Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong
gegeben?«
»Nein, Vorsitzender Fey’lya, das habe ich nicht. Aber er dachte, dass die Schüler im Praxeum in größter Gefahr sind, und damit hatte er Recht, wie wir jetzt wissen.«
»Es ist ein weiteres Beispiel für das, worüber ich gesprochen habe. Der junge Solo macht sich auf und davon, obwohl es ihm verboten ist. Er verstößt gegen mehrere Gesetze, und niemand zieht ihn dafür zur Rechenschaft. Das scheint die Essenz dessen zu sein, was die Jedi heute sind.«
»Ich wende mich jetzt an Sie, Vorsitzender Fey’lya.«
»Ja. Weil die Sache so groß geworden ist, dass Sie nicht mehr allein damit fertig werden. Und ich stelle fest, dass Sie nicht sofort gekommen sind. Bestimmt haben Sie sich an General Antilles gewandt − und vermutlich auch an andere. Und alle haben Sie hierher geschickt.«
»Ich habe die Lage sondiert, um herauszufinden, was möglich ist«, entgegnete Luke. »Es ging mir nicht darum, Anfragen an jemanden zu richten.«
»Wie diplomatisch. Und welche Rolle spielt Ihre Schwester bei dieser Sache? Sie und ihr Mann scheinen ebenfalls verschwunden zu sein.«
»Das hat hiermit nichts zu tun«, sagte Luke.
»Ach, tatsächlich nicht? Sind sie vielleicht mit anderen nicht gebilligten Aktivitäten beschäftigt? Gehören sie zu der kleinen Regierung, die Sie nebenbei organisieren, als fehlte es den gewählten Repräsentanten der Neuen Republik an Kompetenz für ihre Arbeit?«
»Wir folgen unserem Jedi-Mandat, Fey’lya. Wir schützen. Wir dienen. Es tut mir Leid, wenn dies mit Ihren Absichten unvereinbar ist.«
»Diese Arroganz«, kommentierte Fey’lya. »Eine solche Arroganz. Und Sie fragen sich, warum man Sie nicht mag.«
Luke spürte, dass alles auf eine hitzige Konfrontation hinauslief, und er wusste, dass ein Teil davon seine Schuld war. Vielleicht lag es auch an dem Zorn, den Jaina ausstrahlte. Jedenfalls riskierte er, bei dieser Sache den Kopf zu verlieren.
Luke faltete ruhig die Hände. »Vorsitzender Fey’lya, wenn Sie eine militärische Aktion ablehnen, können Sie vielleicht eine diplomatische Lösung in Erwägung ziehen.«
Der Bothaner lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Die Angelegenheit ist bereits zur Sprache gebracht worden. Verhandlungen haben stattgefunden und finden noch statt.«
»Wer hat die Angelegenheit zur Sprache gebracht?«
»Die Yuuzhan Vong natürlich. Die Yavin-Situation hat bereits erhebliche Spannungen verursacht.«
»Was? Sie wussten davon?«
»Die Yuuzhan Vong haben uns versichert, dass ihre Besetzung des Yavin-Systems nur vorübergehender Natur ist. Sie suchen dort nach Rohstoffen, nicht nach Jedi. Von Ihrem Praxeum wissen sie nichts.«
Luke richtete einen durchdringenden Blick auf das Staatsoberhaupt. »Ich frage Sie noch einmal«, sagte er leise. »Sie wussten , dass die Yuuzhan Vong nach Yavin wollten, und Sie haben es nicht für nötig gehalten, mich zu warnen?«
»Das ist lächerlich!«, schnaubte Fey’lya. »Glauben Sie, ich hätte das vor Jedi-Spionen verbergen können? Nein. Die Yuuzhan Vong sind friedlich zum Yavin-System gekommen, und als sie dort eintrafen, fand ein Kampf zwischen Schmugglern statt. Einige jener Schmuggler sind geblieben und griffen die Yuuzhan Vong an, die auf Stroiketcy Wasser aufnahmen. Beträchtliche diplomatische Anstrengungen waren erforderlich, um sie davon zu überzeugen, dass jene Leute nichts mit der Neuen Republik zu tun haben.« Er neigte den Kopf zur Seite. »Sie wissen nicht zufällig etwas von den Piraten, oder, Meister Skywalker? Ist es vielleicht noch ein Beispiel für nicht gebilligte Jedi-Aktivität?«
Luke kniff die Augen zusammen. »Sie haben meine Schüler verraten. Das werde ich nicht vergessen. Nie.«
»Ich verstehe. Statt meine Fragen zu beantworten, drohen Sie mir.« Fey’lya winkte mit der einen Hand. »Sie haben genug von meiner Zeit beansprucht, Skywalker. Ich möchte Ihnen eine Warnung mit auf den Weg geben. Ich weise Sie ganz offiziell darauf hin, dass Sie und Ihre Gefolgsleute im Yavin-System nichts zu suchen haben. Wenn die dort aktiven Kräfte in irgendeiner Verbindung mit Ihnen stehen, so erwarte ich von Ihnen, dass Sie sie unverzüglich zurückziehen. Unter gar keinen Umständen werden Sie selbst das Yavin-System aufsuchen oder Jedi dorthin schicken. Wenn Sie irgendeinen Schritt in diese Richtung unternehmen, lasse ich Sie unter Arrest stellen. Ich muss wohl nicht extra betonen, dass Sie bereits unter Beobachtung stehen. Ist das klar?«
»O ja, es ist klar«, erwiderte Luke.
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