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Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Tyers
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gelebt. »Sie sind schwer zu erwischen, aber einige scheinen würdig zu sein.«
    Tsavong Lah nickte und berührte den Kamm von Nom Anors Villip. Das Gesicht glättete sich und verschwand. Der Villip zog sich zurück, saugte sich selbst durch das Mundloch ein.
    Auf seinem weit entfernten Planeten würde Nom Anor nun seine neue Maske wieder anlegen, keinen Ooglith, sondern eine neue Zucht, die eine nichtmenschliche Spezies imitierte. Anors menschliche Kontaktperson in der Hauptstadt des Feindes hatte sich bereit erklärt, ganze Schiffsladungen von Feinden zu dem System zu schicken, in dem Nom Anor sich gerade befand.
    Sobald Tsavong dort eintreffen würde, würde ihm die große Aufgabe zufallen, die Würdigen von den Unwürdigen zu trennen. Ein Massenopfer könnte den mächtigen Yun-Yammka vielleicht überzeugen, Tsavong den galaktischen Kern erreichen zu lassen, wo ihm vom höchsten Oberlord fruchtbare Gärten – bearbeitet von ebenso fruchtbaren Sklavenvölkern – versprochen worden waren.
    Nun bestand also Aussicht auf sechstausend zusätzliche Ungläubige, die den Wert dieses Opfers erhöhen und ihn so viel näher an den Planeten bringen würden, den er für seine Götter erobern wollte.
    Coruscant.

4
     
    Mara Jade Skywalker war noch ein Kind gewesen, als Imperator Palpatine sie nach Coruscant gebracht hatte. Sie hatte die Ausbildung durch Palpatine überlebt. Nun schien Coruscant abermals das Zielgebiet einer feindlichen Macht zu sein, diesmal der Yuuzhan Vong.
    Inzwischen bildete ihr Mann einen anderen Schüler aus – er nahm offenbar an, dass es auch in der Zukunft noch Frieden und Gerechtigkeit geben würde, die es zu verteidigen galt. Mara jedoch fragte sich manchmal, ob sie nicht vielleicht einfach nur aus Gewohnheit weitermachten und nicht, weil sie ernsthaft hofften, noch etwas erreichen zu können.
    Sie starrte über die gefalteten Hände hinweg ihren jüngeren Neffen an, der neben Luke saß, ein hellbraunes Hemd unter seinem Jedi-Gewand. Der dunkelhaarige Anakin Solo verfügte über eine finstere Intensität und einen corellianischen Nachnamen, und er war ebenso geschickt wie sein Vater, wenn es darum ging, ironisch die Brauen zu heben. Aber in seinen blauen Augen glühte das Bedürfnis, die Galaxie zu retten – wenn nötig auch allein – , und das kam von der Skywalker-Seite.
    Luke war vor kurzem von Yavin 4 zurückgekehrt und hatte es sich angewöhnt, alle paar Tage einige Jedi an einem ruhigen, aber öffentlichen Ort zu versammeln. Alle Jedi waren in den vergangenen Monaten von der Öffentlichkeit kritisch beäugt worden. Ithor war trotz Corran Horns heldenhafter Anstrengungen verloren. Abtrünnige Kampfgeschwader, die von jungen Jedi-Rittern angeführt wurden, tauchten immer wieder an den drei Hauptinvasionsfronten auf, unter vollkommener Missachtung jeglicher militärischer Strategie. Und beinahe ebenso vernichtend war, dass sich die Informationen, die Maras ehemaliger Boss Talon Karrde über den bevorstehenden Angriff der Yuuzhan Vong auf Corellia geliefert hatte, als falsch erwiesen hatten.
    Wenn die Jedi nicht zusammenarbeiten konnten, würden sie getrennt vernichtet werden oder einer nach dem anderen zur Dunklen Seite überlaufen.
    An diesem Morgen hatten sieben Jedi ihre Stühle im Regierungsviertel von Coruscant im Kreis aufgestellt, ein paar Meter vom Geländer einer Galerie entfernt, die auf einen belebten Platz hinausging. Ein Brunnen gluckerte ganz in der Nähe und wirkte wie etwas aus den besten Tagen des Imperiums…
    Aus jenen Tagen, in denen Mara die Hand des Imperators gewesen war. Sie bedauerte vieles, was sie in dieser Zeit getan hatte, Dinge, von denen sie wünschte, sie wären nie geschehen. Aber sie hatte Frieden mit sich geschlossen. Sie hatte etwas aufgegeben, das ihr unendlich wichtig gewesen war, ihr Schiff, die Jadefeuer. An seiner Stelle hatte sie etwas anderes erhalten, und das…
    Genügte.
    Wieder betrachtete sie Luke und Anakin. Wann immer sie diese beiden zusammen beobachtete, sah sie zwei unterschiedliche Spiegelungen der gleichen inneren Kraft vor sich. Sie waren ähnlich kräftig gebaut, obwohl Anakin noch nicht ganz ausgewachsen war, und sie hatten beide dieses Grübchen am Kinn, aber das Aussagekräftigste war ihre vollkommen ernste Haltung.
    Colonel Kenth Hamner, ein verblüffend hoch gewachsener menschlicher Jedi mit lang gezogenem aristokratischem Gesicht, diente den Streitkräften der Neuen Republik als Stratege. Er schüttelte den Kopf. »Nachdem die

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