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Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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noch erinnern, als wäre es gestern gewesen.«
    Roas Lächeln wurde undurchschaubar. »Wo wir gerade von Kessel sprechen, ich wollte dich schon immer etwas fragen. Also gut, eine Geschichte kann sich auf der Reise von Tatooine nach Bonadan schon sehr verändern. Aber nach dem, was ich gehört habe, hast du den Kessel-Run in weniger als zwölf Stunden geschafft.«
    Han sagte nichts, setzte lediglich eine leere und entschlossene Miene auf.
    »Nun?«, hakte Roa nach.
    »Alte Geschichte, Roa. Und nicht gerade mein Lieblingsthema.«
    »Überleg dir genau, was du sagst.«
    Han hob die Hände. »Also, ich hatte Jabba im Nacken, weil ich eine Ladung Gewürze verloren hatte. Chewie und ich brauchten die Arbeit, und manchmal tut oder sagt man eben, was notwendig ist.«
    »Aber stimmt es – hast du es tatsächlich unter zwölf geschafft?«
    Han legte die Fingerspitzen auf die Brust. »Würde ich damit Scherze machen? Wenn ich schon angebe, dann stimmt auch jedes einzelne Wort.«
    Roa sah ihn einen Moment lang an, dann brach er in schallendes Gelächter aus. »Ach, Han, wo sind bloß die guten alten Zeiten geblieben. Was ist aus der Jagd nach Ruhm und Reichtum geworden?«
    »Die hat heute keine Zukunft mehr.« Han schüttelte knapp den Kopf. »Trotzdem, der Gedanke, dass eigentlich anständige Jungs wie Reck sich freiwillig mit dem Feind verbünden… Gegen die Yuuzhan Vong sehen die Hutts wie Schulknaben aus. Und Palpatine wirkt wie ein aufgeklärter Despot.«
    »Vielleicht. Aber die Gewinnerseite zahlt besser«, sagte Roa nüchtern. »Außerdem müssen Credits nicht unbedingt aus sauberen Händen kommen, damit Reck und seine Meute sie sich in die Tasche stecken.«
    Han lächelte. »Im Alter bist du glatt noch zum Philosophen geworden.«
    Roa zuckte schwerfällig mit den Schultern. »Wenn dein Partner stirbt, hast du plötzlich eine Menge Zeit nachzudenken.« Er blickte Han an. »Das hast du vermutlich auch schon festgestellt.«
    Han erwiderte nichts darauf.
    Der Navcomputer gab ein Signal.
    »Master Roa, wir verlassen den Hyperraum«, verkündete der Droide.
    Roa und Han drehten sich der Kontrollkonsole zu und bereiteten die Happy Dagger auf den Sublichtflug vor.
    »Sublichtantrieb eingeschaltet«, sagte Roa knapp.
    Han betätigte einen letzten Schalter. »Schilde sind bereit.«
    Durch streifiges blaues Licht kehrten sie in den Realraum zurück. Abrupt lösten sich die Linien in winzige Punkte auf, drehten sich ein wenig, ehe sie sich zu einem Sternenfeld festigten, und hinter jeder fernen Sonne verbarg sich eine andere Realität. Abgesehen von einem leichten Beben brachte das Schiff den Übergang sanft hinter sich.
    »Eintritt in das Anobis-System«, berichtete der Droide.
    »Anobis?«, fragte Han überrascht. »Das liegt ja noch hinter dem Ende der Welt. Warum sollte sich denn Reck hier draußen verstecken wollen?«
    Roa schüttelte den Kopf, als Han ihn ansah. »Anobis ist nur der Hintereingang zu unserem eigentlichen Ziel. Durch einen direkten Sprung wären wir möglicherweise mitten in einer feindlichen Flottille oder einer Patrouille der Imperialen Restwelten gelandet.« Er deutete mit seinem dicken Zeigefinger auf das Steuerbordsichtfenster. »Sieh dir das mal an.«
    Han fuhr nach rechts herum. Fast zum Greifen nahe trieb das ausgehöhlte und in einer Schlacht verbrannte Wrack eines Sternzerstörers. Das große Schiff war umgeben von Trümmern, Kommandoturm und der spitze Bug waren explodiert. Am früher einmal glänzenden Heck zeigten sich nun riesige schwarze Krater. Kabel und Leitungen hingen heraus wie zerfetzte Innereien. Han dachte zurück an den Angriff auf Helska 4, wo die Yuuzhan Vong sich eingenistet hatten, und den Sternzerstörer Rejuvenator, der fast mit der gesamten Besatzung an Bord abgestürzt war.
    »Haben wir überhaupt eine Chance gegen diese Mörder?«, fragte Roa.
    »Den Yuuzhan Vong werden wir es schon zeigen.« Han wandte sich von dem Anblick draußen ab. »Also, wo geht es hin, Roa?«
    Roa tippte mit dem Zeigefinger auf eine Sternkarte im Display. »Ord Mantell.«
    Han fiel die Kinnlade herunter, dann warf er den Kopf in den Nacken und lachte brüllend.
    Roa sah ihn fragend an. »Hast du Angst, du könntest dort jemandem über den Weg laufen, den du schon lange nicht mehr gesehen hast?«
    »Eher jemandem, den ich erst kürzlich gesehen habe«, murmelte Han. »Meiner Frau.«
     
    Ord Mantell war noch immer dieselbe langweilige Kugel, an die Han sich von früheren Besuchen erinnerte, von denen es

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