Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong
Jeedai gehören würde?«
»Die Gestalter haben eine gefangene Jeedai. Es heißt, es befänden sich noch mehr auf diesem Mond. Und du… Niemand scheint sich daran zu erinnern, dass man dich hierher gebracht hat. Außerdem verhältst du dich irgendwie nicht wie ein Sklave. Du wirkst zu ungebeugt.« Uunu musterte ihn nachdenklich. »Es heißt auch, dass sich Jeedai manchmal gefangen nehmen lassen.«
»Nun, ich habe mich nicht gefangen nehmen lassen«, sagte Anakin. Eigentlich war es gar keine Lüge, fand er, denn immerhin hatte man ihn gar nicht gefangen genommen.
Und er wollte sich auch jetzt nicht erwischen lassen. Er war allein mit Uunu, und sie war keine Kriegerin. Er bereitete sich vor und versuchte, weiterhin ruhig zu atmen. Ihm lag nichts daran, die Beschämte zu verletzen. Sie hatte ihn besser behandelt, als die Umstände es von ihr verlangten. Das war nicht viel, aber er konnte es nicht unberücksichtigt lassen.
Dann fiel ihm der besondere Glanz in ihren Augen auf. »Sie wollten , dass ich ein Jedi bin, nicht wahr? Ich habe Sie enttäuscht.«
Uunu seufzte und sah wieder in die Ferne. »Wenn du ein Jeedai wärst, hättest du mich inzwischen angegriffen«, sagte sie.
»Das haben Sie geglaubt und mich trotzdem gefragt? Warum sind Sie ein solches Risiko eingegangen?«
»Es gab kein Risiko. Krieger befinden sich in der Nähe. Ich habe ihnen meine Sorgen anvertraut.«
Anakin spürte, wie sich ihm die Nackenhaare aufrichteten. Wo waren die Beobachter? Er sah niemanden. »Hätten Sie durch die Entlarvung eines Jedi den Status der Beschämten verloren?«
»Nicht unbedingt«, entgegnete Uunu wehmütig. »Nur die Götter können meinen Status ändern. Aber ich würde gern einem Jeedai begegnen. Und die Entdeckung eines Jeedai könnte Yun-Shuno veranlassen, zu meinen Gunsten zu intervenieren.«
»Sie haben sie schon einmal erwähnt. Ist sie Ihre Vorgesetzte?«
»Sie ist eine Göttin, Ungläubiger. Die Göttin der Beschämten. Die Einzige, die mich zu einer wahren Yuuzhan Vong machen kann.«
»Oh.«
»Setz jetzt die Arbeit fort.«
Sie begannen erneut. Uunu strich die zarten Blätter fort, und Anakin schnitt die Knollen auf.
»Wie wird man zu einem Beschämten?«, fragte Anakin.
»Wieder eine unhöfliche Frage«, kommentierte Uunu, aber ihr Tonfall deutete daraufhin, dass der Tadel nicht ernst gemeint war. »Einige von uns sind so geboren. Andere werden für Missetaten oder Sünden verflucht.«
»Ich habe gehört, dass manche Beschämte glauben, ihren Status nicht zu verdienen«, sagte Anakin so beiläufig wie möglich.
Die junge Frau lachte humorlos. »Verdienen? Was spielt es für eine Rolle, ob man es verdient? Wir sind so.« Sie sah ihn an und verstand plötzlich. »Ah, du meinst Vua Rapuung, der dich zum Präfekten der Felder brachte.«
»Das könnte sein Name sein. Ich weiß es nicht genau. Aber er erwähnte gewisse Dinge. Nicht mir gegenüber − die meiste Zeit über schien er mich gar nicht zu bemerken.«
»Vua Rapuung ist verrückt«, sagte Uunu. »Einst war er ein großer Krieger. Jetzt ist er nichts. Das kann er nicht ertragen, und deshalb erfindet er Lügen. Vielleicht glaubt er sie sogar.«
»Lügen?«
»Er behauptet, eine Gestalterin hätte ihn mit irgendetwas infiziert, um ihm die Zeichen eines Beschämten zu geben, aus reiner Gehässigkeit.«
»Warum?«, fragte Anakin.
»Weil sie ihn liebte«, sagte Uunu. »Und weil er sie zurückwies.«
»Liebe?« Aus irgendeinem Grund hatte Anakin nie daran gedacht, dass sich Yuuzhan Vong verlieben konnten.
»Ja. Aber seine Geschichte kann unmöglich stimmen.«
»Wieso?«
»Noch mehr Unwissenheit! Weil die Götter, die über solche Dinge befinden − die Liebenden Yun-Txiin und Yun-Q’aah −, einen Krieger und eine Gestalterin nie durch Leidenschaft miteinander verbinden würden. Yun-Yuuzhan hat die beiden Götter für ihre eigenen Vergehen auf ewig gestraft; sie würden es nie wagen, erneut seinen Zorn herauszufordern. Es ist nicht möglich, und deshalb entspringen Rapuungs Delirien dem Wahnsinn. Er ist einfach nur verflucht, wie wir anderen. In letzter Zeit ist er sehr sonderbar geworden. Ich glaube, die Verwalter werden ihn bald töten, wenn sie das nicht schon getan haben.«
»Töten?«
»Beschämte müssen Nützlichkeit und Demut zeigen. Wir erledigen Arbeit, mit der sich kein wahrer Yuuzhan Vong die Hände beschmutzen will. Wenn wir uns nicht um solche Dinge kümmern, sind wir es nicht wert, Nahrung zu bekommen.« Uunu hob den Kopf.
Weitere Kostenlose Bücher