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Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong

Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Keyes
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dienende Korallengewächse. Ihr Gesichtsausdruck ließ sich leicht deuten: Das Spektrum reichte von völliger Hoffnungslosigkeit bis hin zu Trübsal und Elend. Gelegentlich bemerkte er hier und dort Hinweise darauf, dass der eine oder andere Sklave noch nicht ganz die Hoffnung auf Flucht aufgegeben hatte. Wie auch die Yuuzhan Vong schenkten sie ihm nicht mehr als beiläufige Aufmerksamkeit.
    »Du!«, erklang eine Stimme von hinten. Rapuung wandte sich ihr zu, und Anakin drehte sich ebenfalls um, etwas langsamer, ahmte dabei den Gesichtsausdruck der anderen Menschen nach, die er gesehen hatte.
    Ein Krieger stand vor ihnen, der erste, den Anakin an diesem Ort bemerkte. Es fiel ihm schwer, ruhig zu bleiben. Bisher hatte die Begegnung mit einem Krieger immer Kampf um Leben und Tod bedeutet; in dieser Hinsicht hatte Anakin reichlich Erfahrung.
    Der Krieger zuckte zusammen, als er Rapuungs Gesicht sah, und für einen Moment erweckte er fast den Eindruck, niederknien zu wollen. Dann verwandelten sich seine Augen in Obsidian.
    »Du bist es tatsächlich. Beim Hafen hat man mir gesagt, dass du zurückgekehrt bist.«
    »Das bin ich«, erwiderte Rapuung.
    »Viele dachten, du wärst deiner Schande entflohen. Viele waren froh, dich nicht mehr ansehen zu müssen.«
    »Die Götter wissen, dass keine Schande auf mir liegt«, antwortete Rapuung.
    »Dein Fleisch behauptet etwas anderes«, sagte der Krieger.
    »Mag sein«, entgegnete Rapuung. »Hast du einen Befehl?«
    »Nein. Welchen Auftrag hat dir dein Exekutor gegeben?«
    »Ich bin unterwegs, um mit ihm zu sprechen.«
    »Für die nächsten vier Tage ist der Fischfang bereits geregelt. Vielleicht solltest du diese Zeit mit Opferungen und Buße verbringen, damit, Yun-Shuno um Hilfe zu bitten. Man könnte deinem Exekutor ein Wort ins Ohr flüstern.«
    »Das ist sehr großzügig von dir, Hui Rapuung. Aber ich brauche keine Gunst.«
    »Es ist keine Gunst, Zeit zu bekommen, um zu den Göttern zu beten«, erwiderte Hui Rapuung. »Geh.« Er wandte sich abrupt ab und wollte gehen, doch dann zögerte er. »Der Sklave. Warum begleitet er dich?«
    »Ich habe ihn gefunden, als er ziellos umherwanderte. Ich nehme ihn zu meinem Exekutor mit, für die Zuweisung.«
    »Ziellos, sagst du? Weißt du, dass sich Jeedai in der Wildnis herumtreiben?«
    »Dieser war schon vor meinem Verschwinden hier. Er ist immer sehr vergesslich gewesen.«
    Hui Rapuung hob das Kinn. »Tatsächlich?« Er senkte die Stimme. »Es gibt da eine Geschichte. Nun, eigentlich ist es nur ein Gerücht. Es heißt, einer der Jeedai sei gar kein Jeedai, sondern ein Yuuzhan Vong, von der Jeedai -Kraft in den Wahnsinn getrieben.«
    »Ich weiß nichts von solchen Gerüchten.«
    »Nein. Sie tauchten erst vor kurzer Zeit auf.« Hui Rapuung spuckte. »Geh zu deinem Exekutor.«
    »Ich gehe«, sagte Vua Rapuung.
     
    »Vua Rapuung. Du bist ein Beschämter«, sagte Anakin, als der Krieger außer Hörweite war. Er hielt den Kopf gesenkt und versuchte, die Lippen nicht zu sehr zu bewegen. Rapuung sah sich kurz um, ergriff Anakin am Arm und zog ihn ins nächste kleine Gebäude. Im Innern war es gemütlich, aber es roch auch säuerlich, wie nach einem ungewaschenen Bothaner.
    »Habe ich dir nicht gesagt, dass du still sein sollst?«, fragte Rapuung scharf.
    »Du hättest mich darauf hinweisen sollen«, erwiderte Anakin. »Wenn ich still sein soll, so sorg dafür, dass ich nicht alle zehn Sekunden überrascht werde.«
    Rapuung schloss und öffnete mehrmals die Fäuste. Er knirschte mit den Zähnen.
    »Ich muss mich wie ein Beschämter benehmen. Aber ich bin keiner.«
    »Zunächst einmal: Was ist ein Beschämter? Und komm mir jetzt bloß nicht wieder mit ›Sie sind nicht der Rede wert‹.«
    »Sie sind nicht… «, begann Rapuung und unterbrach sich. Er schloss die Augen. »Die Beschämten sind von den Göttern verflucht. Ihre Körper entwickeln keine richtigen Narben, die Wunden heilen nicht gut. Die Implantate der Nützlichkeit und des Rangs, die uns als Kaste und als Individuen differenzieren, werden von ihren schwachen Leibern zurückgewiesen. Die Beschämten sind nutzlos.«
    »Deine Narben. Deine Entzündungen. Die absterbenden Implantate.«
    »Ich war ein großer Krieger«, sagte Rapuung. »Ein Kommandant. Niemand zweifelte an meiner Fähigkeit. Und dann, eines Tages, verriet mich mein Körper.« Er begann mit einer unruhigen Wanderung und schlug mit der Faust an die Korallenwand, schnitt sich dabei die Haut auf. »Aber nicht die Götter

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