Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
Umständen machen konnte. Lowbacca hat uns Zeit verschafft, damit wir über die nächsten Schritte entscheiden können. Gemeinsam.«
»Ich hole die anderen«, sagte Tenel Ka kurz angebunden.
Sie kehrte wenige Augenblicke später mit den anderen Jedi zurück. Den einen Arm hatte sie um Tahiris Hüfte gelegt, teils, um die Verletzte zu stützen, teils in einer fast schwesterlichen Geste.
Tahiri war fast vollständig von Verbänden und Bacta-Pflaster bedeckt, aber die Trauer in ihren Augen hatte die Behandlung durch Tekli nicht verringern können, und auch nicht den Gram, den sie ausstrahlte. Die Chadra-Fan-Heilerin folgte ihr wie ein kleiner brauner Schatten, den Blick hielt sie auf ihre Schutzbefohlene gerichtet. Jaina verstärkte ihren persönlichen Schild und sah die jungen Jedi einen nach dem anderen an. »Ihr seht besser aus.«
»Besser als was?«, meinte Tahiri.
Verbitterung verzerrte die Stimme des Mädchens, und Zorn stieg von ihr auf wie Dampf. Die Narben auf ihrer Stirn − die aus ihrer Gefangenschaft auf Yavin 4 rührten − traten durch einen kleinen, aber hässlichen Schnitt in ihrem erhitzten Gesicht noch deutlicher hervor. Offensichtlich hatte sie sich geweigert, diese Wunde behandeln zu lassen.
Zekk und Ganner tauschten rasch einen besorgten Blick, einen, der verriet, dass nun ein bekanntes Thema neu aufgegriffen werden würde. Diese Erkenntnis löste Gereiztheit bei Jaina aus. Tahiri würde überleben − hatte überlebt. Sie war nicht die Einzige, die unter Anakins Verlust litt. Allen ging die Sache nahe. Doch würde es ihre Probleme nicht lösen, wenn sie sich ihrem Schmerz ergaben.
»Dem Schiff geht es nicht gut«, erklärte Jaina ohne Umschweife. »Angesichts dessen, was ich durch die Pilotenhaube gesehen habe und Lowbacca durch sein Herumstochern erfahren hat, glaube ich, wir können es wieder in Schuss bringen und füttern.«
»Füttern?«, unterbrach Ganner sie. »Muss ich mich vielleicht vor der Frage fürchten, was es frisst?«
»Nur, wenn du ein Stein bist«, erwiderte Jaina. »Wir müssen so bald wie möglich landen. Die Frage ist lediglich, wo.«
»Wir waren nur ein paar Tage unterwegs, und bei unserer Rückkehr haben wir die Yuuzhan Vong auf Coruscant vorgefunden«, meinte Alema Rar. »Woher sollen wir wissen, welche Welten noch besetzt wurden und welche nicht?«
»Dieser hier schlägt vor, wir sollten nach Barab Einz fliegen«, sagte Tesar. Der reptilienartige Jedi entblößte die Reißzähne, was Jaina als wildes Grinsen auffasste.
»Die Heimatwelt der Barabelz liegt nicht auf dem Kurz der Invasion. Das ist gut. Aber wenn die Yuuzhan Vong kommen, ist daz noch besser.«
Jaina entwickelte langsam ein Ohr für den düsteren Humor, den der Barabel unterschwellig einfließen ließ, und sie erwartete ein gewichtiges Argument. »Also?« Das schuppige Gesicht zeigte Verschlagenheit. »Auf Nal Hutta sind die Vong Invasoren. Wie nennt man sie auf Barab?«
»Beute?«, schlug sie vor.
Tesar zeigte erneut die Zähne und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter.
Ganner verdrehte die Augen. »Also, nachdem wir das aus unseren Systemen gelöscht haben, wie wäre es mit einem ernsthaften Vorschlag? Lowbacca hat Gallinore genannt. Da wir es bis hierher geschafft haben, ohne von Dovin-Basal-Minen getroffen zu werden, würde ich mich dem anschließen.«
»Das klingt sinnvoll«, stimmte Zekk zu. »Soweit ich weiß, haben die Yuuzhan Vong dieses System bisher nicht ins Visier genommen. Aber wir sollten außerdem noch etwas bedenken. Hapes liegt näher als Gallinore. Es ist zudem dichter bevölkert, und höchstwahrscheinlich könnten wir schneller wieder zu unserem Dienst zurückkehren, als wenn wir uns erst auf einem Planeten durch die Wildnis schlagen müssten.«
»Schon richtig, doch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Bewohner eines Dschungelplaneten ein Yuuzhan-Vong-Schiff abschießen, geringer«, wandte Alema Rar ein.
Zekk nahm das mit einem Nicken zur Kenntnis. »Ich habe mich auf dem Schiff ein wenig umgesehen und etwas gefunden, das wie eine Rettungskapsel aussieht. Wenn wir herausbekommen, wie die funktioniert, könnte einer von uns vorausfliegen und den Weg frei machen.« Alle schauten Tenel Ka erwartungsvoll an. »Wenn wir uns für diesen Vorschlag entscheiden, werde ich gehen«, stimmte sie zu, »aber ihr solltet etwas über Hapes wissen. Auf der Heimatwelt meines Vaters gab es schon immer starke Anti-Jedi-Gefühle.«
Ganner lachte kurz und wenig amüsiert. »Das ist
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