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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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der Nähe sind die wilden Formen im Sumpf hinter dem Korallenbaum-Basal, die nachts herauskommen, um sich von den Polypen am Rand des Hains zu ernähren. Krieger ohne Rüstung haben keine Chance, in dem zischenden Schwingen junger Amphistäbe auch nur für Sekunden zu überleben.
    Jacen verändert seine Haltung ein wenig und ordnet seine Gedanken und seinen Atem zu einer Jedi-Meditation, die tief in ihn hineinreicht, tiefer als der brennende Schmerz des Sklavensamens, bis in die Erinnerungen an das, was er durch die mentale Verbundenheit mit dem Dhuryam gelernt hat: Erinnerungen so lebhaft, dass sie ihm wie ein Wachtraum vorkommen Nun bemerken auch die in volle Rüstung gekleideten Krieger, die das Shreeyam’tiz bewachen, die Unruhe. Einige fangen an, sich auf den Amphistabhain zuzubewegen, und die Krieger, die rings um den Stock-Teich stehen, verlagern nervös das Gewicht und rücken ihre Waffen zurecht.
    » Jeedai-Sklave! Wenn wir reinkommen müssen, geht es schlimmer für dich aus!«
    Jacen ist jetzt tief in Meditation versunken; er kann das tiefe Summen emotiver Hormone durch die rudimentären Hirne der Amphistabpolypen ringsumher spüren. Er kann ihren Bluthunger spüren, als hätte er ein Stück rohes Fleisch im Mund.
    Der Krieger dreht sich um und brüllt einen Befehl in der Sprache der Yuuzhan Vong. Zwei weitere falsche Sklaven entfernen sich von dem Korallenbaum-Basal und erlauben ihren Ooglith-Masken, an ihnen herabzugleiten. Diese neuen Krieger packen einen echten Sklaven; einer hält ihn fest, während der andere dem Sklaven mit einem Handkantenschlag die Kehle zerschmettert. Sie treten zurück, lassen den Sklaven fallen und sehen uninteressiert zu, wie er sich im Dreck windet und erstickt.
    » Jeedai-Sklave! Komm raus, oder es wird noch einer sterben Dann noch einer und noch einer, bis nur noch du übrig bist. Rette ihre Leben, Jeedai ! Komm raus!«
    Nun dringt in Jacens Meditationswachtraum die Erinnerung an einen anderen Traum, einen echten Traum, einen Machttraum so lebhaft, dass er immer noch die Korallenskipper-Knospen riechen, immer noch die narbigen Gesichter der Krieger und die von Korallen verstümmelten Leichen der Sklaven sehen kann: ein Traum, den er vor zwei Jahren auf Belkadan hatte. Ein Traum, in dem er die Sklaven der Yuuzhan Vong befreite.
    Wie erstaunt er gewesen war, wie beraubt er sich gefühlt hatte, als der Traum nicht wahr wurde. Als sein Versuch, sein Versprechen zu erfüllen, in Katastrophe, Blut, Tod und Folter endete, hatte er sich gefühlt, als hätte die Macht selbst ihn betrogen.
    Nun sieht er, dass er nicht betrogen wurde. Er war nur zu ungeduldig gewesen.
    » Jeedai-Sklave! Komm raus!«
    Jacen seufzt und taucht aus der Meditation auf.
    »Also gut«, sagt er leise und ein wenig traurig. »Wenn ihr unbedingt wollt.«
    Sein zuvor regloser Schatten bewegt sich nun, scheint lautlos durch den Hain bluthungriger Polypen zu schweben. Er bleibt im Halbschatten an der Grenze zum blauweißen Mittagslicht stehen. Die Amphistäbe bewegen sich hinter ihm in tödlichen Schwüngen. »Hier bin ich.«
    »Weiter«, befiehlt der Kommandant. »Komm aus der Reichweite des Hains.«
    Jacen hebt die leeren Hände. »Zwingt mich.«
    Der Krieger wirft einen kurzen Blick zu den beiden, die den Sklaven umgebracht haben. »Tötet noch einen.«
    »Ihr«, sagt Jacen, »seid keine Krieger.«
    Die drei Kameraden des Kriegers reden aufgeregt aufeinander ein. Der Anführer fährt herum, als hätte ihn ein Traktorstrahl in diese Richtung gerissen. » Was?«
    »Krieger gewinnen Schlachten, ohne die Schwachen zu ermorden.« Jacens Stimme trieft vor ätzender Verachtung. »Wie alle Yuuzhan Vong führt ihr nur Krieg gegen die Hilflosen. Du bist ein Feigling aus einer Spezies von Feiglingen.«
    Der Krieger stolziert vorwärts. Seine Augen glitzern. »Du nennst mich einen Feigling? Du? Ein verzärtelter Jeedai-Balg ? Ein vor Angst bebender Brenzlit, der sich im Schatten seiner Höhle verkriecht? Ein Sklave ?«
    »Dieser Jeedai-Brenzlit-Sklave«, sagt Jacen mit deutlicher Kälte, »spuckt auf die Gebeine deines Großvaters.«
    Der Krieger greift an, die Krallenfinger gereckt, um Jacen die Augen auszukratzen. Mit einem gereizten Seufzer lässt sich Jacen auf den Rücken fallen, während er leicht nach den ausgestreckten Handgelenken des Kriegers greift und einen Fuß in seine Magengrube stemmt, um einen Drehpunkt zu haben. Jacen rollt sich nach hinten, und der Krieger fliegt hilflos um sich schlagend direkt in den

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