Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung
selbst die Schwerkraft besiegt!«
»Nicht so eilig, Kunra«, erklang eine andere Stimme. »Das hier ist vielleicht nur eine Täuschung, um den Propheten in ihre Falle zu locken.«
»Dann werden sie versagen«, sagte Kunra. Er sah Nom Anor an. »Du bist der Prophet, oder etwa nicht? Hast du das nicht ebenfalls vorhergesehen? Hast du nicht gesehen, wie du durch die Wälder des neuen Planeten wandeltest und ihn auf uns vorbereitetest?«
»Ich sah es«, stimmte Nom Anor zu. Ihm blieb nicht viel anderes übrig. Er hatte diese kleine Ausschmückung vor ein paar Tagen hinzugefügt. Aber was machte Kunra da? Kunra war seit Beginn dieser Farce bei ihm gewesen. Er wusste, wer Nom Anor wirklich war, und dass der »Prophet« ebenso wie sein Planet der Fantasie entsprangen.
»Dann ist die Zeit gekommen, dass wir uns gegen Shimrra erheben.«
»Nein«, fuhr Nom Anor ihn an. »Wage es nicht, meine Prophezeiung zu interpretieren!«
»Aber wir haben den Planeten gefunden«, sagte Kunra. »Lass mich gehen, großer Prophet! Ich werde die Gestalterin befreien. Ich werde mit ihr zusammen nach dem neuen Planeten suchen. Wenn es sich um eine Falle handeln sollte, wird unsere Sache kaum darunter leiden. Wenn es die Wahrheit ist …«
»Die Wahrheit muss durchführbar sein«, stellte Nom Anor fest. »Wir könnten Flüsse mit dem Blut von Beschämten füllen, um diese Gestalterin zu befreien, und sie wüsste immer noch nicht, wo sich der Planet befindet.«
»Das verstehe ich nicht«, sagte Kunra. »Fürchtest du deine eigene Prophezeiung?«
»Still«, fauchte Nom Anor, dessen Gedanken sich überschlugen. Zonama Sekot war tatsächlich wichtig − wenn auch nur, weil Shimrra diesen Planeten so sehr fürchtete. Er wusste ebenfalls, dass man der Gestalterin die Überreste des Schiffs, das der Kommandant von Sekot mitgebracht hatte, zur Untersuchung überlassen hatte, und offenbar war sie dabei auf etwas recht Wichtiges gestoßen. Diese Botschaft legte eine von zwei Möglichkeiten nahe: Entweder sagte sie die Wahrheit und brauchte tatsächlich Hilfe von außerhalb des Systems, um Shimrra zu entkommen und zu dem Planeten zu gelangen, oder − und wahrscheinlicher − sie glaubten, Nom Anor wisse, wo sich der Planet befand. Sie konnten nicht ahnen, dass er überhaupt nur von dem Planeten wusste, weil er Shimrra und Ekh’m Val belauscht hatte und dass dies bereits seine gesamten Informationen ausmachte.
Nein, nicht seine gesamten Informationen. Er hatte auch Gerüchte gehört, die Jedi hätten den Planeten gefunden.
Was er plötzlich für sehr passend hielt.
»Die Prophezeiung nähert sich tatsächlich ihrer Erfüllung«, verkündete Nom Anor seinen Anhängern. »Aber etwas bleibt noch. Etwas fehlt. Wenn ich meinen Fuß auf diesen neuen Planeten setze, werde ich nicht allein sein. Jeedai werden mich begleiten.«
Das rief ein kollektives Nach-Luft-Schnappen hervor. Selbst Kunra schien verstört zu sein.
»Großer Prophet …«
»Die Zeit ist gekommen«, erklärte Nom Anor feierlich. »So, wie Vua Rapuung an der Seite von Anakin Solo kämpfte, so werden die Jeedai und ich diese Gestalterin befreien und unseren Planeten finden.«
Selbstverständlich folgte darauf Jubel.
Sollten die Jedi doch die Dreckarbeit machen und Nen Yim befreien. Wenn sie versagten, würde man ihnen die Schuld geben und nicht ihm. Und wenn sie Erfolg hatten, dann würde er vielleicht tatsächlich seine Prophezeiung verwirklichen können. Im Augenblick hatte er nicht viel zu verlieren.
9
Han Solo schaute finster drein und drohte Tahiri mit dem Finger. »Mädchen«, knurrte er, »ich hoffe, du wirst dich nicht dein Leben lang auf dein Glück verlassen, denn du hast gerade deinen gesamten Vorrat aufgebraucht.«
»Immer mit der Ruhe, Han«, unterbrach Leia ihn. »Und überhaupt, wie kommst gerade du darauf, so etwas zu sagen? Sie nennen es nicht umsonst Solo-Glück.«
»›Sie‹ wissen nicht, wovon sie reden«, erwiderte Han. »Ich brauchte kein Glück − ich habe mich immer auf meine Fähigkeiten verlassen.«
»Selbstverständlich hast du das, mein Lieber.« Leia zog die Brauen hoch.
»Nun ja, ich … und überhaupt, darum geht es hier nicht«, grollte Han. »Es geht um diese junge Dame hier, die gegen jeden guten Rat zu einem Planeten geflogen ist, auf dem es für diese Familie immer Ärger gab, und zwar vollkommen allein, um dann in einem X-Flügler an einer Yuuzhan-Vong-Fregatte vorbeizusausen …«
»Mir blieb nichts anderes übrig«, sagte Tahiri.
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