Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
sich, sie zu sehen. Aber die Wohnung war nun wirklich überfüllt, auch wenn Jaina vorschlug, in ein Offiziersquartier zu ziehen. Aber zum Glück war Jacens Mutter eine Prinzessin und hatte Beziehungen.
Die Solofamilie zog mit C-3PO und den Noghri in eine andere Wohnung. Jacen hoffte, dass Vergere mitkommen würde, aber Luke erklärte recht bestimmt, dass sie sein Gast bleiben sollte.
Das war vermutlich eine gute Idee, dachte Jacen später. Wenn seine Eltern mehr darüber herausfinden würden, was Vergere mit ihm gemacht hatte, als er Gefangener der Yuuzhan Vong gewesen war, würden sie die kleine Fosh nicht mehr so freundlich behandeln. Er hatte keine Lust, sich zwischen Vergere und Hans Blaster stellen zu müssen.
Der Umzug dauerte den größten Teil des Tages, und sobald das erledigt war, musste Jaina sich beim Flottenkommando melden, um zu sehen, ob es schon Neues wegen Kre’feys Bitte um Jedi gab. Sie kehrte erst sehr spät zurück. Am nächsten Morgen stand Jacen auf, setzte sich vor das Fußende des Betts und begann mit seinen Jedi-Meditationen und -übungen. Er versenkte sich in die Macht und benutzte sie als Hilfe bei einer Modifikation seines körperlichen Zustands, verlangsamte oder erhöhte seine Herzrate, lenkte mehr Blut zu seinen Muskeln wie für einen Kampf oder zu seinen inneren Organen, was helfen konnte, wenn er verwundet war oder die Luftzufuhr nachließ, oder zu seiner Haut, um übermäßige Hitze abzustrahlen und seinen Körper abzukühlen.
Er spürte, dass Jaina aufwachte, als die Macht von ihm ausstrahlte, und gleichzeitig spürte er, dass sie das störte. Seufzend stand sie auf, setzte sich auf dem Boden neben ihn und verband ihre Meditation mit seiner.
Sie synchronisierten Atem und Herzschlag, hoben kleine Gegenstände und begannen dann mit einem geistigen Lichtschwertkampf, teilten ein Bild ihrer selbst im Kampf miteinander, visualisierten jede Bewegung, jede Abwehr, das Gefühl ihrer Füße auf dem Boden, das Sirren der Lichtschwerter, den Aufprall der Klingen, die gegeneinander stießen. Jaina kämpfte methodisch und kühl und setzte nur minimale Energie ein; sie gab sich damit zufrieden zurückzuweichen, bis sie eine Gelegenheit für einen vollkommen gnadenlosen Angriff erkannte. Jacen gestattete sich mehr Freiheit, vollführte wilde Attacken und Vorstöße, drehte sich außer Reichweite und wieder zurück, versuchte, Unerwartetes zu tun. Als Ergebnis wurde er öfter getroffen, und im Augenblick eines »Todes« spürte er die stählerne Entschlossenheit einer Schwester.
Danach dehnte Jacen, um sich zu beruhigen, seine Macht-Wahrnehmung aus, spürte seine schlafenden Eltern in ihrem Bett, die beiden Noghri-Leibwächter (einer hielt Wache, der andere schlief), die Lebensfunken in den umliegenden Wohnungen. Er suchte die wundersame, dynamische Komplexität, die er im Riff gefunden hatte, und streckte seine Macht-Sinne noch weiter aus, hinunter in die Tiefen unter der schwimmenden Stadt Heureka, spürte die Massen mikroskopischen Lebens, die Fischschwärme, die die Stadt als ihr Zuhause betrachteten, die Hochseefische, die in den Schatten der Stadt kleinere Fische jagten …
Jaina zog sich zurück. Jacen öffnete überrascht die Augen und sah, dass sie aufstand.
»Tut mir Leid«, sagte sie. »Das kann ich im Moment nicht tun.«
Er blinzelte zu ihr auf. »Warum denn nicht?«
Sie griff in den Schrank und holte ihre Uniform heraus »Ich muss mich auf meine Arbeit konzentrieren. Ich kann meinen Geist nicht im Meer umhertreiben lassen, ich muss bei den Dingen bleiben, die ich nutzen kann.«
»Es ist Leben, Jaina«, sagte Jacen. »Die Macht ist Leben.«
Jaina schaute zu ihm herab. Zorn schwelte in ihren Augen. »Ich gebe mich nicht mehr mit dem Leben ab« sagte sie. »Nur noch mit Tod. Ich töte, und ich versuche nicht selbst getötet zu werden. Alles andere«, sie machte eine wegwerfende Geste, »ist ein Luxus.«
»Jaina …«, begann Jacen.
»Jede Sekunde, die ich damit verbringe, im Ozean umherzutreiben«, fuhr Jaina fort, »werde ich schwächer, und die Vong werden stärker. Also werde ich jetzt«, sie öffnete die Tür, »duschen, meine Uniform anziehen und ins Hauptquartier gehen, um zu sehen, ob Admiral Sovv eine Botschaft für mich hat. Und wenn nicht, werde ich ein paar Piloten suchen und mit ihnen über Taktik reden, damit ich vielleicht einen oder zwei neue Tricks lernen kann, die mir helfen, meine Staffel aus dem nächsten Kampf heil zurückzubringen. Wir sehen uns
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