Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong
»Plötzlich sind viele Dinge klar geworden.« Er fühlte, wie sich Fey’lyas Bewusstsein abrupt schloss und vakuumversiegelte. Das Gespräch war vorbei. Luke wandte sich zum Gehen − und blieb stehen, als er merkte, dass sich Jaina nicht von der Stelle rührte. Wie erstarrt stand sie da, und Tränen des Zorns strömten ihr über die Wangen.
»Vorsitzender Fey’lya«, sagte sie leise, »Sie sind ein armseliges intelligentes Wesen. Ich hoffe, eines Tages riechen Sie den Gestank in Ihrem Herzen und ersticken an ihm.«
Fey’lya erwiderte ihren Blick. »Du bist sehr jung«, erwiderte er. »Wenn du auch nur einen Bruchteil von dem geschafft hast, was ich für die Völker dieser Galaxis geleistet habe, kannst du zurückkehren, und dann sprechen wir noch einmal miteinander.«
»Aus seinem Blickwinkel gesehen ergibt es einen gewissen Sinn«, sagte Jacen später, als Luke und Jaina ins Quartier des Jedi-Meisters zurückgekehrt waren. Luke hatte Shada D’ukal, Tionne, Mara und Jacen gerade von seinem Gespräch mit dem Staatsoberhaupt der Neuen Republik erzählt.
»Ich kann nicht glauben, dass du das gesagt hast«, erwiderte Jaina scharf. »Wir reden hier über Anakin. Und das Praxeum!«
»Du brauchst mich nicht daran zu erinnern, wer mein Bruder ist«, sagte Jacen. »Aber genau das ist der Punkt, nicht wahr? Wir können bei dieser Angelegenheit nicht unparteiisch sein.«
»Ins Blasterfeuer mit der Unparteilichkeit!«, entfuhr es Jaina. »Fey’lya ist nicht unparteiisch.«
»Nein, das ist er nicht. Aber er hat andere Sorgen.«
»Ja. Er denkt mehr an die Yuuzhan Vong als an seine eigenen Bürger.«
»Das stimmt nicht«, sagte Luke sanft. »Um ganz ehrlich zu sein: Ich bin von vorneherein davon ausgegangen, dass er keine Schiffe zum Yavin-System schicken würde. Aber ich musste ihn fragen, und wir haben einige Dinge in Erfahrung gebracht.«
»Ja. Zum Beispiel wissen wir jetzt, dass Fey’lya die Vong dorthin schickte.«
»Das bezweifle ich sehr«, sagte Luke. »Ich glaube, die Dinge geschahen so, wie er sie geschildert hat. Als die Yuuzhan Vong das Yavin-System erreichten, fanden sie dort Karrde vor, der gegen die Friedensbrigade kämpfte, und als sie sich dem Mond näherten, griff Karrde sie an. Dann setzten sie sich mit der Neuen Republik in Verbindung. Und Fey’lya hat Recht: Ich hätte dies kommen sehen müssen, schon vor einer ganzen Weile. Dem Yavin-System drohte seit Monaten Gefahr. Nur die konzentrierten Anstrengungen der dortigen Jedi ließen uns glauben, dass Yavin Vier sicher sei.«
»Perfekt, Luke«, warf Mara ein. »Gib dir die Schuld.«
Luke wölbte die Brauen, überrascht von dem Ärger in Maras Stimme. »Ich versuche nicht, Schuld zuzuweisen.«
»Dann spar dir deine Entschuldigungen für Fey’lya und den Senat. Was unternehmen wir jetzt?«
»Wir folgen Anakin«, sagte Jaina. »Talon Karrde ist dort draußen und kämpft in der Hoffnung auf Hilfe, die gar nicht kommt. Er wird im Yavin-System bleiben, bis die Yuuzhan Vong seine Schiffe eines nach dem anderen vernichten. Nicht wahr, Shada?«
»Ja.«
Lukes Blick verweilte auf Jaina. »Ich verstehe deine Besorgnis, aber was nützt Karrde oder Anakin ein weiterer X-Flügler?«
»Davon hat er mehr, als wenn wir hier herumsitzen. Und wir können unsere Eltern benachrichtigen und den Millennium Falken nach Yavin Vier bringen.«
»Zunächst einmal: Es ist noch immer nicht möglich, einen Kontakt mit Han und Leia herzustellen. Und was noch wichtiger ist… Ihr habt gehört, was Fey’lya gesagt hat.«
»Oh, bitte , sollen sie ruhig versuchen, uns unter Arrest zu stellen«, brummte Mara.
»Glaubt jemand, ich gäbe etwas darauf, was der Bothaner gesagt hat?«, ließ sich Jacen vernehmen. »Onkel Luke, wir können nicht einfach nur warten.«
Luke legte Mara die Hand auf den Arm. »Hört mir zu, ihr alle. Ich fürchte nicht, unter Arrest gestellt zu werden, und ich glaube, das wisst ihr. Aber derzeit stehen die Dinge nicht besonders gut für die Jedi. Wenn wir noch irgendwelche einflussreichen Freunde haben, so können wir es uns nicht leisten, sie vor den Kopf zu stoßen. Wir gelten bereits als halbe Verbrecher. Wir dürfen nicht zulassen, dass man uns als Staatsfeinde darstellt.«
»Wenn die Leute dumm genug sind, das zu glauben…«, knurrte Jaina. »Sollen sie ruhig. Dann gibt es ohnehin keine Hoffnung für sie.«
»Ja«, sagte Jacen sardonisch. »Genau das brauchen wir jetzt, Jaina: einen Bürgerkrieg in der Neuen Republik. Als ob der
Weitere Kostenlose Bücher