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Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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nicht wahrnehmen können, ist das Augenlicht unser mächtigster Verbündeter, den wir nicht aus Unachtsamkeit einbüßen sollten.« Luke setzte die eigene Schutzbrille auf und lockerte dann den Blaster in seinem Holster. »Mara sagte, dass ihre Körperpanzer Blasterblitze zurückwerfen und sogar Laserklingen aufhalten, also ziele gut und führe dein Lichtschwert noch besser.«
    Jacen lächelte. »Wow, jetzt hast du dich eine Sekunde lang wie mein Dad angehört.«
    R2-D2 blökte einen knappen Kommentar.
    Luke legte einen Augenblick den Kopf schräg, dann nickte er. »Anscheinend denke ich in Situationen, in denen die Erfolgsaussichten ziemlich gering sind, immer zuerst daran, was dein Vater sagen oder tun würde. Das bedeutet nicht, dass ich das dann auch mache, aber man kann sich seinem Beispiel nur schwer entziehen.«
    Luke drückte einen großen roten Knopf in der Bordwand, worauf die Landerampe des Kanonenboots ausgefahren wurde. Er ging voran und sank am Fuß der Rampe in die Hocke. Er drückte die Hände in den Boden, ließ ein wenig Erde durch die Finger rinnen und rümpfte die Nase.
    »Was ist?«
    »Bei meinem letzten Besuch hier war die Luft voller Schwefel, aber jetzt nehme ich kaum etwas davon wahr. Irgendetwas konnte der Luft den Schwefel entziehen.« Er deutete auf eine grüne Bodenflechte, die sich über weite Teile der Anlage und ihre Mauern ausgebreitet hatte. »Davon gab es hier auch nichts. Vielleicht hat dieses Gewächs die Luft gereinigt.«
    Jacen zuckte die Achseln. »Du bist derjenige von uns beiden, der auf einer Farm aufgewachsen ist.«
    »Das war eine Feuchtfarm auf einem Wüstenplaneten.« Sein Onkel blickte zu ihm auf. »Gab es in den Daten, die du durchgesehen hast, irgendwas hierüber?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    Luke kam hoch und ging auf das Tor in der Mauer der ExGal-Station zu. Das Tor stand offen, doch das blättrige grüne Gewächs hatte es völlig überwuchert. Luke schob die Ranken auseinander und senkte den Kopf, um hindurchzugehen. Jacen folgte ihm auf dem Fuß und fand sich im nächsten Moment in einem grünen Tunnel wieder.
    Er achtete darauf, wohin er seine Füße setzte, um nicht zu stolpern, und stieß daher gegen seinen Onkel. »Sorry.«
    »Macht nichts. Sieh dir das hier an.«
    Luke trat aus dem Rankengeflecht in einen kleinen Innenhof. Jacen folgte, und auch R2-D2 rollte heran und drängte sich zwischen sie. Der kleine Droide schaukelte hektisch hin und her und gab einen tiefen, traurigen Klagelaut von sich.
    Luke legte ihm tröstend eine Hand auf den Kuppelkopf. »Ich weiß, ich weiß, R2.«
    Die grüne Flechte hatte bis auf ein ausgedehntes ovales Areal, das auch den Eingang der ExGal-Station einschloss, alles ringsum überwuchert. In dem Oval lagen nur zwei Meter vom Eingang entfernt einige Maschinenteile, und Jacen brauchte ein paar Sekunden, bis er erkannte, was da alles beieinander lag. Er wusste selbstverständlich, worum es sich handelte, hatte die einzelnen Teile jedoch noch nie auf diese Weise angeordnet gesehen.
    Den Mittelpunkt des Arrangements bildete eine enthauptete R5-Einheit. Dort, wo der abgeschnittene kegelförmige Kopf hätte sein müssen, saß ein fleischloser menschlicher Schädel. Drähte in allen Farben des Regenbogens ragten aus den Augenhöhlen und zwischen den Zähnen hervor, darunter ein Kabelbündel, das wie eine Zunge heraushing. Ringsum waren Computerkonsolen, Wiedergabefelder von Holoprojektoren, Nahrungsmittelsynthetisierer sowie ein Haartrockner aus einer Erfrischungszelle verteilt wie Spielzeug aus einer geborstenen Kiste. Alle Gegenstände waren bis zur Unbrauchbarkeit beschädigt, und die Dellen in ihrer Metallhaut sahen aus, als wäre irgendwer auf ihnen herumgetrampelt.
    Jacen sah seinen Onkel an. »Was soll das denn sein?«
    Lukes Miene verhärtete sich. »Eine Warnung, ganz klar. Ich frage mich allerdings, an wen sie gerichtet ist.«
    »An die Wesen, die du draußen gespürt hast?«
    Der Jedi-Meister seufzte. »Das vermute ich, aber wir sind nicht hierher gekommen, um Vermutungen anzustellen. Es wird schwer sein, eine Erklärung zu finden. Ich hoffe nur, nicht zu schwer, sonst werden die Antworten, die wir finden, hier auf Belkadan zurückbleiben, und wir beide können die Ewigkeit wie dieser arme Teufel zubringen – als Warnung für andere, sich von hier fern zu halten.«

12
     
    Anakin Solo ließ den Blick über den Zeltplatz auf Dantooine schweifen und nickte bedächtig. Er stand mit dem Rücken zur untergehenden Sonne und

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