Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
ein paar kleine Bewegungen des Schiffs gegeben, die Höhenanpassungen vermuten ließen, aber noch keine dramatische Kursänderung oder Beschleunigung. Sobald das Sklavenschiff aufbrach, würde ihre Aufgabe tausendmal schwieriger werden.
Als sie den Buckel in der Schiffswand erreichten, wurden dessen Ausmaße klarer. Er hatte die Form eines Vulkans, mit einer runden Lippe, die einen kleinen »Krater« ganz oben umgab. Saba ertastete sich ihren Weg dorthin und musste zu ihrer Enttäuschung feststellen, dass es sich nicht, wie sie angenommen hatte, um einen Zugang handelte. Es war eine Öffnung, aber keine, durch die sie passen würde. Von hier wurden ständig frische Gnulliths in den riesigen Schiffsbauch gepumpt, die dann auf einer stetigen Strömung des Blorash-Gallerts weitertrieben. Es war schwierig, ihnen aus dem Weg zu gehen, und Saba drückte sich so flach wie möglich gegen die fleischige Innenwand, um ein möglichst kleines Ziel abzugeben.
Danni drückte ihren Gesichtsschutz gegen den von Saba. »Das hier wird jeden Augenblick schlimmer.«
»Zumindest scheinen sie nicht zu wissen, daz wir hier sind«, erwiderte Saba. »Wir sind offenbar in Sicherheit.«
»Zumindest im Augenblick«, fügte Danni hinzu.
Sie griff nach ihrem Rucksack und holte einen dicken Zylinder heraus. Saba half ihr, ihn aufzuschrauben und das Gallert lange genug fernzuhalten, um den Inhalt zu aktivieren. Sechs modifizierte Typ-VII-Skarabäus-Droiden erwachten zum Leben, als Danni einen Knopf an der Fernbedienung drückte. Jeder hatte sechs Beine von der Länge eines Menschenzeigefingers und zwei einziehbare Injektionszähne. Die Droiden verfügten über Fotorezeptoren mit hoher Auflösung und empfindliche Biodetektoren, die auf Rhythmen und Pheromone von Yuuzhan Vong eingestellt waren. Normalerweise brauchten sie keine Fernbedienung, aber diese Exemplare waren modifiziert worden, um Danni ein gewisses Maß an Steuerung zu ermöglichen − immerhin stellte das Innere des Sklavenschiffs eine vollkommen unbekannte Umgebung dar −, ohne ihre Mission zu gefährden. Jeder Skarabäus würde einen moleküldünnen Faden hinter sich herziehen, der für das bloße Auge so gut wie unsichtbar war, es Danni aber erlaubte, mit dem Droiden in Verbindung zu bleiben, ohne Kom-Kanäle zu benutzen.
Displays in Dannis Gesichtsmaske erlaubten es ihr zu sehen, was die Droiden sahen. Als sie den winzigen Droiden eine Reihe von Anweisungen gab und sie auf das Gnullith-Ventil zuschickte, ließ sich auch Saba die Informationen übermitteln, die die Skarabäen sendeten.
Die Droiden fanden die Öffnung und wühlten sich durch den Schließmuskel. Die Infrarotsicht unterschied sich kaum von Sabas Wahrnehmung des Frachtraums: unzählige warme Flecken und sonst nicht viel. Aber dann krabbelten die Droiden weiter über das faltige Gewebe und schubsten die Gnulliths dabei problemlos beiseite.
Sobald der erste Skarabäus Licht entdeckte, wurde er langsamer. Die Droiden hatten eindeutig das Ende des schmalen Durchgangs erreicht. Danni wies sie an, vorsichtig einen Fotorezeptor auf das Licht auszurichten, und entdeckte dadurch einen Tank voll mit klarer Flüssigkeit, die dicker als Wasser war und in der Blasen auf die gleiche Weise trieben wie in menschlichem Speichel. In diesem Tank wimmelte es von sternförmigen Geschöpfen, die in der Flüssigkeit zuckten und sich wanden. Daher kamen also die Gnulliths.
Der Skarabäus konnte keine Yuuzhan-Vong-Biorhythmen in der Nähe entdecken, also schlüpfte er ganz aus der Öffnung und schwamm um den Rand des Gnullithbehälters. Die flatternden, sternförmigen organischen Atemmasken trieben weiter vom Boden des Teichs, wo sie vermutlich wuchsen, nach oben und durch das Ventil. Die andere Droiden folgte dem ersten und schwärmten zu den diversen Nischen aus. Der Blick der Rezeptoren wurde zu einem Durcheinander aus sechs unterschiedlichen Bildern des gleichen Orts, und Saba verringerte die Informationen, bis sie nur noch sah, was der Leitdroide wahrnahm. Der Skarabäus fand einen viel versprechenden Durchgang durch die knorpelige Wand und ließ seine Geschwister zurück.
Danach sah man zunächst nichts weiter als eine Reihe von Großaufnahmen unpolierter Yorikkorallen, als der Droide durch den engen Schlitz glitt. Schließlich erreichte er das wenig interessante Ende dieses Gangs und huschte zurück, bis er zu einer Abzweigung kam, die er zuvor ignoriert hatte, und dieser folgte. Auch dies erwies sich als eine Sackgasse, also
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