Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
vielleicht später.«
»Gleichgewicht ist entscheidend, Jaina«, sagte Jacen aber sie war schon weg, und die Tür zum Erfrischer fiel hinter ihr zu.
Jacen stand auf und fing traurig an sich anzuziehen. Später, nach dem Frühstück, erzählte er seiner Mutter, was Jaina gesagt hatte. Leia seufzte.
»Jaina und ich haben uns schon auf Hapes darüber gestritten«, berichtete sie. »Ich habe sie regelrecht angefleht, Urlaub zu nehmen, damit sie ein wenig Abstand und eine andere Perspektive bekommt. Aber sie wollte nicht, und ich weiß, dass es überhaupt nichts helfen würde, wenn ich meine Argumente jetzt wiederholte.«
»Onkel Luke sagt, dass Verzweiflung der Dunkelheit Tür und Tor öffnet«, sagte Jacen.
Leia schüttelte den Kopf. »Jaina kennt sich jetzt mit der Dunkelheit aus«, erklärte sie. »Sie ist dort gewesen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dorthin zurückkehren wird. Im Augenblick fürchte ich viel mehr, dass sie sich eine unmögliche Aufgabe nach der anderen stellen wird, bis sie zerbricht.«
Jacen sah seine Mutter an. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwem in der Familie gefällt.«
Sie lachte. »Von all den Eigenschaften, die Jaina von mir hätte erben können, musste sie sich ausgerechnet mein Arbeitsethos aussuchen.« Sie griff nach Jacens Hand. »Aber Jaina ist zäh. Sie wird es überstehen − und es wird ihr helfen, dass sie nun um einen Bruder weniger trauern muss.«
Jacen versuchte zu lächeln. »Wenigstens das konnte ich ihr geben.«
Nachdem Cal Omas vier Tage im Amt war, lud er Admiral Ackbar und Winter in das ehemalige Urlaubshotel in, in dem sich nun der Exekutivzweig der Regierung niedergelassen hatte. Außer diesen beiden gab es nur noch wenige andere Gäste: Luke, Ayddar Nylykerka vom Flottengeheimdienst, Dif Scaur, Leiter des Geheimdienstes der Neuen Republik und Sien Sovv, der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. YVJ-Droiden patrouillierten im Flur. Scaurs Leute hatten den Raum ausführlich nach Abhörgeräten durchsucht, und danach hatten sich auch noch Nylykerkas Leute heimlich hineingeschlichen, damit Scaur es nicht erfuhr, und eine weitere Überprüfung durchgeführt. Der Raum war klein und hatte keine Sichtluken; in der Mitte stand ein kleiner weißer Marmortisch, geformt wie eine Muschel, mit Nischen für jeden Gast. An einer Wand plätscherte ein kleiner Brunnen und ließ einen schwachen Geruch nach Salzwasser aufsteigen.
Ackbar trug seine alte Uniform. Seine Haut war grau und seine Hände zitterten. Winter musste ihm aufhelfen als Cal hereinkam. Aber als der alte Admiral Cal zu seiner Wahl gratulierte, war seine Stimme fest, ohne jede Spur des schleppenden Tonfalls, den Luke zuvor ein paar Mal bemerkt hatte.
»Ich möchte Ihnen allen danken, dass Sie zugestimmt haben, mit mir zu sprechen«, sagte Ackbar. »Ich weiß, wie sehr Sie damit beschäftigt sind, die neue Regierung zu bilden.«
»Wir werden nie zu beschäftigt sein, uns mit einem der größten Helden der Rebellion zu treffen«, erklärte Cal Omas. »Sie waren viele Jahre mein Kommandant, also denken Sie bitte nicht, dass sich daran jetzt etwas geändert hätte.«
»Es war Borsk Fey’lya, der auf Ihrem Ruhestand bestand«, sagte Sien Sovv. »Bitte seien Sie versichert, das niemand bei den Verteidigungskräften das wünschte − ich am allerwenigsten.«
»Das ist sehr freundlich von Ihnen«, sagte Ackbar. Seine zitternden Hände bedienten ein Datenpad, das vor ihm auf dem Tisch stand. »Obwohl der Ruhestand zumindest in einer Hinsicht willkommen war. Ich habe jetzt viel Zeit zum Nachdenken. Und ich habe ausführlich über die Yuuzhan Vong nachgedacht, die größte Gefahr für die Galaxis seit Palpatine.« Er spreizte die riesigen Hände auf dem Marmortisch. »Meine Spekulationen sind nicht vollkommen aus der Luft gegriffen, weil ich … Freunde … in der Regierung habe, die mir Daten liefern.« Er blickte auf. »Ich habe keine Geheimnisse erfahren, aber ein paar Analysen sind zu mir durchgedrungen.«
Luke starrte die polierte Tischoberfläche an und betrachtete die Spiegelbilder von Nylykerka und Dif Scaur, die beide angestrengt unschuldige Mienen wahrten. Admiral Sovvs breites Gesicht war ebenso ausdruckslos.
»Außerdem habe ich selbst viele Jahre auf höchster Ebene gedient«, fuhr Ackbar fort. »Und ich verstehe, wie diese Dinge funktionieren. Selbst, wie sie unter Borsk Fey’lya funktionierten.« Er nickte. »Also möchte ich bei meinen Betrachtungen mit unserem Militär
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