Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
Charric, das er sich auf den Rücken geschnallt hatte. Ein Netz hielt vier 4HX4-Landminen sicher auf beiden Seiten seines Sattels. Erst als er überzeugt war, dass ihre raue Landung sein kleines Arsenal nicht beschädigt hatte, nahm er sich die Zeit, sich wirklich umzusehen.
Durch die Verstärker, die in seinen Helm eingebaut waren, wirkte der Himmel dunkel orangefarben und trüb. Heftiger Wind zerrte an ihm, aber es war nicht die übliche Luft, die man auf einem Planeten dieser Größe finden würde; Esfandias Atmosphäre, die überwiegend aus Methan und Wasserstoff bestand, hätte man normalerweise eher bei einem Gasriesen erwartet. Jag spürte die Kälte zwar nicht wirklich, aber er war sich ihres Vorhandenseins nur Millimeter von seiner Haut entfernt sehr bewusst. Falls sein Schutzanzug versagte, würde sein Blut innerhalb von Sekunden gefrieren. Insgesamt war das hier nicht das freundlichste Umfeld, in dem er sich je bewegt hatte.
Gxin führte sie in einem Zickzackkurs durch einen Wald schlanker Säulen, die an die Stämme versteinerter Bäume erinnerten. Jag wusste allerdings nicht, woraus sie wirklich bestanden, und er hatte auch nicht die Zeit oder das Interesse, es herauszufinden. Er war der Ansicht, je schneller er diesen Planeten wieder verließ, desto besser.
Ein dünner Turm tauchte aus der trüben Atmosphäre vor ihnen auf. Er war zwanzig Meter hoch, und seine spitz zulaufenden geometrischen Linien unterschieden ihn von den »Baumstämmen« in der Umgebung. Dies, so wusste Jag, war der Transponder, an dem sie sich treffen sollten. Sie näherten sich vorsichtig, denn Gxin wurde langsamer, als sie um die breiter werdende Basis des Transponders bogen. Jag hielt die Augen offen, denn in und rings um das Hauptgebäude gab es viele Möglichkeiten, sich zu verstecken. Jaina hatte etwas über einen Verräter in der Gruppe gesagt; falls es dieser Person gelungen sein sollte, Han und die anderen zu überwältigen, würde er jetzt vielleicht hier auf sie warten und sie nacheinander angreifen, wenn sie eintrafen.
Das Aufheulen weiterer Speedertriebwerke veranlasste Jag, sich nach rechts zu wenden. Die dreieckige Formation löste sich auf, um ein diffuseres Ziel zu bieten. Jag hatte einen Finger am Abzug, während er sich duckte, um das anzuvisieren, was dort aus der trüben Suppe kam.
Statisches Rauschen erklang in seinen Kopfhörern, als das Kom ein Signal ausmachte und anpeilte.
»… sonst könnte diese Frequenzen benutzen? Du machst dir zu viele Gedanken, Droma.«
»Das hat mich so lange am Leben erhalten.«
»Und ich dachte, es läge an deinem guten Aussehen.«
»Dad?« Jainas Stimme übertönte das Geplapper. »Wir empfangen dein Signal laut und deutlich.«
»So sollte es auch sein. Wir sind direkt vor euch.« Fünf weitere Speederbikes mit Gestalten von sehr unterschiedlicher Größe in Schutzanzügen erschienen. »Willkommen auf Esfandia«, sagte Han und brachte seinen Speeder neben Jaina zum Stehen. »Schön, dass du vorbeikommen konntest, mein Schatz.«
»Gleichfalls«, erwiderte Jaina. Man hörte ihr deutlich an, wie erleichtert sie war, dass es ihrem Vater gut ging.
»Was haltet ihr bisher von Esfandia?«, fragte er.
»Nicht gerade ein Ort, an dem ich Urlaub machen möchte.«
»Das würde ich nicht so laut sagen«, warf Droma ein. »Ihr könntet die Einheimischen kränken.«
Plötzlich trieben schattenhafte Kreise aus der Dunkelheit heran. Jag war erschrocken, bis ihm klar wurde, dass dies die »Einheimischen« waren, von denen Droma gesprochen hatte. Die Bewohner von Esfandia schienen wie Drachen in der dicken Atmosphäre zu schweben; hier und da brach einer in sich selbst zusammen, als würde eine Hand plötzlich zur Faust geballt, und schoss dann vorwärts. Jag nahm an, dass sie die dicke Atmosphäre einsaugten und sie dann durch eine hintere Öffnung wieder ausstießen, um voranzukommen. Es war nicht die anmutigste Fortbewegungsart, die er je gesehen hatte, schien aber zu funktionieren.
»Wissen sie denn nicht, dass es gefährlich ist, in unserer Nähe zu sein?«, fragte Jaina.
»Wir haben versucht, ihnen das zu erklären«, meinte Droma. »Aber sie sind uns trotzdem gefolgt. Sie können ziemlich schnell sein, wenn sie wollen.«
»Die Kalten mögen neugierig sein«, fügte Han hinzu, »aber sie sind nicht dumm. Sie werden schon verschwinden, wenn es hier wirklich hoch hergehen sollte.«
»Wie lange noch, bis wir bereit sind?«, fragte Jaina.
Han stellte den
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