Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
Anregung hin − geblieben, um gegen die Yuuzhan Vong zu kämpfen. Verhandlungen und das Feilschen um Informationen sollten sie lieber der Vorgeschobenen Verteidigungsflotte der Chiss überlassen.
Dennoch, er konnte auch nicht guten Gewissens zulassen, dass Jainas Onkel, Tante und Zwillingsbruder sich blind in eine potenziell schwierige Situation begaben. Sie meinten es gut, und ihre Ziele waren bewundernswert. Ein Teil von ihm hätte ihnen gern so gut wie möglich geholfen, selbst wenn das bedeutete, die Geheimhaltungsschwüre zu brechen, die er geleistet hatte.
Er wusste nicht, was sein Vater davon halten würde. Auch der Baron war ein Mensch, aber er hatte die Chiss-Kultur so vollständig aufgenommen wie sie ihn. Wenn sein Vater an seiner Stelle gewesen wäre, hätte er den Skywalkers wohl kaum etwas Wichtiges gesagt. Sie hätten vielleicht einfach nur geblufft, um zu sehen, wie er reagieren würde. Jag wünschte sich, er könnte seinen Vater fragen − aber das würde man als ein Zeichen der Schwäche betrachten. Es war seine eigene Entscheidung gewesen, mit der Chiss-Staffel im Raum der Galaktischen Allianz zu bleiben. Er allein musste mit den Folgen dieser Entscheidung fertig werden. Aber er hoffte dennoch, dass sein Vater stolz darauf sein würde, wie er mit der Situation umgegangen war.
Es gab allerdings noch mehr als das. Die militärische Situation war zu komplex, als dass eine einzelne Person damit fertig werden konnte. Er wollte, dass seine Regierung mit der Galaktischen Allianz zusammenarbeitete, und er hoffte, dass es Meister Skywalker gelingen würde, dafür zu sorgen.
Dann schob er das Problem beiseite und begann zusammen mit seiner Stellvertreterin, einen Dienstplan für die kommenden Wochen aufzustellen. Eprill würde zurückbleiben, um die Chiss-Staffel zu befehligen. Sie würde sechs der ursprünglichen Piloten behalten, genug, um als unabhängige Einheit mit den neuen Piloten aus dem Ausbildungsprogramm zusammenzuarbeiten.
Jag wusste, dass Eprill ebenso müde war wie er. Er wusste auch, dass sie beleidigt sein würde, wenn er sie nicht zurückließ, um seine Aufgabe zu übernehmen. Das hier war ein Durchbruch für sie, eine Gelegenheit zu zeigen, dass sie die Staffel im Kampf auch befehligen konnte, statt nur Befehle entgegenzunehmen. Als er sie nun ansah − ihre gebügelte Uniform, die vollkommen gerade Haltung, das schwarze Haar, das den Regeln entsprechend straff im Nacken zusammengebunden war −, wusste er, dass sie diesen Erfolg verdiente. Sie war ein musterhaftes Beispiel alles dessen, was ein Chiss-Offizier sein sollte.
Tatsächlich erinnerte sie ihn an seine Jugendfreundin Shawnkyr, die nach Ebaq 9 in den Chiss-Raum zurückgekehrt war. Shawnkyr war beinahe zu perfekt − als Pilotin, als Offizier und als Chiss. Sie war genau die Art von Person, mit der er zusammen sein sollte − nicht mit jemandem wie Jaina, der störrischen, eigensinnigen Tochter von Eltern, die offen jede militärische Autorität verachteten. Er kannte Shawnkyr, seit sie während ihrer Akademie-Ausbildung gemeinsam gegen Plünderer gekämpft hatten; Jaina hatte er erst vor ein paar Jahren kennen gelernt. Shawnkyr verstand und akzeptierte vollkommen, dass es eine Weisungslinie geben musste; Jaina war bekannt dafür, dass sie Befehle nur dann befolgte, wenn sie ihrem eigenen Moralkodex entsprachen. Man konnte sich kaum einen extremeren Kontrast vorstellen.
Jag hatte keine Ahnung, was seine Familie von Jaina halten würde. Wenn man den Hintergrund seiner Eltern bedachte, war es durchaus möglich, dass sie sie akzeptierten. Oder auch nicht. Und wenn nicht, wie würde die Tatsache, dass er sich für eine Frau von außerhalb entschieden hatte, Jags Position bei den Chiss verändern? Er war nicht sicher, wie seine Wahl ausfiele, falls man ihn zwänge, sich zwischen Jaina und seinem eigenen Volk zu entscheiden. Er beneidete Luke mehr, als er ausdrücken konnte, so sehr sehnte er sich danach, die drei Monde von Csillia wiederzusehen. Aber würde sein Herz nicht noch mehr schmerzen, wenn er Jaina zurücklassen müsste? Er wusste es nicht, und ein großer Teil von ihm wollte es auch nicht unbedingt herausfinden.
»Jag?«
»Was?« Er schreckte aus seinen Gedanken auf. »Oh, es tut mir leid, Eprill. Ich dachte gerade an etwas anderes.«
»Offensichtlich.« In ihrer Stimme lag eine Spur von Missbilligung. »Ich fragte, ob Sie der Ansicht sind, dass Sumichan mit Ihnen gehen soll, oder ich sie lieber hier behalten sollte,
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