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Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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zerbrochene Geschirr gestürzt. An seiner Schläfe befand sich eine große Beule, wo ihn der Stuhl getroffen hatte. Jag drehte ihn um und zuckte angesichts des tiefen Schnitts zusammen, der sich vom Wangenknochen bis zum Haaransatz erstreckte. Das ergrauende Haar war feucht und dunkel vom Blut.
    Rasch erhob sich Jag und trat aus dem Zelt. Er fasste einen vorbeigehenden männlichen Bothan, der irgendeine Militäruniform trug, am Arm.
    Der Bothan kniff die katzenartigen Augen zusammen und riss seinen pelzigen Arm aus Jags Griff. »Rufen Sie die Wachen und holen Sie sofort einen Medidroiden«, brüllte Jag. »Han Solo braucht medizinische Versorgung.«
    Wie Jag erwartet hatte, machte der Bothan nun große Augen. »Sofort«, antwortete er. »Ich werde auch veranlassen, dass nach Leia Solo gesucht wird.« Der Bothan eilte davon, und Jag duckte sich unter der Klappe hindurch ins Zelt. Die Wirkung der Betäubungsblitze hatte längst nachgelassen, auch die anderen Angreifer waren verschwunden. Jag blickte sich nach etwas um, mit dem er die Blutung in Han Solos Gesicht stillen konnte, und zum ersten Mal bemerkte er den funkelnden Stapel an der einen Zeltwand.
    Jag betrachtete kurz die kleinen Skulpturen, die Ketten aus Azursteinperlen, die verzierten Metallgefäße, die mit Edelsteinen besetzt waren. Dieses Rätsel stand allerdings im Augenblick nicht zur Lösung an. Er schob eine bemalte Vase zur Seite und hob ein Stück Stoff auf, das ein kleines Leinenhemd zu sein schien. Das rollte er zusammen und wollte es auf die Wunde drücken. »Augenblick«, befahl eine weibliche Stimme. Eine gealterte, grimmige Version von Jaina schob sich an ihm vorbei und ließ sich neben Han Solo auf die Knie nieder. Mit zarten Fingern tastete sie das verklebte Haar ab und untersuchte die Wunde kurz. Dann schnitt sie eine Grimasse und zog einen scharfen Splitter heraus.
    »Gut. Der saß nicht sehr tief«, murmelte sie und streckte Jag die Hand entgegen. Er reichte ihr das zusammengeknüllte Hemd. Sie drückte es vorsichtig mit einer Hand auf die Wunde. Die andere legte sie ihrem Mann auf die Brust, schloss die Augen, und ihre Miene wirkte, als würde sie konzentriert lauschen. Ein Medidroide rollte ins Zelt und schob Leia sanft zur Seite. Jag hielt ihr eine Hand hin, die sie mit instinktiver Anmut ergriff. Sie erhob sich und schaute dem Droiden zu, wie er den verwundeten Mann versorgte.
    »Es gibt einen leichten Riss in der Schädeldecke«, verkündete der Droide.
    »In Hans Schädel? Wie ist das denn möglich?«, wunderte sie sich abwesend.
    Daraufhin holte sie tief Luft. Als sie sich Jag zuwandte, stellte sie wieder die ruhige, beherrschte Diplomatin dar, die er bei einem Empfang über Ithor kennen gelernt hatte.
    »Ich habe gehört, Sie hätten den Kampf beendet und Hilfe gerufen. Vielen Dank. Es wäre schön, wenn Sie mir etwas über den Angriff erzählen könnten.«
    Er beschrieb ihr die Szene, in die er gestolpert war, beschrieb die Angreifer kurz und lenkte Leias Aufmerksamkeit auf die Kostbarkeiten in der Ecke des Zeltes. Ihr stockte vor Überraschung der Atem.
    »Ich nehme an, das war kein versuchter Raub«, schloss Jag daraus.
    »Diese Sachen gehören mir nicht«, sagte Leia und musste ihre Stimme stark kontrollieren, »und ich will sie auch nicht in meinen Besitz aufnehmen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich Sie richtig verstehe«, hakte Jag nach.
    Leia blickte ihn an. »Es ist eine hapanische Mitgift. Vor zwanzig Jahren hat Prinz Isolder Botschafter nach Coruscant geschickt, die mir einen noch größeren Haufen überbracht haben.« Sie hielt kurz inne und lächelte wenig amüsiert. »Anscheinend habe ich im Laufe der Zeit an Wert verloren.«
    »Wahrscheinlich sind die Mittel der Hapaner durch den Krieg einfach nur beschränkt.«
    Diesmal wirkte die Frau tatsächlich belustigt. »Wenn der Krieg vorüber ist, Colonel Fel, würden Sie sich gut im diplomatischen Dienst machen. Im Augenblick hätte ich zunächst noch ein paar Fragen. Sie sagten, einige der Angreifer hätten Uniformen getragen. Was für welche?«
    »Die der hapanischen königlichen Wache, glaube ich. Die Uniformen waren aus einem Stück, wie ein Fliegeroverall. Sehr gut gearbeitet, tiefrot.«
    »Nicht einmal Ta’a Chume würde es wagen, uniformierte Attentäter zu schicken«, grübelte Leia. »Sie wollten vermutlich mit mir sprechen und sind stattdessen auf Han gestoßen. Er war bestimmt nicht von ihrem Angebot begeistert.«
    Der Droide drehte sich zu ihnen um. »Der Zustand des

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