Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
Patienten ist stabil. Er ist nun für weitere Behandlungen transportfähig. Direkt vor dem Lager wartet ein medizinischer Transporter. Bitte um Erlaubnis, den Transport zu arrangieren.«
Leia nickte dankbar, und der Droide rollte hinaus. Sie kniete neben ihrem Mann und betrachtete ihn unentschlossen.
»Sie haben ein ungutes Gefühl dabei, ihn einer hapanischen Einrichtung zu überlassen?«, vermutete Jag.
»Verzeihen Sie mir, aber ich kenne natürlich General Solos Ruf. Ohne Zweifel bin ich nicht der Einzige, der von ihm gehört hat. Kann es sein, dass es sich um einen verschleierten Attentatsversuch gehandelt hat?« Sie dachte darüber nach und nickte schließlich. »Eine kluge Beobachtung. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich Han zu einem Kampf hat provozieren lassen. Nachdem der erste Schlag gefallen ist, wie lässt es sich hinterher nachweisen, ob es sich um einen Unfall oder ein Attentat gehandelt hat?«
»So habe ich es gemeint. Ich begreife zwar die Vorgehensweise, aber nicht die Motivation.«
»Die frühere Königin ist von der regierenden Königin nicht begeistert, und sie hat mir mehr als einmal zu verstehen gegeben, dass sie mich für eine mögliche Nachfolgerin hält. Aus diesem Grund könnte es durchaus sein, dass sie Han als Unannehmlichkeit betrachtet, ein Problem, das einer Lösung bedarf.« Jag schüttelte erstaunt den Kopf. »Gewiss muss sich doch auch eine frühere Königin an Gesetze halten.«
»Natürlich, aber Ta’a Chume ist hinterlistig und rachsüchtig. Ich kann mich nicht an die hapanischen Gerichte wenden, ohne nachteilige Auswirkungen auf die Flüchtlinge zu riskieren, und sie weiß sehr wohl, dass ich mir dieses Umstandes bewusst bin.« Sie seufzte. »Das ist eine delikate Situation. Vielleicht würde Jaina die Sache besser durchschauen. Sie hat im Palast gewohnt.«
»Unglücklicherweise hat sie heute Früh am Morgen Hapes verlassen und ist nach Gallinore aufgebrochen. Eigentlich bin ich gekommen, um Ihnen das mitzuteilen«, fügte er hastig hinzu, als er die Traurigkeit oder auch nur das Bedauern in Leias Augen sah. Obwohl es beinahe an eine Lüge grenzte, hoffte er, Leia würde glauben, ihre Tochter habe ihn geschickt, um ihr die Nachricht von der Abreise zu überbringen. Leia reagierte weder in die eine noch in die andere Richtung darauf. »In diesem Fall sollte ich Han vielleicht von diesem Planeten fortbringen. Die Flüchtlinge verteilen sich, die meisten Jedi sind abgeflogen, und für mich gibt es nicht mehr viel zu tun. Bleiben Sie in Kontakt mit Jaina?«
»Natürlich.«
Die Worte waren heraus, ehe er sich überlegt hatte, was damit angedeutet wurde. Leias Augen funkelten forschend, und dann zeigte sie zu seiner Überraschung tiefe Erleichterung.
Der medizinische Transporter war eingetroffen. Jag stellte keine weiteren Fragen und half den Droiden, den Verwundeten auf einen Repulsorschlitten zu legen. Während sie das Zelt verließen, wandte sich Leia wieder an ihn. »Sie haben schon so viel für uns getan, aber darf ich Sie um noch einen Gefallen bitten? Könnten Sie zu den Landeanlagen gehen und nach dem Millennium Falken fragen? Dort finden Sie einen jungen Jedi namens Zekk, der an dem Sternenschiff arbeitet. Er sieht ein wenig aus wie eine jüngere Version von Kyp Durron dunkles Haar, grüne Augen, ungefähr die gleiche Größe …« Sie unterbrach sich und musterte Jag. Einen Moment lang dachte Jag, sie würde eine Bemerkung darüber machen, dass diese Beschreibung genauso gut auf ihn passen würde. Seiner Meinung nach kreisten in Jaina Solos Orbit viel zu viele dunkelhaarige, grünäugige Männer.
»Würden Sie ihm sagen, er möge den Falken zum Start klarmachen? Und er soll alle Jedi zusammensuchen, die bislang noch keine Reisegelegenheit gefunden haben.«
Jag versprach es ihr, dann begleitete er mit ihr den Schlitten zum Tor des Lagers. Als er sich verabschiedete, fragte er: »Was soll ich Jaina sagen?«
»Berichten Sie ihr von dem Vorfall mit ihrem Vater. Sie sollte darüber Bescheid wissen. Sagen Sie ihr, wir wären zu Onkel Luke geflogen. Sie weiß, wo er ist.« Leia zögerte, und erneut trat dieser weit blickende Ausdruck auf ihr Gesicht. »Sagen Sie ihr − und das ist wichtig −, ich würde ihr vertrauen, dass sie den richtigen Weg zurück findet.«
Jag runzelte die Stirn und war nicht sicher, ob er diese offensichtlich widersprüchlichen Anweisungen richtig entschlüsselt hatte. »Ich weiß nicht, ob ich verstehe.«
»Jaina versteht es vermutlich
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