenfalls unter bestimmten Bedingungen an bestimmte Orte, an denen sich besondere Kräfte konzentrieren.«
    »I ch dachte, der Runenbaum gehört dazu.«
    »V on dem Runenbaum habe ich zum ersten Mal durch Lirandils Erzählung gehört. Ich habe keine Ahnung, was für Kräfte dort wirken, noch weiß ich, wo er ist. Und abgesehen davon hat ja wohl König Elbanador alles Mögliche an Vorkehrungen getroffen, damit man diesen Ort eben nicht so einfach zu erreichen vermag.«
    »I ch meinte ja nur…«
    »U nd ehrlich gesagt verspüre ich keine Neigung, mich mit einem unwissenden Halbling über Dinge zu unterhalten, von denen der sowieso nichts versteht.«
    Borro war empört. »N un erlaubt aber mal! Wir sind hier nicht in Albanoy, wo Ihr Dunkelalben alle anderen Geschöpfe als beeinflussbare Untertanen betrachtet!«
    Brogandas verzog das Gesicht. Und die Runen auf seinem Kopf veränderten sich zu sehr feinen, ineinander verschlungenen Formen, die jetzt eher an ein Gewirr aus Dornensträuchern erinnerten als an bedeutungsvolle Schriftzeichen. »S eid ihr Halblinge das denn nicht in Wahrheit sowieso? Leicht zu manipulierende, einfältige Wesen, deren Erfahrungshorizont sich normalerweise nur auf ein paar Meilen um euren Wohnbaum beschränkt?« Sein durchdringender Blick senkte sich. »A ber was ihr nicht im Kopf habt, das habt ihr ja in euren großen Füßen, nicht wahr?« Und während Brogandas dies sagte, hatte Borro das Gefühl, in Gedanken hören zu können, wie der Dunkelalb noch ein Wort hinzufügte, das er über alle Maßen hasste. Borrovaldogar – seinen vollständigen Namen nämlich, der ihm stets besonders peinlich gewesen war.
    »I hr solltet mit dem Streit aufhören!«, mischte sich Whuon ein. »E uer Gerede ist kaum zu ertragen. Arvan hat recht, wir sollten den kürzesten Weg in die Wälder suchen, denn dort können wir uns verbergen. Allerdings sollten wir den Schutz der Nacht abwarten. Ich wüsste jedenfalls nicht, dass Orks auch bei Dunkelheit sehen können.«
    »O rks nicht«, gab Lirandil zu. »W as die anderen Kreaturen angeht, die in Ghools Diensten stehen, weiß auch ich das nicht immer zu sagen…« Der Elb wirkte nachdenklich, und er schien auch nicht ganz bei der Sache zu sein. Das bläuliche Leuchten stand für ein paar Augenblicke in seinen Augen. Offenbar beschäftigte ihn im Moment vornehmlich jenes Wissen, das er aus König Elbanadors Buch erworben hatte. Dann machte sein Kopf eine ruckartige Bewegung. Das Leuchten verschwand, und seine Aufmerksamkeit schien wieder ganz dem Hier und Jetzt zu gelten. »W ir machen es, wie Whuon es vorschlug«, sagte er dann.

Rückkehr zum Halblingwald
    Bis zum Einbruch der Dunkelheit blieben nur wenige Stunden. Die Gefährten verbrachten sie im Schutz einer Hügelkette.
    »I ch kann es kaum erwarten, Gomlos Baum wiederzusehen«, sagte Neldo irgendwann in die Stille hinein.
    »G eht mir genauso«, bekannte Borro.
    »W ir werden bestimmt sehen, dass wir uns umsonst Sorgen gemacht haben«, war Zalea überzeugt. »A rvans Ziehvater ist ein großartiger Baummeister und wird schon wissen, was im Moment der Gefahr zu tun ist.«
    »D as wird noch etwas dauern, bis wir Gomlos Baum besuchen können, fürchte ich«, eröffnete

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