Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong
zurücklassen.« Aber jetzt habe ich zwei Zeichen, dachte er. Qorl und meinen Traum. Es fühlte sich richtig an, zu gehen. Und es fühlte sich schrecklich falsch an, nicht zu gehen. Es… Chewbaccas Gesicht erschien vor Anakins innerem Auge, so wie er es zum letzten Mal gesehen hatte, und dann sah er Tahiri, allein, von Feinden umgeben.
Und die erwachsene Tahiri, in einer Rüstung der Yuuzhan Vong. Eine Tahiri, die die Macht der dunklen Seite einsetzte.
Es war ein Risiko, das er auf sich nehmen musste. »Ich spreche jetzt mit Valin und Sannah und erkläre ihnen alles«, sagte Anakin. »Morgen früh fliege ich los.«
13
Commander Tsaak Vootuh richtete den Blick seiner schillernden Augen auf den zitternden Menschen und hielt den Teil von sich zurück, der das armselige Geschöpf von seinem Leid befreien wollte.
Das war der größte Teil von ihm.
»Sie sind Imsatad?«, fragte er.
»Ja, Sir.«
»Richten Sie sich auf«, knurrte Vootuh. »Das Wimmern eines Säuglings der Yuuzhan Vong in einer Krippe hat mehr Grimm als Ihr Winseln.« Während er sprach, fand er Gefallen am leisen Zischen des Atems durch die in seine Wangen geschnittenen Kerben. Er legte die Hände auf den Rücken, damit sich der in die Schultern greifende Umhang öffnete und die ganze Pracht der Tätowierungen und Brandnarben an seinem Oberkörper sichtbar wurde. Stumm pries er Yun-Yuuzhan dafür, ihn nicht dazu verurteilt zu haben, einer dieser glatten, ehrlosen Ungläubigen zu sein.
»Ja, Sir«, sagte Imsatad, und seine Stimme klang ein wenig fester.
»Sie haben meinen Untergebenen gesagt, dass Sie ein Verbündeter von uns sind? Ein Mitglied der…« Er runzelte die Stirn und versuchte, sich an den Basic-Namen der Gruppe zu erinnern. »Friedensbrigade?«
Der Tizowyrm in seinem Ohr übersetzte das erste Wort als »willige und angemessene Unterwerfung der Gehorsamen«.
»Ja, Sir.«
»Ich frage mich, wie Sie das beweisen wollen«, sagte Tsaak Vootuh. »Nach unseren Informationen war dieser Mond Heimat vieler junger Jeedai. Und doch finde ich keine. Das ist seltsam, und ich mache Sie dafür verantwortlich.«
»Nein!«, erwiderte Imsatad. »Wir sind mit guten Absichten hierher gekommen. Wir wollten uns an die Bedingungen des Friedens halten, wie ihn Ihr Kriegsmeister Tsavong Lah vorgeschlagen hat.«
»Und dabei haben Sie jämmerlich versagt. Wo sind die Jeedai ?«
Imsatad zögerte. »Wir haben einen. Die anderen sind bei Karrde.«
»Meinen Sie den Commander der kleinen Flotte, die bei unserer Ankunft die Flucht ergriffen hat?«
»Ja. Mit einem Trick hat er uns…«
»Die Details Ihres Versagens interessieren mich nicht. Zwei Schiffe jenes Karrde sind in den Hyperraum gesprungen. Ich nehme an, an Bord befanden sich die Leute, die Sie entkommen ließen.«
»Bei allem Respekt, Commander, ohne meine Crew und mich hätten Sie nicht einmal einen Jedi. Karrde hätte sie alle vor Ihrem Eintreffen fortgebracht.«
»Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber sagen Sie mir: Warum bleibt er im System?«
Falten bildeten sich in Imsatads Stirn. »Er hat es nicht verlassen?«
»Nein. Er hat sich zum Rand des Systems zurückgezogen und bleibt dort. Ich beklage mich nicht, denn es gibt mir und meinen Kriegern Gelegenheit zum Kampf, wo ich doch schon befürchtet habe, dass wir hier untätig warten müssen. Aber ich möchte wissen, was Karrde dazu bewogen hat, in diesem Sonnensystem zu bleiben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es ihm dabei um einen einzelnen unreifen Jeedai geht.« Er beugte sich näher, und seine Stimme wurde zu einem Flüstern. »Was haben Sie mir bisher verschwiegen?«
Der Mensch räusperte sich. »Äh, ich glaube, es gibt noch einige andere Jedi auf dem Mond. Einer von ihnen ist vermutlich Anakin Solo.«
»Solo?«
»Der Bruder von Jacen Solo, auf den es Tsavong Lah so sehr abgesehen hat.«
»Interessant, wenn wahr.«
»Ich biete Ihnen die Hilfe meiner Schiffe und Crews bei der Suche nach ihm und anderen Jedi an, die vielleicht noch auf Yavin Vier weilen.«
Tsaak Vootuh richtete einen giftigen Blick auf das Geschöpf. »Sie haben uns schon genug geholfen. Was Ihre Schiffe betrifft: Sie sind abscheulich und werden zerstört.«
»Aber… Wie sollen wir dann heimkehren?«
Tsaak Vootuh gestattete sich ein dünnes Lächeln. »Ja, wie, Imsatad?«, erwiderte er. »Wie?«
»He, einen Augenblick…«, begann Imsatad, aber Tsaak Vootuh unterbrach ihn.
»Ich möchte den gefangenen Jeedai sehen«, sagte er. »Bringen Sie mich zu
Weitere Kostenlose Bücher