Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
zurückzugewinnen, gelobt. Er hatte Andeutungen gemacht, dass er sie wieder in den Raum hinausbringen könnte, bevor das Renegatengeschwader einen weiteren Shuttle schicken könnte, der sie zurück in den Kampf brachte.
Die neuesten Nachrichten aus Nal Hutta waren grausig: Unbekannte und monströse Geschöpfe waren massenhaft auf seinen Heimatplaneten losgelassen worden, seine Verwandten lagen ermordet in ihren Palästen. Randa musste eine andere Möglichkeit finden, den selbstgerechten Jacen – den Sohn einer Hutt-Mörderin – zu benutzen, und das würde er auch tun. Die Yuuzhan Vong hatten Randa in Sachen Gefangenentransport belehrt.
Wieder klickte er den Sender an. Diesmal antwortete eine Reihe leiser Geräusche.
Hervorragend! Er beugte sich dicht über das Mikrofon. »Hier spricht Randa«, sagte er leise und behielt dabei den schlafenden Ryn im Auge. »Wer ist auf Wache?«
Lange Zeit hörte er nichts weiter als Statik. Und dann: »Randa, wo bist du?«
Die Stimme seines Elternteils! »Es geht mir gut«, sagte er. »Und ich bin auf Duro. Ich habe nur einen Augenblick Zeit. Ich könnte vielleicht in der Lage sein, unserem Volk ein paar Zugeständnisse von den Yuuzhan Vong zu verschaffen.« An Bord des Clusterschiffs hatte er gesehen, wie verzweifelt sie versuchten, Jedi in ihre Hand zu bekommen, um sie zu studieren. »Hier gibt es zwei junge Jedi, und ich könnte ihnen vielleicht einen davon liefern. Wenn sie interessiert sind, sollen sie sich mit mir in der Siedlung in Verbindung setzen, die als Zweiunddreißig bekannt ist. Sie befindet sich neben einem großen offenen Steinbruch, der in ein Reservoir verwandelt wurde.«
»Gut gemacht, Randa«, sagte Borga. »Das ist ein Trumpf, den wir ausspielen können – wir haben viel zu wenig davon. Die Eindringlinge scheinen sich für keines der üblichen Handelsgüter zu interessieren. Wir versuchen zu erreichen, dass sie uns Tatooine überlassen. Ich werde tun, was ich kann.«
Sobald sich Randa abgemeldet hatte, fragte er sich, ob er wirklich das Richtige tat. Jacen zu verkaufen, war vielleicht ein Fehler. Der junge Jedi würde sich ihm vielleicht doch noch anschließen, wenn seine Schwester ihm mit gutem Beispiel voranging.
Nun, er konnte immer behaupten, der junge Mensch sei entkommen. Mit gleich zwei Optionen – den Fantasien von einem Kampfgeschwader und der Möglichkeit, seinem Volk eine Zuflucht zu erkaufen – würde sich die eine oder andere sicher zu seinem Nutzen entwickeln. Vielleicht sogar beide.
Er drehte den Kopf ein wenig.
Der Ryn schlief immer noch.
Der Versuch, in einem Team von Forschern, die um beschränkte Ressourcen wetteiferten, den Frieden zu bewahren, erinnerte Leia langsam an ihre Bemühungen, zweijährige Zwillinge, die stark in der Macht waren, vom gleichen Teller zu füttern. Nur ihre Hoffnung auf einen wieder geborenen Planeten und eine Zuflucht für die Flüchtlinge ließen sie weitermachen.
Eine Frau schlug auf Leias wackligen Konferenztisch. »Unsere beste Chance«, erklärte sie mürrisch, »besteht in der Entwicklung dieses ›Meisternetzes‹. Ohne ein sich selbst erhaltendes Netz von unabhängigen Organismen wird alles, was wir tun, entweder innerhalb einer Generation zunichte gemacht oder überzüchtet sein. Wir können…«
»Überzüchtet?« Dr. Plee, der Ho’Din, faltete die langen, hellgrünen Arme über seinem Laborkittel. »Wie sollen wir im Augenblick irgendwie weiterkommen, ohne zu überzüchten? Sie geben uns einen Planeten, und den müssen wir unter Kontrolle bekommen… und Cree’Ar hilft uns kein bisschen.«
Überzüchtet? Die Yuuzhan Vong überzüchteten offenbar wie verrückt, dachte Leia. Wie konnten sie sonst die Leben so vieler Krieger vergeuden?
Dann warf sie einen unzufriedenen Blick zu dem einzigen leeren Stuhl. Wieder einmal hatte sich Dassid Cree’Ar per Kom entschuldigt. Beim ersten Mal hatte sie das nicht gestört, nach dem dritten Mal hatte es ihr missfallen. Aber das hier war die fünfte Besprechung in Folge, bei der er fehlte. Kein Wunder, dass Cree’Ars Wissenschaftlerkollegen ihn nicht mochten.
»Er reagiert nur auf eine Krise«, sagte der Meteorologe, »wenn man ihn darauf hinweist.«
Der Mikrobiologe hob die Hand. »Aber er hat sie alle bewältigt. Wie haben ihn so sehr damit in Atem gehalten, sich um unsere Probleme zu kümmern, dass er kaum Zeit hatte, etwas Eigenständiges zu entwickeln.«
»Dann soll er doch jetzt an Ihrem Meisternetz arbeiten«, knurrte Dr. Plee. »Lasst
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