Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung
»Die Fregatte war irgendwie zwischen mir und dem Fluchtweg.«
»Sicher hattest du eine andere Wahl. Nach dem, was du sagtest, wussten sie wahrscheinlich nicht einmal, dass du da warst − sie waren hinter ihren eigenen Flüchtlingen her. Du hattest einen ganzen Planeten, um dich darauf zu verstecken. Du hättest auf eine bessere Gelegenheit zum Aufbruch warten können − zum Beispiel, nachdem sie wieder weg waren. Es ist ein echtes Wunder, dass du es aus dem System geschafft hast, und dann mit einem halb verbrannten Triebwerk zu springen! Erstaunlich, dass du nicht auf Tatooine gelandet bist. Und auf Ylesia. Und auf Bonadan. Warum hattest du es denn so verdammt eilig?«
»Ich habe ein Versprechen abgegeben«, erklärte Tahiri.
»Ein Versprechen? Wem? Einer Sumpfspinne?«
»Nein. Einem Beschämten.«
»Einem Yuuzhan Vong?« Er klang ungläubig, aber dann erkannte er seinen Fehler. Sie mussten sich alle noch daran gewöhnen, wer sie jetzt war.
Das bedeutete allerdings nicht, dass sie ihn so schnell vom Haken lassen würde. »Ich habe mein Versprechen einer Person gegeben«, sagte sie. »Weil es richtig war, das zu tun.«
Han schloss die Augen und sah einen Moment sehr, sehr müde aus. »Wenn ich für jedes Mal, wenn ich diese Es-war-richtig-Begründung gehört habe. Tahiri, du bist viel zu jung für diese Dinge! Du hast viel durchgemacht. Kannst du dich nicht einfach ausruhen ?«
»Ein guter Rat«, warf Leia ein und nahm Tahiri an den Schultern. »Siehst du denn nicht, wie müde sie ist? Warum reden wir nicht weiter, wenn sie im Erfrischer war und ein Schläfchen gehalten hat? Es kann doch sicher so lange warten, oder, Tahiri?«
»Ja«, sagte Tahiri. »Aber …«, begann Han, doch Leia winkte ab.
»Mein Mann versucht damit nur zu sagen, dass er sich Sorgen um dich gemacht hat und froh ist, dass du wieder zu Hause bist.«
»Das weiß ich«, sagte Tahiri. »Und ich bin dankbar dafür.«
Hans Miene wurde weicher, und dann war ihm auch seine widerstrebende Zustimmung anzusehen. »Also gut. Aber ich denke immer noch …«
»Warum wäschst du dich nicht, Tahiri, und dann essen wir etwas? Danach können wir uns länger unterhalten.«
»Es ist wirklich schön, dass Sie wieder da sind, Mistress Tahiri«, versicherte der goldene Droide ihr, als sie auf den Erfrischer zuging.
»Danke, 3PO«, erwiderte sie. »Ich bin auch froh.«
Das meinte sie ganz ernst. Sie war auf Tatooine und in einer Yuuzhan-Vong-Krippe aufgewachsen, und sie hatte den Weg der Jedi auf Yavin 4 studiert, aber der Millennium Falke fühlte sich mehr und mehr nach einem Zuhause an. Es war gleichzeitig angenehm und beunruhigend, aber nach dem, was sie gehört hatte, war das ein großer Teil dessen, was ein Zuhause ausmachte.
»Ich hoffe, Sie wurden bei Ihren Reisen nicht verletzt«, fuhr C-3PO fort.
»Nein, ich bin nur ein bisschen zerschlagen. Und müde.«
»Nun, jetzt können Sie sich ausruhen. Und, wenn ich das sagen darf, Onik k’leth mof’qey .«
Das versetzte ihr einen kleinen Schock. » Du solltest nicht … « , begann sie, aber dann unterbrach sie sich. Das hier war keine Abscheulichkeit − es war 3PO.
C-3PO hatte dennoch den plötzlichen Zorn in ihrem Tonfall wahrgenommen. »Es tut mir schrecklich leid, Mistress Tahiri. Ich wollte nur …«
»Dafür sorgen, dass ich mich wirklich zu Hause fühle«, spekulierte sie, »sowohl als Mensch als auch als Yuuzhan Vong.«
»Ja, Mistress.«
»Das ist in Ordnung, 3PO. Ich arbeite immer noch an den Einzelheiten dieser Angelegenheit. Als ich hörte, wie ein Droide diese Sprache …«
»O ja. Ich verstehe, wie die Yuuzhan Vong gegenüber Droiden empfinden. In Zukunft werde ich nicht mehr …«
»Nein. Wie ich schon sagte, es ist in Ordnung. Das sind genau die Dinge, mit denen ich lernen muss umzugehen.« Und ich hoffe, dass ich das kann.
»Gut, wirklich gut«, sagte C-3PO mit übertriebener Erleichterung. »Aber kann man, wenn ich fragen darf, die Integration Ihrer früheren Persönlichkeiten als … vollständig betrachten?«
Tahiri lächelte. »Das kann man. Aber es ist, als … als wäre ich von Eltern aufgezogen worden, die mir bestimmte Werte beibrachten, und als hätte ich dann in der Schule andere Werte gelernt. Was ist richtig, was ist falsch? Die meisten Leute verspüren Konflikte in dem, was sie fühlen und glauben. In dieser Hinsicht bin ich nicht anders, nur vielleicht ein bisschen extremer. Verstehst du das?«
»Ich glaube schon.«
»Ein Teil von mir wurde in dem Glauben
Weitere Kostenlose Bücher