Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
groß, Meister Skywalker«, sagte Shesh kühl. »Vielleicht können Sie erklären, wie sie ›zufällig‹ in der Gegend sein konnten?«
Fey’la hob die Hand, um Luke an der Antwort zu hindern, dann fuhr er zu Shesh herum und hatte die Lippen bis zu den Spitzen der Reißzähne zurückgezogen. »Wir alle haben die Berichte gelesen, Senatorin. Die Schiffe waren auf einem Testflug. Ich verstehe leider nicht den Sinn Ihrer Frage.«
Shesh starrte weiterhin Luke an. »Das ist genau der Sinn meiner Frage, Staatschef Fey’la. Wedge Antilles und Garm Bei Iblis sind zwei unserer besten Generäle − sie sind zu erfahren, um ›Testflüge‹ im Yuuzhan-Vong-Territorium zu unternehmen.«
»Als ich das letzte Mal nachgesehen habe, Senatorin, war der corellianische Sektor noch in der Hand der Neuen Republik«, sagte Fey’la und wurde von einem Chor höhnischen Gelächters unterstützt. »Was die Erfahrung der Generäle betrifft, so dürften wir doch darin übereinstimmen, dass niemand besser weiß als sie, wie man den Testflug eines Sternzerstörers durchführt.«
»Unbestritten − solange sie im Vollbesitz ihrer geistigen Fähigkeiten waren«, gab Shesh zurück.
Im Saal wurde wütendes und spekulatives Murmeln laut, und Luke begriff, worauf Shesh hinauswollte.
»Wenn Sie andeuten wollen, die Generäle wären auf irgendeine Weise beeinflusst worden…«
»Genau das will ich andeuten, Meister Skywalker.« Shesh verließ ihren Sitz und trat an Fey’las Pult, stellte dort am Hauptmischpult ihr Mikrofon lauter als das am Rednerpult. »Die Jedi sind in der ganzen Galaxis für ihre Psychotricks berüchtigt, aber jetzt sind Sie zu weit gegangen. Sie haben die legitimen Befehle eines Kampfverbandes der Neuen Republik beeinflusst.«
»Hört, hört!«, sagte Fyor Rodan und erhob sich. »Die Neue Republik darf solches Tun der Jedi nicht tolerieren.«
Eine überraschend große Zahl Senatoren, von denen die meisten aus den Welten des Inneren Rands stammten, wo man noch immer hoffte, die Yuuzhan Vong beschwichtigen zu können, erhob sich wie auf ein Stichwort. Die Wookiees und Bothans brüllten gegen sie an, und Luke drehte sich langsam und nutzte seine Jedi-Kontrolle, um eine ruhige Miene zu bewahren. Leia hatte ihn gewarnt, sich durch nichts im Senat der Neuen Republik überraschen zu lassen. Dennoch konnte er nicht begreifen, wie sich intelligente Wesen davon überzeugen ließen, die Zerstörung einer feindlichen Flotte und die Rettung eines Planeten voller Geiseln sei eine Freveltat.
Aber es ging auch gar nicht um die Flotte oder die Geiseln. Es ging um Bündnisse und Macht, darum, wer sie gewann und wer sie verlor. Kein Wunder, dass sich Leia geweigert hatte, noch einmal einen Fuß in diesen Saal zu setzen. Kein Wunder, dass die Neue Republik den Krieg verlor.
Fey’la stieg nach oben, um die Herrschaft über sein Pult zurückzuerobern, doch Fyor Rodan blockierte mit dem fadenscheinigen Vorwand den Weg, irgendeine wichtige Regel der Tagesordnung zu besprechen, während Shesh weiterhin die Lautsprecheranlage des Senats kontrollierte.
»Meister Skywalker, vielleicht sehen Sie den Schaden nicht, den Ihre selbstsüchtigen Mätzchen der Neuen Republik zugefügt haben«, sagte sie. »Durch die vorzeitige Nutzung der neuen Waffen an Bord der Mon Mothma und der Elegos A’Kla haben Sie die Yuuzhan Vong über die Existenz zweier mächtiger Technologien informiert − zwei Technologien, mit denen wir den Umschwung in diesem Krieg herbeiführen wollten.«
Das rief einen weiteren Tumult von Sheshs Unterstützern hervor, und der Gegenprotest klang eher halbherzig. Fey’la, dem der Weg immer noch von Fyor Rodan versperrt wurde, hob eine Hand, um einen Sicherheitsdroiden zu rufen.
Shesh beeilte sich, ihren kleinen Sieg hieb- und stichfest zu machen. »Meister Skywalker, ich fürchte, dieser Rat muss die Entwaffnung der Jedi verlangen und ihren unverantwortlichen Aktivitäten ein Ende bereiten.«
»Nein.« Luke sprach leise, brachte aber sein Wort mithilfe der Macht bis in die letzte Nische des Saals. »Die Jedi werden die Waffen nicht niederlegen.«
Ganz wie erhofft hatte seine ruhige Stimme, die überall gehört werden konnte, eine schockartige Wirkung, und es wurde ruhig. »Wir haben in keiner Weise einen Offizier der Neuen Republik zum Ungehorsam animiert.«
»Erwarten Sie, dass wir Ihnen glauben?« Shesh warf einen viel sagenden Blick auf die plötzlich stille Galerie. »Da Sie Ihre Psychotricks ja sogar gegen uns
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