Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
an, dass der Informationsfluss auch in die Gegenrichtung funktionierte − dass die Jedi ihrerseits den Kanzler alarmierten, wenn etwas in ihrem eigenen Informationsnetz darauf hinwies, dass es irgendwo Schwierigkeiten gab.«
»Ein paar Tausend Jedi«, wiederholte Cal nachdenklich, »für eine gesamte Galaxis.«
Mara grinste selbstzufrieden. »Wir sind eben gut.«
»Aber im Moment gibt es etwas weniger als ein paar Tausend von Ihnen«, sagte Cal. »Und deshalb haben wir nun Militär und Diplomaten und so weiter. Wie soll ich also Fyors Behauptung entgegentreten, dass Sie überflüssig sind?«
»Nun«, sagte Mara, »was passiert, wenn Sie einen Diplomaten brauchen, der von philosophischen Überlegungen geleitet wird, mit einem Lichtschwert kämpfen und kleine Gegenstände schweben lassen kann? An wen außer uns könnten Sie sich schon wenden?«
Triebakk fletschte amüsiert die Zähne. Luke spürte so etwas wie Glückseligkeit angesichts der Tatsache, dass Mara wieder scherzen konnte, legte liebevoll den Arm um sie und beschloss, den Geruch nach Schimmel zu ignorieren, der aus den Sofakissen aufstieg.
»Mara hat recht«, sagte er. »Wir bieten sehr spezielle Dienstleistungen − wir sind vielseitiger als die anderen.«
»Der Rat der Vielseitigen.« Cal Omas seufzte. »Ich fürchte, das bringt uns nicht weiter.«
»Nicht der Rat der Vielseitigen«, widersprach Luke. »Der besondere Ermittlungsdienst des Staatschefs, der seine Augen, Ohren und Schwertarme überall in der Galaxis einsetzt. Wenn Sie mehr Schlagkraft brauchen, als ein Diplomat hat, und weniger als einen Kampfkreuzer, schicken Sie uns.«
Cals Augen begannen zu blitzen. »Das wäre eine Idee«, sagte er. »Aber auch bei diesem Szenario gibt es noch Probleme. Sie werden entweder alle behaupten, dass ich im Geheimen von den Jedi beherrscht und nur eine Marionette bin, oder dass Sie ein Haufen mit Supermacht versehener Geheimagenten sind, die ich nutzen werde, um die Verfassung zu untergraben. Fyor wird es wahrscheinlich schaffen, beide Argumente gleichzeitig anzuführen.« Er seufzte. »Leider haben wir es mit einer verfassungsmäßigen, repräsentativen und vielfach verzweigten Regierung zu tun, die unter intensiver Beobachtung eigennütziger Medien steht. Wir sind ineffizient, gespalten und werden leicht Opfer gegensätzlicher und einander widersprechender Interessen − selbst oder vielleicht besonders in Augenblicken der Krise.«
Triebakk stöhnte leise.
Luke warf Triebakk einen scharfen Blick zu. »Nein«, sagte er. »Sie sollten nicht einmal daran denken, mit Palpatine zu sympathisieren.«
Triebakk senkte schuldbewusst den zottigen Kopf.
Aber Cals Worte schienen lange Zeit in Lukes Kopf widerzuhallen. Verfassungsmäßig, repräsentativ, vielfach verzweigt … Im Gegensatz zu was?, fragte er sich. Elitär, verstohlen, autokratisch, gefährlich für die Verfassung.
Die alten Jedi hatten für Ordnung und Gesetz gestanden. Aber sie hatten auch ein Leben geführt, das sie von den Bürgern und ihren Vertretern fern hielt. Ihre Verbindung zur Außenwelt war der Kanzler gewesen, und als eine bösartige Person wie Palpatine Kanzler wurde und einen willigen Schüler unter den Jedi fand, war es möglich gewesen, dass ihr geheimer Feind die Jedi noch mehr von der Bevölkerung isolierte und schließlich vernichtete.
Die Jedi sollten nie wieder so isoliert leben.
Er bemerkte, dass ihn alle anstarrten.
»Eine weitere Botschaft aus einer anderen Welt?«, fragte Mara.
Luke lächelte. »Nein. Das glaube ich zumindest nicht.«
»Was dann?«
»Ich glaube, ich habe eine Möglichkeit gefunden, den Jedi-Rat auf eine Weise wieder einzurichten, die Fyor Rodan entwaffnen wird.«
Cal beugte sich vor. »Verraten Sie es uns!«
»Etwas nagte an mir, als ich Fyor Rodan gestern zuhörte«, begann Luke. »Ich hatte das unangenehme Gefühl«, fuhr er fort, »dass Rodan in gewisser Weise nicht unrecht hatte. Wir leisten tatsächlich Arbeiten, für die andere Leute Geld erhalten würden. Wir bitten die Regierung tatsächlich um bestimmte Vorrechte, und wir verlangen viel von den Leuten, wenn sie glauben sollen, dass wir das alles voller Demut tun und keine bösen Absichten haben − sie brauchen sich nur an Darth Vader zu erinnern, und schon vermuten sie das Gegenteil.«
»Und Ihre Lösung?« Cal sah Luke zutiefst fasziniert an.
»Vielleicht sollte der Rat nicht ausschließlich aus Jedi bestehen«, sagte Luke. »Wir können jeweils ein Mitglied von jeder Abteilung
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