Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
Er konnte schließlich nicht einfach sagen: »Heiraten Sie Prinz Isolder nicht.«
»Sie haben eine Begabung zum Führen«, fuhr er fort.
»Andere folgen Ihnen, ob Sie es wollen oder nicht. Der Rang ist für jemanden wie Sie nicht so wichtig.«
Jainas Gesicht wurde ruhig. »Sehr interessant, aber worauf wollen Sie hinaus?«
»Ich wollte Ihnen nur meine Meinung darüber sagen«, erwiderte er und kam sich schrecklich unbeholfen vor.
»Der Rang, mit dem Sie geboren wurden, passt sehr gut zu Ihnen. Ein höherer wäre überflüssig.«
»Ich verstehe«, sagte sie trocken. »Aus dem Munde des Sohns von Baron Fei − einem ehemaligen corellianischen Staubfarmer − ist das so viel wert wie ithorianische Devisen.«
Jag spürte, wie in ihm Verärgerung aufstieg. »Warum müssen Sie alles als Beleidigung auffassen?«
»Warum stellen Sie Fragen zu Dingen, die Sie überhaupt nichts angehen?«, entgegnete sie hitzig.
Zu Jags Erstaunen drehte sie sich um und floh. Er schaute ihr hinterher und fragte sich, was sie aus seinen Worten herausgehört hatte, das er gar nicht hatte sagen wollen.
Jaina verlangsamte den Schritt, sobald sie die Andockbucht hinter sich zurückgelassen hatte, aber ihr Herz klopfte weiter und pochte bis in ihre Ohren.
Was für ein Problem hatte Jag Fel? Sicherlich, sie hatte bei dem diplomatischen Bankett ein wenig mit ihm geflirtet, aber hatte sie ihm irgendwann Grund gegeben, sich derartig aufzuspielen?
Der Rang, mit dem Sie geboren wurden, passt sehr gut zu Ihnen. Klar, richtig. Und höchstwahrscheinlich sollte sie sich von seinem fern halten.
Aus irgendeinem Anlass musste er auf die Idee gekommen sein, sie habe es darauf abgesehen, eine Baroness Jaina zu werden, und ehrenwert und aufrecht, wie er nun einmal war, hatte er sie gerade wissen lassen, dass diese Zukunft nicht in ihren Sabacc-Karten stand. Danke für den Hinweis, bloß, wer hatte darum gebeten?
Jaina holte tief Luft und versuchte Jag Fei aus ihren Gedanken zu verbannen. Er lenkte sie nur ab, und genau das konnte sie im Augenblick nicht gebrauchen. Jags Besuch hatte sie überrascht, dennoch war sie nicht sicher, ob sie viel Energie darauf verschwenden würde, sich darüber aufzuregen.
Trotzdem trat sie gegen einen neben ihr geparkten Repulsorschlitten, nur für alle Fälle.
25
Harrars Priesterschiff und seine militärische Eskorte näherten sich dem Hapes-Cluster und folgten den Berichten über Sichtungen der gestohlenen Fregatte. »Dort«, sagte Khalee Lah und stieß mit dem Krallenfinger in die lebende Karte.
Winzige, leuchtende Wesen krabbelten schnell über den Schirm und markierten die Stelle, wo der Yammosk die Signatur des gestohlenen Schiffes entdeckt hatte. Es gab ein deutliches Muster. Die Diebin wagte sich jedes Mal weiter aus dem hapanischen Raum heraus. Der nächste Ausflug würde sie direkt in den Weg des Priesterschiffes führen.
Der Krieger blickte Harrar an, seine gespaltenen Lippen verzogen sich zu einem höhnischen Grinsen. »Der Kriegsmeister wird sein Jeedai- Opfer bekommen. Wir gehen auf die Jagd«, brüllte er die Mannschaft an. »Rufen Sie jedes Schiff innerhalb Kommunikationsreichweite heran, das mit dieser Möchtegern- Trickster zu tun hatte. Sie hat sich lange genug im Schatten von Yun Harla versteckt. Bald werden jene, die häretische Worteflüstern, das armselige Wesen enthüllt sehen, das diese Ungläubige darstellt!«
Während die Mannschaft sich beeilte, Khalee Lahs Befehl zu befolgen, setzte sich Harrar auf einen Beobachtungssitz und bereitete sich darauf vor, die Schlacht zu beobachten. Und ein inzwischen vertrautes Kribbeln lief ihm den Rücken hinunter, als er sich darauf vorbereitete, der Jeedai gegenüberzutreten.
Khalee Lah nahm den Kommandositz ein. Seine langen, knorrigen Finger strichen über die Knoten, während er Informationen sammelte. »Die Ksstarr nähert sich.« Der Priester sah zu seinem Kommandanten. »Allein?«
»Mit einer Eskorte.« Das höhnische Lächeln wurde wieder unter der Kapuze sichtbar. »Ein kleines Schiff.« Eine eigentümliche Enttäuschung machte sich in Harrar breit. Er hatte mehr von Jaina Solo erwartet. »Kapern Sie beide.«
Als Kyp aus dem Hyperraum kam, spuckten seine Instrumente augenblicklich Warnun gen aus. Der programmierte Hyperraumsprung hatte ihn direkt zwischen die Flanken von zwei Yuuzhan-Vong-Schiffen gebracht. Sofort richteten sich alle Signale auf seine Position aus. Bald würde er sich in Sichtweite befinden, und dann wäre klar, dass er
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