Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Leia die Hand auf den Arm.
»Leia, nur wegen euch dürfen wir jetzt alle hier sitzen«, sagte sie. »Vergiss das nicht. Ich weiß, Anakin und die Zwillinge werden daran denken.«
»Danke.« Leia wischte sich die Augen trocken, lächelte und zog Kraft aus den offenen Worten ihrer Schwägerin. »Das hilft… wirklich.«
»Ja, mir auch.« Han betrachtete Mara, und seine Miene lag irgendwo zwischen Dankbarkeit und Neid. »Danke.«
Lando rief, die Sitzung würde beginnen. Irgendwer schaltete das Holovid zurück auf die Senatsübertragung, wo Luke in einer schlichten Jedi-Robe gerade in einem Lift zum Rednerpult des Saales fuhr.
Luke stieg aus dem Aufzug neben dem Rednerpult und wünschte sich, er könnte sich sicherer sein, dass heute der Spalt zwischen der Neuen Republik und den Jedi geschlossen würde. Der Senat war ihm und den Jedi positiv gesinnt, aber es gab auch kritische Stimmen, weil sie die Angelegenheit in die eigenen Hände genommen hatten, und Sorgen wegen möglicher Vergeltungsschläge der Yuuzhan Vong. Und etwas noch Düstereres, etwas Dunkles und Gefährliches, das er spürte, würde sich ihm in Kürze enthüllen. Er nahm die Kapuze seiner Robe ab, trat vor das lange Pult auf dem Podest des Hohen Rates und verneigte sich vor dem Beirat.
»Staatschef Fey’la, verehrter Rat, Sie haben um ein Gespräch mit mir gebeten.«
Irgendwo oben auf den Galerien brüllte ein Wookiee Beifall, und die ganze Kammer brach in Jubel und Applaus aus. Luke stand ruhig da, ermutigte die Gefühlsäußerungen nicht und würgte sie auch nicht ab, sondern betrachtete die Mitglieder des Beirats. Die meisten hatten eine neutrale Miene aufgesetzt, obwohl Fyor Rodan von Commenor höhnisch ablehnend grinste − ohne Zweifel hielt er die Jedi für schuldig daran, dass sein eigener Planet nicht gerettet worden war. Borsk Fey’la entblößte die Zähne zu einem Lächeln, das überraschend aufrichtig wirkte.
Der Staatschef ließ den Beifall andauern, verließ seinen Platz und trat herunter zu Luke. Er hob eine pelzige Hand und brachte den Saal rasch zur Ruhe, ehe er Luke mit einem herzlichen Händedruck überraschte.
»Konnte denn Prinzessin Leia nicht kommen?«, fragte Fey’la. »Die Einladung war für Sie beide gedacht.«
»Leia ist leider anderweitig beschäftigt«, sagte Luke.
Fey’la nickte weise. »Natürlich, Anakin und die Zwillinge.« Er zog die Augenbrauen zu einer gut geprobten Miene der Besorgnis herunter, dann wandte er sich zu dem schwebenden Verstärkerdroiden. »Ich möchte Ihnen versichern, dass die Neue Republik alles in ihren Möglichkeiten Stehende tun wird, um herauszufinden, was aus ihnen geworden ist − und um den Verantwortlichen zu verhaften.«
Das war gewiss wahr. Die Geister schnüffelten schon seit mehreren Tagen am Rande der Kriegszone herum und hatten das Schiff, das die Auslieferung durchgeführt hatte, bereits fast identifiziert, sodass sich Luke gezwungenermaßen mit der Bitte an Wedge gewendet hatte, sie zu zügeln. Wie es hieß, war Garik »Face« Loran wütend darüber.
»Ich bin sicher, die Familien aller vermissten Jedi begrüßen Ihren Wunsch zu helfen«, sagte Luke. »Doch dürfen wir nicht vergessen: Die Yuuzhan Vong bedrohen nicht nur die Jedi.«
»Die Jedi haben das bestimmt nicht vergessen.« Fey’la quetschte Lukes Hand begeistert. »Im Namen der Neuen Republik möchte ich Ihnen zum Sieg der Jedi bei Talfaglio gratulieren − und Ihnen für die Rettung so vieler unserer Bürger danken.«
»Wir freuen uns, zu Diensten sein zu dürfen«, sagte Luke. »Die Jedi haben ihre Kräfte zusammengezogen und hoffen, der Neuen Republik in der Zukunft weiterhin dienen zu können, aber man darf darüber nicht vergessen, dass wir diesen Sieg nicht allein errungen haben.«
»Wir sind uns der Unterstützung bewusst, die Sie durch die Mon Mothma und die Elegos A’Kla erhalten haben«, sagte Viqi Shesh und sprach von ihrem Platz auf dem Podest. Obwohl es kaum notwendig war, beugte sie sich zum Mikrofon an ihrem Pult vor und schaute von oben auf Luke herab. »Und dank der Berichterstattung im HoloNet weiß es die ganze Galaxis − ohne Zweifel auch die Yuuzhan Vong.«
Luke wurde kalt zwischen den Schultern, denn er hatte die gefährliche Präsenz gefunden, die er gespürt hatte − oder besser, sie hatte ihn gefunden.
»Ein Kampfverband der Neuen Republik war zufällig in der Gegend, ja«, antwortete er. »Meinen Informationen zufolge haben sie keine Verluste erlitten.«
»Die Galaxis ist
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