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Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Yuuzhan-Vong-Schiff mit seinem organischen Geruch und den harzigen Wänden. Alarm. Schiffe der Neuen Republik, die sich in Schwärmen auf es zubewegten.
    Luke brach den Kontakt ab und wandte sich seinen drei Freunden zu, die ihn alle zutiefst besorgt anschauten.
    »Die Kurzfassung«, kündigte er an. »Jacen Solo hat sich gerade durch die Macht mit mir in Verbindung gesetzt. Er ist mit einer Yuuzhan-Vong-Fluchtkapsel im Mon-Cal-System eingetroffen, und wir müssen verhindern, dass er angegriffen wird.«
    Cal reagierte sofort. Er wandte sich an seinen Protokolldroiden und sagte: »Setz dich mit dem Flottenkommando in Verbindung − dringend und sofort. Und sprich auch sofort mit dem Oberbefehlshaber Sien Sovv.«
    »Ja, Ratsherr«, sagte der Droide.
    Cal wandte sich wieder Luke zu. »Keine Sorge«, sagte er. »Wir bringen ihn sicher nach Hause.«
    Aber Luke hatte sich bereits in die Macht versenkt und dehnte seine Wahrnehmung weit in den Raum aus. Neben sich spürte er den Geist seiner Frau, die ihn mit ihrer Kraft stützte, und er bewegte sich durch die Dunkelheit des Raums, auf dem Weg zu seinem verlorenen Schüler.

10
    Nom Anor vergaß das Jucken, als er hinter seinem Vorgesetzten, Hochpräfekt Yoog Skell, die große Versammlungshalle betrat. Die Halle war hinreißend, breit an den vier Toren, durch die die hochrangigen Angehörigen der vier herrschenden Kasten hereinkamen, dann wurde sie zum anderen Ende hin schmaler. Der Raum war eine optische Täuschung und so entworfen, dass alle Blicke von einem künstlichen Fluchtpunkt angezogen wurden, der sich hinter dem Sitz des Höchsten Oberlords befand.
    Die Wände bestanden aus schwarz und weiß marmoriertem Chitin; Säulen aus weißen Knochen stützten das Dach, und Korallen breiteten helle Spitze über die Kuppeldecke. Obwohl der Boden des Raums eben war, hatte man die Dovin Basale, die die künstliche Schwerkraft des Raums lieferten, so eingestellt, dass man das Gefühl hatte, hügelaufwärts zu gehen, wenn man sich dem Höchsten Oberlord näherte; es fühlte sich an, als säße er auf einem Gipfel und man müsse sich anstrengen, diese Höhe zu erreichen.
    Dort, wo alle Blicke sich trafen, befand sich der größte Yuuzhan Vong, den Nom Anor je gesehen hatte, ein Riese selbst unter den Kriegern. Shimrra saß schweigend auf einem blutroten Thron aus Yorikkorallen, von dessen Hauptmasse Stacheln und Grate ausgingen, als wolle er Feinde vom Oberlord fern halten. Shimrras Zeremoniengewand war in nüchternem Schwarz und Grau gehalten − das Grau war Leder, die sorgfältig konservierte Haut von Steng, der in der fernen Vergangenheit den cremlevischen Krieg gegen Yo’gand, den ersten Höchsten Oberlord der Yuuzhan Vong, verloren hatte. Shimrras massiver Kopf war so von Narben, Schnitten, Tätowierungen und Brandnarben übersät, dass man kaum mehr von einem Gesicht sprechen konnte; es schien nur noch eine Ansammlung von kaum verheilten Wunden zu sein. Aber hinter den Mqaaq’it-Implantaten in seinen Augenhöhlen, deren Leuchten das gesamte Spektrum durchlief, während er den Einzug der Würdenträger beobachtete, war leidenschaftliche, kritische Intelligenz zu erkennen.
    Zu Füßen Shimrras hockte eine schlaksige Gestalt in Lumpen, die ihre schlaffe Haut kaum angemessen bedeckte; sie hatte die Lippen so verzogen, dass ein gelblicher Reißzahn zu sehen war. Der Schädel dieses Geschöpfs war verformt und ein Ohrläppchen geschwollen. Shimrras Intimus Onimi.
    Die Würdenträger stapften »hügelaufwärts« auf Shimrra zu und nahmen ihre Plätze ein, jede der vier Kasten in gleichem Abstand vom Thron. Shimrra ragte hoch über ihnen auf, und dies war zur Abwechslung kein Schwerkrafttrick − der Höchste Oberlord war gewaltig. Alle warfen sich nieder und grüßten ihn dann mit lauter Stimme.
    »Ai’ranna Shimrra Khotte Yun’ol!« Lang lebe Shimrra, Geliebter der Götter.
    Ein tiefes Knurren erklang vom Thron her. Nom Anor sah, dass sich Shimrras Lippen kaum bewegten, wenn er sprach.
    »Der Große Rat möge sich setzen.«
    Die führenden Mitglieder erhoben sich vom Boden und begaben sich auf ihre Plätze, die an die seltsamen Schwerkraftverhältnisse des Raums angepasst waren. Nom Anor stand ebenfalls auf, blieb aber stehen. Er hatte es nicht verdient, in Gegenwart des Höchsten Oberlords sitzen zu dürfen.
    Auf der anderen Seite des Raums sah er den Priester Harrar, der einige seiner schweren Fehleinschätzungen geteilt hatte.
    Harrar ließ sich nicht anmerken, dass er ihn

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