Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Lungen von ein paar Narbenköpfen platzen lassen.«
60
Wie ein insektoides Modell der Skyline von Coruscant ragten die gewundenen Türme bis zur gewölbten Decke. Nachdem das Volk hier unzählige Jahre gehaust hatte, hatte sich der Berg von Schalen und verlassenen Puppen bis auf dreißig Meter Höhe über der Käfergrube aufgehäuft. Obwohl die Kolonie ebenso verlassen war wie das Weltschiff selbst, leuchteten die lang vernachlässigten Flechten hell genug, um die Beine eines toten Yuuzhan Vong zu enthüllen, die aus einem Säureloch am Fundament des innersten Turms ragten und hin und her zuckten, während der Körper von einem Voxyn verschlungen wurde.
Das Voxyn, hoffte Jacen. Mit bleischweren Armen und zitternden Beinen fühlte er sich, als hätten sie das Ding durch das gesamte Weltschiff gejagt, allerdings konnte er das ohne Alemas Orientierungssinn kaum genau sagen.
»Die Werte klingen gut«, flüsterte Tekli. Mit beiden Händen hob sie den Zellanalysator und zeigte die Zahlen Jacen. »Sollten wir eine zweite Probe nehmen? Dort oben sehe ich Kot.«
»Nicht notwendig«, erwiderte Jacen. Sie befanden sich am Ende eines dunklen Gangs, und es wäre unmöglich, den Kot zu holen, ohne entweder die Deckung zu verlassen oder die Macht zu verwenden − und beides hätte ihre Anwesenheit dem Voxyn verraten. »Tesar hat bereits gesagt, es sei die Spur der Königin. Töten wir das Vieh einfach.«
»Schade, dass wir den Langblaster nicht haben«, sagte Ganner leise. »Ich habe eine Vorstellung davon, wo die Königin ist, und wir können einfach ein Loch durch das Nest brennen.«
»Dieser hier denkt, ez wäre besser, wenn er sich auf die blinde Seite schleicht«, zischte Tesar. »Wenn die Königin flieht, seid ihr hier, um sie anzugreifen und zu verfolgen.«
Als Jacen daraufhin nickte, sprang der Barabel auf die Mauer und kletterte leise bis zur Decke hinauf, wo er im Schatten verschwand. Ein schwaches Kribbeln kroch Jacen den Nacken hinunter und wurde stärker, während sich Tesar. dem Tunnelende näherte. Tenel Ka berührte Jacen am Arm, und demnach spürte sie es auch.
»Tesar!«, flüsterte Jacen. Er wollte die Macht nicht benutzen; sie hatten bereits in Erfahrung gebracht, dass sie damit die Königin auf ihre Anwesenheit aufmerksam machten. »Warte!«
»Warten?«, fragte Ganner ungläubig. »Worauf?«
»Sei still«, flüsterte Tekli. Ganners Gefühl für Gefahren war so ausgeprägt wie das eines Mynocks; er wäre zweimal fast in die Arme der Yuuzhan-Vong-Suchmannschaften gelaufen. »Es fühlt sich nicht richtig an.«
Als der Barabel nicht sofort zurückkehrte, beschlichen Jacen düstere Visionen davon, Sabas letzten Schüler zu verlieren. Vorsichtig, im Schatten bleibend, schlich er an der Wand entlang und hätte fast geschrien, als ein dumpfer Schlag den Gang erschütterte. Tesar zischte schockiert, zog die Krallen ein und hätte Jacen fast den Kopf abgerissen bei seinem Sprung von der Mauer. Sie wichen in den Tunnel zurück und ließen die trübe leuchtende Decke der Kolonie nicht aus den Augen.
»Landet da etwas?«, fragte Ganner.
Tesar nickte. »Etwaz Großez.«
»Ah. Aha. Sie wollten uns in eine Falle locken.« Tenel Ka stieß Jacen mit der Schulter an. »Vielleicht ist der Zeitpunkt zum Rückzug gekommen, mein Freund.«
»Vielleicht.« Jacen drehte sich nicht um. Irgendetwas stimmte dort immer noch nicht, doch hatte es sich bisher nicht enthüllt. »Aber wenn es eine Falle ist, warum verraten sie sich dann?«
Ein weiterer Schlag folgte, diesmal schwächer, und ließ die Yorikkoralle dröhnen.
»Dieser hier könnte einen Blick wagen«, schlug Tesar vor.
Jacen reichte ihm das Elektrofernglas, und der Barabel schlich auf allen vieren den Gang hinauf. Dieser Bereich des Weltschiffs war anscheinend der Produktion von Nahrung und anderen notwendigen Gütern gewidmet, und im Abstand von ungefähr einem Kilometer gab es jeweils eine Luftschleuse, die zu den Straßen auf der Oberfläche führte. Jacen war inzwischen lange genug im Weltschiff unterwegs, um zu wissen, dass sich auf der Oberfläche Frachten besser transportieren ließen als in den engen, verschlungenen Gängen im Inneren.
Eine Minute später berichtete Tesar: »Eine Yuuzhan-Vong-Fregatte − vielleicht die, mit der Nom Anor gekommen ist. Der Shuttle fehlt jedoch.«
Trotz der Bewaffnung und der Besatzung des Schiffes fühlte Jacen keine stärkere Beunruhigung als vorher. Fregatten dieser Größe konnten lediglich drei Sturmkompanien
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