Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance
ersten.
»Kein Sauerstoff«, berichtete Ganner nach einem Blick auf die Anzeige an seinem Handgelenk.
Hintereinander betraten sie einen Gang, der wie der Schlund eines riesigen Lebewesens wirkte. An den Wänden und der Decke wuchsen Kolonien von Mikroorganismen, die eine schwache grünliche Bioluminiszenz abstrahlten. Schließlich standen sie vor dem nächsten gewölbten Schott, das allerdings über ein Irisblendenportal verfügte, durch die sie in einen versiegelten Vorraum gelangten. Dass es sich hierbei jedoch um eine Luftschleuse handelte, bemerkten sie erst, als sie in einen weiteren großen Frachtraum vordrangen, in dem Atemluft vorhanden war.
Und außerdem warteten dort die Krieger der Yuuzhan Vong, die Kyp und Ganner schon viel früher erwartet hatten.
Es waren etwa dreißig, von denen einige chitinartige Rüstungen trugen, andere nicht. Alle waren mit zweischneidigen Klingen oder diesen lebenden Stäben ausgestattet, die man, wie Kyp wusste, als Peitsche, Keule, Schwert oder Speer einsetzen konnte. Einen Moment lang verharrten die beiden Gruppen still und starrten sich an, dann sprang einer der Krieger vor und brüllte einen Satz in seiner Sprache.
Der Schrei klang zunächst wie eine Erklärung, der sofort darauf folgende Angriff ließ jedoch eher den Schluss zu, dass es sich um einen Schlachtruf gehandelt hatte. Deak und die anderen Nicht-Jedi eröffneten das Feuer aus ihren Blastern und hatten zehn oder mehr Krieger ohne Rüstung erledigt, ehe die auch nur den halben Raum durchquert hatten. Kyp und Ganner rückten auf die Überlebenden vor, wobei ihre Füße kaum vom Boden abhoben, und entwaffneten mithilfe ihrer telekinetischen Fähigkeiten mehrere ihrer Gegner, während sie gleichzeitig die Hiebe von erstarrten Amphistäben und von Coufeeklingen parieren und Speere abwehren mussten. Einen nach dem anderen besiegten sie die Yuuzhan Vong durch senkrechte Hiebe auf den Kopf oder Stiche in die einzige verwundbare Stelle der lebenden Rüstung, die sich unter den Achseln befand.
Die beiden Jedi arbeiteten Rücken an Rücken als Team, wann immer das möglich war, oder nebeneinander; dabei gaben sie keinen Zentimeter Raum auf, den sie einmal gewonnen hatten, und bewegten ihre Schwerter mit karger Effektivität. Die relativ leichten Siege verrieten ihnen, dass es sich bei diesen Kriegern um eine andere Sorte handelte als bei den erfahrenen Kämpfern, mit denen sie es an Bord des ithorianischen Herdenschiffes Tafanda Bay zu tun gehabt hatten. Dennoch ging diese Auseinandersetzung nicht für alle glimpflich aus. Zwei von Kyps Dutzend fielen – einer wurde von einem Coufee enthauptet, ein anderer von einem geworfenen Amphistab durchbohrt.
Nachdem Kyp und Ganner sich des Großteils ihrer Gegner entledigt hatten, wandten sie sich den letzten Yuuzhan Vong Mann gegen Mann zu. Kyp stürzte sich in ein wildes Gefecht mit einem Krieger, der ihn um einen Kopf überragte und seinen Stab ebenso, geschickt handhabte wie Kyp sein Lichtschwert. Ganner schleuderte mithilfe der Macht einen Gegner in drei weitere Yuuzhan Vong, die auf Deak losgingen. Zwei davon brachen auf dem Deck zusammen, was Deak ausreichend Zeit ließ, das Blastergewehr in Anschlag zu bringen und den Dritten sowie denjenigen, den Ganner in die Gruppe geschleudert hatte, zu erschießen.
Diese Ereignisse nahm Kyp nur am Rande wahr. Er stand fest auf dem Boden, hatte den rechten Fuß vorgesetzt und hielt das Lichtschwert in Hüfthöhe. Auf diese Weise parierte er die Stöße, Hiebe und Stiche seines Gegners. Dass Kyp sich dabei nicht von der Stelle bewegte, provozierte den Krieger zunehmend. Er stach mit seiner lebenden Waffe erneut zu und befahl dem Stab, sich auszudehnen und mit den Fangzähnen zuzubeißen. Die abrupte Verwandlung in eine Schlange überraschte Kyp, im nächsten Moment hatte er sich jedoch wieder gefasst. Er führte das Lichtschwert um den biegsamen Stab herum, riss die Klinge plötzlich nach oben, entwand dem Krieger seine Waffe und trennte ihm mit der gleichen Bewegung die Hand an der Stelle ab, wo sich Unterarmschützer und Handschuh trafen.
Die abgeschlagene Faust fiel zu Boden, und dunkles Blut spritzte aus dem Armstumpf des Kriegers! Der Yuuzhan Vong starrte Kyp entsetzt und ungläubig an, dann senkte er den Kopf und rannte los, offensichtlich um Kyp von den Beinen zu werfen. Ein Schritt zur Seite verhinderte dies. Der geschwächte Krieger stolperte an ihm vorbei, und Kyp stieß ihm das Lichtschwert durch die Achselhöhle und
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