Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
Eskorte mitgegeben.«
Zum ersten Mal schaute ihr Freund sie an, und der Tadel in seinem Blick war unübersehbar.
»Ich weiß, wo Harrars Priesterschiff und die mit dem Yammosk verbundene Flotte sind«, fauchte Jaina.
»Trotzdem kenne ich nicht den Aufenthaltsort jeder Sith-Brut von Felsbrocken in der Galaxis! Noch nicht.«
Lowbacca suchte mit seinen dunklen Augen ihr Gesicht ab und billigte ihr dies zu. Dennoch wirkte er bekümmert.
»Was wir tun, ist es wert. Es ist wichtig. Es tut mir Leid, dass einige deiner Freunde gestorben sind, aber wir müssen nach vorn schauen. Die Gestalter der Yuuzhan Vong sind schnell. Sie werden herausfinden, was wir wissen, und dann werden sie etwas dagegen unternehmen. Unser Zeitfenster ist sehr schmal.«
Sie beugte sich zu ihm vor. »Hast du mich verstanden?«
Er kletterte von dem Geländer.
Zorn fuhr wie ein mächtiger Wind in die Andockbucht. Jaina seufzte. »Das dürfte Kyp sein.« Der Jedi-Meister stürmte in das Gebäude und die Treppe hinauf. Die Wachen, die ihn aufhalten wollten, flogen zur Seite, ohne dass sie sichtbar von einer Hand oder Waffe berührt worden wären.
Der Wookiee trat vor, und Kyp zielte einen mentalen Stoß auf ihn, der den Jedi mit dem ingwerfarbenen Fell zweieinhalb Meter zurücktaumeln ließ. Daraufhin packte Kyp Jaina mit der gleichen dunklen Energie und wirbelte sie zu sich herum. »Du hast mir schon wieder etwas verheimlicht. Schon wieder hast du Piloten hochgeschickt, hapanische Piloten, in Schiffen, die das Trickster Signal aussenden. Du hast sie praktisch auf eine Selbstmordmission geschickt!«
»Wir brauchen mehr Zeit«, entgegnete Jaina scharf. »Immerhin stehen wir kurz davor, die Vong in eine Falle zu locken. In der Zwischenzeit beschäftigen wir sie mit diesem kleinen Ablenkungsmanöver. Überall in diesem Quadranten werden sie mein Schiff sehen.« Kyp strich sich durch die Haare. »Es gibt eine Grenze zwischen Engagement und Fanatismus. Ich denke, die hast du vor ein paar Kilometern überquert.«
»Es ist wirklich köstlich, so etwas aus deinem Munde zu hören!«, spottete sie. »Die Vong jagen Geisterschiffe, was sie davon ablenkt, ihre Energien zu konzentrieren und Hapes anzugreifen. Jägerpiloten kennen ihr Risiko, und sie wissen, dass sie das Leben Tausender Zivilisten retten.«
»Es geht nicht nur um Resultate«, konterte er. »Nicht dir.«
Sie blickte ihn ungläubig an. »Ich habe gehört, was du nicht gesagt hast«, staunte sie. »›Nicht dir‹ soll wohl heißen: nicht bei Darth Vaders Enkelin. «
»Ich bin jetzt für dich verantwortlich«, beharrte Kyp. Jaina lachte. »Ich wünschte, Onkel Luke könnte das hören! Lähmung und Untätigkeit, nicht die dunkle Seite, werden die Jedi befallen . Hast du das nicht hundertmal gesagt?«
Er seufzte tief. »Wann soll der nächste Pilot starten?«
»Sie lässt gerade die Maschine warmlaufen«, gab Jaina zu.
Der ältere Jedi lief zur Tür. Jaina zog ihr Lichtschwert.
Kyp blieb abrupt stehen, als er das unverkennbare Klicken und Sirren der traditionellen Jedi-Waffe hörte.
Langsam drehte er sich zu ihr um und hob die Hände zu einer beschwichtigenden Geste. »Ich möchte nicht mit dir kämpfen.«
Ihre violette Klinge zeigte auf seine Kehle. »Du würdest deine Meinung sofort ändern, wenn die Chancen für dich besser stünden.«
»Mach dich nicht lächerlich. Du würdest mich nicht töten, selbst wenn du könntest!«
»Der Gedanke hat eine gewisse Anziehungskraft, auch wenn ich das nicht im Sinn hatte. Wenn ich gewinne, fliegst du für den Rest dieser Schlacht unter meinem Kommando. Wenn du gewinnst, gilt das Gleiche für mich. Keine Geheimniskrämereien mehr, keine Spiele. Dann benehme ich mich wie eine richtige Schülerin.« Er dachte einen Moment darüber nach. »Abgemacht.« Sein Lichtschwert sprang von seinem Gürtel, drehte sich in der Luft und landete klatschend in seiner Hand. Die glühende Klinge zischte auf Jaina zu. Jaina sprang über den Angriff und über Kyps Kopf hinweg. Kyp rollte sich zur Seite, um einem möglichen Gegenangriff auszuweichen, und kam geduckt wieder auf die Beine. Jaina stieg rückwärts die Treppe herunter und hielt ihre Waffe zur Abwehr hoch. Er trat auf sie zu, dann schoss er vor und machte einen Ausfall als Finte. Sie erwartete das, bog sich zur Seite, änderte dann rasch die Richtung und stürzte sich auf ihn, wobei sie sein Lichtschwert in der Parade nach außen drückte. Nun drehte sie das Handgelenk, um die flammenden Klingen voneinander
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