Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
Jedi-Meister schloss die Augen. »Irgendwas ergibt hier keinen Sinn. Dass Octa sich über Superwaffen informiert, gut, schließlich haben die Yuuzhan Vong Miko getötet. Ich kann verstehen, dass sie sich rächen will, auch wenn dieser Gedanke auf die Dunkle Seite führt. Aber was ist dann Daeshara’cors Motiv? Standen sie und Miko sich denn auch irgendwie nahe?«
Mara zuckte die Achseln. »Das weiß ich nicht, aber ich denke, dass Motive im Moment zweitrangig sind. Wir müssen herausfinden, wohin sie gegangen ist.«
Anakin lachte. »Das dürfte leicht sein. Es gibt nicht sehr viele Orte, an denen Superwaffen gebaut werden könnten, stimmt’s? Die Werften bei Kuat…«
Der Jedi-Meister stand auf. »Der Bau einer Superwaffe kann heute nicht mehr geheim gehalten werden, und die Mittel, die man dafür braucht, sind auch nicht so einfach erhältlich. Sie hat sicher etwas anderes vor.«
Er sah den Droiden an. »R2, du solltest das Landungsprotokoll der Durastar abfragen. Ich will eine Liste aller Raumschiffe, einschließlich ihrer Zielhäfen, die binnen vier Stunden nach dem Start der Durastar vom selben Landeplatz abgehoben haben.«
»Das könnten Dutzende sein, Luke.«
»Ich weiß, Mara, aber irgendwo müssen wir anfangen.« Luke nahm sein Lichtschwert vom Schreibtisch und befestigte es am Gürtel. »Wir können da draußen keine abtrünnige Jedi gebrauchen. Und erst recht keine, die vielleicht auf der Suche nach einem Planetenkiller ist.«
Ein Luftgleiter brachte sie in kürzester Zeit zur Andockbucht 9372. Der große Hohlraum summte vor Betriebsamkeit. Lastenheber verschoben Frachtgut, während sich Passagiere in langen Reihen durch das allgemeine Durcheinander schlängelten. Arbeiter lachten, tranken und beschäftigten sich mit Spielen. Mara und Anakin trennten sich, um sich die Ticketschalter der kommerziellen Fähren vorzunehmen, die Leute von der Planetenoberfläche zu den im Orbit wartenden Schiffen brachten. R2-D2 griff unterdessen auf ein lokales Terminal zu, um die von Luke gewünschten Informationen zu beschaffen.
Luke öffnete sich für die Macht und wanderte durch die Andockbucht. Sofort prasselte ein Sturzbach von Gefühlen auf ihn ein. Er lächelte über den kleinen Wutausbruch, der ein Paar erfasste, dessen Vorstellungen von Pünktlichkeit offenbar stark differierten. Er kam an Leuten vorbei, die sich voller Besorgnis daran zu erinnern versuchten, ob sie den einen oder anderen Gegenstand eingepackt hatten. Er nickte Schiffskapitänen zu, die angesichts jeder Kiste, die in ihren Frachträumen verschwand, ihren Profit berechneten. Die Aufregung jener, die zum ersten Mal in den Weltraum starten würden, ließ sein Lächeln breiter werden, und die Leidenschaft zweier Liebender, die in die Flitterwochen flogen, ließ ihn erröten.
Während er weiterschlenderte, gab er sich alle Mühe, sich in Daeshara’cors Gemütszustand zu versetzen. Sie interessierte sich offenbar für Superwaffen und hatte auf entsprechende geheime Dateien zugegriffen. Sie wusste, dass man sie in fünf Tagen auf Bimmisaari erwartete, hatte also genauso viele Tage Zeit, etwas zu unternehmen, bevor irgendjemand Alarm schlagen konnte. Das schränkte die Zahl ihrer möglichen Ziele ein.
Luke schloss die Möglichkeit, dass sie zu dem in der Nähe von Kessel gelegenen Schlundzentrum geflogen war, sofort aus, da die Durastar sie nach Bimmisaari gebracht hätte, von wo aus es nur ein Katzensprung nach Kessel war. Und, was noch bedeutsamer war, die von ihr aufgerufenen Dateien hätten ihr ohne Zweifel verraten, dass Admiral Daala den Laborkomplex längst zerstört hatte. Und obwohl es gut möglich war, dass ein Teil der Anlage immer noch im Raum trieb, bestand kaum eine Chance, dass irgendetwas davon noch zu verwenden sein würde.
Doch ehe Luke sich eine Vorstellung von dem, wonach Daeshara’cor gesucht hatte, machen konnte, spürte er etwas in der Macht, das nicht hierher zu gehören schien. Es begann als Neugier, spitzte sich jedoch augenblicklich zu und wurde Furcht. Im nächsten Moment versuchte Selbstbeherrschung, die Furcht zu verhüllen, ohne diese Aufgabe auch nur annähernd zu bewältigen. Luke sah nach rechts und erblickte einen Mann, der eilig die Kapuze seines Mantels überstülpte und sich abwandte.
Der Jedi-Meister machte eine leichte Bewegung mit der Hand. »Warten Sie. Gehen Sie nicht weg.«
Als wäre er zu Eis erstarrt, blieb der Mann im Mantel abrupt stehen. Und obwohl er gegen Lukes Suggestion ankämpfte,
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