Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
Know-how, also schlicht das, was man braucht, um gegen diese Invasoren vorzugehen?«
»Nein«, gestand Jag ein. »Habe ich die Erlaubnis, offen zu sprechen?« Der Baron machte eine aufmunternde Geste. »Die Weisen der Chiss sind zu der Ansicht gekommen, dass die Yuuzhan Vong Generationen mit der Reise zwischen Galaxien verbracht haben müssen. Auf diese Invasoren werden die so genannten Unbekannten Regionen nicht besonders einschüchternd wirken.«
»Dem stimme ich zu«, sagte Baron Fei. »Das Parlament der Chiss jedoch nicht und auch nicht die Imperialen Führer. Die Invasion ist direkt auf die Kernwelten gerichtet, und viele glauben, die Yuuzhan Vong würden sowohl die Chiss als auch das Imperiale Territorium links liegen lassen.«
Während Jag dies verdaute, kniff er die hellgrünen Augen zusammen und schob das Kinn vor. »Diese Phalanx wurde nie vom Denken der an Traditionen gebundenen Chiss-Senatoren beherrscht, genauso wenig von Imperialen Politikern, deren erste Sorge stets ihrer persönlichen Macht gilt. Hat es während meiner Abwesenheit einen Politikwechsel gegeben?«
Der General zog die Augenbrauen hoch. Jag neigte den Kopf zu einer Verbeugung, mit der er sein unangemessenes Verhalten eingestand, sich jedoch nicht dafür entschuldigte.
»Die Chiss-Gesellschaft behauptet, dass Syndic Mitth’raw’nuruodo nicht existiert, aber man weiß sehr gut, dass wir hier draußen sind. Sie schicken ihre Söhne und Töchter zu den Akademien und Basen der Phalanx. Mehr als bereitwillig haben sie den Schutz und die Technologie akzeptiert, die ihnen durch Thrawns Eroberungen und Bündnisse zu eigen wurden, und sie sind ebenso bereit anzunehmen, was wir, die Nachfolger des Großadmirals, für sie tun können.«
»Aber wir könnten mehr tun.« Jag trat einen Schritt vor, sein Gesicht war konzentriert, alle Förmlichkeit vergessen. »Sie wissen, was uns dort draußen begegnet ist. Die Yuuzhan Vong haben Borsk Fey’lya und seine Leute vielleicht überrascht, aber die Chiss erwarten seit Langem einen derartigen Angriff. Wir haben sogar bereits Feinde abgewehrt, die durch die Galaxis gefegt wären und wenig übrig gelassen hätten, was diese neuen Invasoren noch hätten zerstören können!« Der Baron kniff die Augen zusammen und schob angesichts der leidenschaftlichen Worte seines Sohnes die Lippen vor. »Sie sprechen selbst wie ein Chiss. Haben Sie sich je in diesem Licht betrachtet?«
Jag blinzelte und kam durch diesen offensichtlichen Trugschluss aus dem Konzept. »Es ist schwierig, es nicht zu tun«, sagte er vorsichtig. »Schließlich bin ich unter den Chiss aufgewachsen und wurde von ihnen ausgebildet. Ihre Regeln, Standards und Erwartungen habe ich mir ebenfalls angeeignet.«
»Die Standards haben Sie nicht nur erfüllt, sondern übertroffen, und als Ergebnis dessen befehligen Sie jetzt die Chiss, mit denen Sie ausgebildet wurden«, fuhr sein Vater fort. »Mit dem Rang geht die Verantwortung einher. Der Kurs, den Sie vorschlagen, zeigt wenig Verantwortungssinn für die Piloten unter Ihrem Kommando.« Jags Gesicht verriet seine Meinung zu diesem Thema nicht, doch fast unmerklich nahm er wieder militärische Haltung an. »Sir, darf ich vielleicht darum bitten, dass Sie meine Verfehlungen offen benennen, damit ich mich dazu äußern kann.«
»Wissen Sie, wie wir die Yuuzhan Vong aufhalten können?«
Die Stirn kräuselte sich leicht. »Nein, Sir.«
»Dann finden Sie es heraus. Melden Sie sich dann. Sobald wir Taktik und Strategie besser im Griff haben, bekommen Sie Ihre Geschwader zurück, und noch mehr.« Jag riss die Augen auf und wandte sich ruckartig seinem Vater zu. »Jawohl, Sir!«
Der Baron schnitt eine Grimasse und tippte mit einem Metallröhrchen auf den Tisch. »Möglicherweise werden Sie nicht so erpicht darauf sein, diesen Bericht zu hören. Diese Holovid ist gerade von unseren Agenten im Kern gekommen. Es enthält unter anderem die Aufnahme einer Rede von Leia Organa Solo an die Verteidiger von Coruscant. Sie ermahnte ihre Mitbürger, nicht aufzugeben, obwohl sie erst kürzlich eines ihrer Kinder verloren hat.«
Diesmal starrte Jag den General groß an. »Welches?«
Fei zog eine Augenbraue hoch. »Bitte um Entschuldigung?«
»Welches Kind von Botschafterin Solo ist in der Schlacht gefallen?«
»Anakin, glaube ich. Der jüngere Sohn.«
Nachdenklich nickte Jag, und sein Gesicht wirkte irgendwie erleichtert. »Gibt es Nachrichten von den beiden anderen?«
Forschend leuchtete das Auge des Barons
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