Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang
»Nun, vielleicht möchten ja einige dem guten Beispiel des Grafen folgen?«
Nachdem sich die Versammlung über Mittag vertagt hatte, eilte Leia zum Ausgang des runden Raumes, ehe sie jemand ansprechen konnte. Olmahk, einer ihrer Noghri-Leibwächter, wartete im Gang mit C-3PO.
»Ich hoffe, die Sitzung ist gut verlaufen, Mistress Leia«, sagte C-3PO, der sich sputen musste, um bei ihrem Schritt mitzuhalten.
»So gut, wie zu erwarten stand«, murmelte Leia.
Sie gingen zu einem Turbolift und fuhren zur weitläufigen und protzigen Lobby des Regierungsgebäudes hinunter, wo jeder Droide, der zu sehen war, sich mit ungewöhnlicher Hast auf einen der vielen Ausgänge des Gebäudes zuzubewegen schien.
»Was hat es denn damit auf sich?«, fragte Leia und blieb stehen.
»Ich weiß es nicht«, antwortete C-3PO. »Aber ich werde mal einen Versuch unternehmen, es herauszufinden.«
C-3PO ging quer durch die Lobby und schob sich einem Verwaltungsdroiden in den Weg, dessen Kopf geformt war wie ein umgekehrtes Reagenzglas. Der 3D-4X war gezwungen, anzuhalten, und rutschte über den polierten Boden. In unglaublicher Geschwindigkeit tauschten die beiden Informationen aus wie zwei Ameisen, die sich auf ihrer Straße zwischen Futterquelle und Bau treffen.
Einen Augenblick später drehte sich C-3PO um und kehrte mit steifem Rücken und pumpenden Armen zurück – eine Geste, die Leia inzwischen als Zeichen für drohende Schwierigkeiten kannte.
»Mistress Leia, ich habe gerade eine höchst beunruhigende Nachricht erhalten«, sprudelte C-3PO hervor. »Es heißt, Ord Mantell sei das nächste Angriffsziel der Yuuzhan Vong.«
13
»Der Kerl hätte Sie umbringen können, Herrin«, merkte Vergere in der geheimen Sprache der Täuschersekte an, während sie die Verwundungen versorgte, die der Attentäter Elan zugefügt hatte.
Die Priesterin schob Vergere zur Seite, damit sie sich in dem Spiegel betrachten konnte, den Showolter ihr hatte bringen lassen. »Ich habe nicht um mein Leben gefürchtet. Ich fürchtete nur um die Gesundheit der Bo’tous. Die Schläge dieses Dummkopfs hätten die Träger beschädigen oder in ihrem Wachstum hemmen können.«
Vergere setzte sich zurück auf ihre mehrgliedrigen Beine und stellte die langen Ohren auf. »Haben sie überlebt?«
Elan strich mit der Hand über den unteren Teil ihres Brustkorbs und lächelte bösartig. »Ich fühle, wie sie reifen, Vergere. Sie flüstern mir etwas zu und warten auf die vier Atemzüge, mit denen sie befreit werden. Ich spüre ihre Vorfreude.«
»Ihre oder Eure?«
Elan wandte sich vom Spiegel ab und sah ihre Intima an. »Dafür, dass ich ihr tödliches Gift freisetze, werde ich reich belohnt. Vielleicht erfährt sogar der Höchste Oberherr Shimrra davon.«
»Ohne Frage«, versicherte ihr Vergere. »Obwohl es die Mitglieder Ihrer Domäne sein werden, die davon profitieren.«
Elan sah sie weiter an. »Du hast so wenig Vertrauen in Harrar, als sei er nicht in der Lage, uns abzuholen, nachdem wir mit den Jedi fertig sind.«
Vergere kniff voller böser Vorahnungen die schräg stehenden Augen zusammen und sträubte die kurzen Federn im Nacken. »Ich vertraue darauf, dass Harrar alles in seiner Macht Stehende tun wird, um Sie zu finden. Aber unsere Bewegungen werden jetzt nicht mehr so einfach zu überwachen sein. Nicht nach dem Überfall. Showolter wird uns kreuz und quer durchs All transportieren lassen, bis wir tief im Raum der Neuen Republik stecken, wo uns sogar Nom Anor nicht mehr erreichen kann.«
Ungeachtet seiner Verletzungen hatte der höchst wachsame Major Showolter alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, damit sie die Welt nicht identifizieren konnten, auf der sie sich gegenwärtig befanden, obwohl sie allen Anzeichen nach noch weiter abseits lag und weitaus primitiver war als die vorherige. Bei der Ankunft hatte Elan einen kurzen Blick auf undurchdringliche Wälder erhascht, die aus eigentümlichen Bäumen bestanden. Aus Bruchstücken der Unterhaltung schloss Elan, dass es wenigstens eine kleine Stadt auf diesem Planeten geben musste, doch sowohl sie und Vergere als auch die Geheimdienstagenten würden sich von dem Ort fern halten.
Elan strich Vergere über den flaumigen Rücken. »Wenn die Pflicht meinen Tod verlangt, dann soll es so sein, meine Liebe. Meine Domäne wird davon profitieren. Mein Vater wird in den Rang des allerhöchsten Priesters erhoben.«
»Und Harrar, der zu allem bereit ist, wird ebenfalls profitieren.«
»Das soll uns nicht
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