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Das Erbe der Königin - Gregory, P: Erbe der Königin - The Boleyn Inheritance

Das Erbe der Königin - Gregory, P: Erbe der Königin - The Boleyn Inheritance

Titel: Das Erbe der Königin - Gregory, P: Erbe der Königin - The Boleyn Inheritance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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Wort. »Und ihr Fleisch schmeckt so gut, Sire. Ich werde sie bitten, welches zu schicken.«
    »Tut Ihr das, hübsches Mädchen?«, neckt er. »Und werdet Ihr es auch für mich braten?«
    Katherine lacht. »Ich werde es versuchen, Sir.«
    »Nun gesteht es schon, Ihr könnt weder einen Braten zubereiten noch eine Soße kochen. Ich bezweifle sogar, dass Ihr jemals in einer Küche wart.«
    »Wenn Euer Gnaden wünscht, dass ich für Euch koche, dann werde ich es lernen«, sagt sie keck. »Aber ich muss zugeben, dass Eure Köche ihr Handwerk gewiss besser verstehen.«
    »Dessen bin ich sicher«, sagt er. »Und ein hübsches Mädel wie du braucht nicht zu kochen. Ich bin sicher, Ihr kennt andere Mittel, Euren Ehemann zu verzaubern.«
    Sie sprechen viel zu schnell, als dass ich ihrer Plauderei folgen könnte, aber es freut mich, dass mein Gemahl so fröhlich ist und dass Katherine weiß, wie sie ihn zu nehmen hat. Sie plappert wie ein kleines Mädchen, und er findet sie so unterhaltsam wie eine Lieblingsenkelin.
    Ich lasse sie reden und betrachte weiter die Umgebung. Die Straße führt uns nun an dem breiten, schnell fließenden Strom entlang, auf dem unzählige Boote unterwegs sind: Barken der adeligen Familien, Jollen, Handelsbarken mit voller Ladung auf dem Weg nach London, und Fischer, die ihre Angeln ausgeworfen haben. Die Flutwiesen, noch nass von der Winterflut, stehen üppig in Blüte, an manchen Stellen stehen noch Pfützen. Ein großer Reiher erhebt sich träge aus einem Weiher und flattert mit den großen Flügeln. Er fliegt nach Westen und zieht im Flug die langen Beine an.
    »Ist Hampton Court kleines Haus?«, frage ich.
    Der König gibt seinem Pferd die Sporen, um an meine Seite zu kommen. »Ein sehr großes Haus«, erwidert er. »Das schönste Haus der Welt.«
    Ich bezweifle, dass der französische König, der Erbauer von Schloss Fontainebleau, oder die Mauren, welche die Alhambra bauten, mit ihm einer Meinung wären, aber da ich keines dieser Bauwerke kenne, werde ich ihm nicht widersprechen. »Habt Ihr gebaut, Euer Gnaden?«, frage ich.
    Sobald ich die Frage gestellt habe, merke ich, dass ich wieder einmal das Falsche gesagt habe. Ich dachte, meine Frage würde ihn anregen, von der Planung und dem Bau zu erzählen, aber nun hat sich sein Gesicht, das vorher so froh und freundlich war, unversehens verdüstert. Die kleine Katherine springt in die Bresche.
    »Es wurde für den König erbaut«, beeilt sie sich zu sagen. »Von einem Ratgeber, der sich als Verräter erwies. Das einzig Gute, was er gemacht hat, war, diesen Palast für Seine Majestät fertig zu stellen. Jedenfalls hat Großmutter es so erzählt.«
    Sein Gesicht hellt sich auf, dann lacht er lauthals. »Ihr sprecht wahr, Mistress Howard, in der Tat, obwohl Ihr noch ein Kind gewesen sein müsst, als Wolsey mich betrog. Er war ein falscher Ratgeber, aber das Haus, das er erbauen ließ und mir schenkte, ist ein schönes Haus.« Nun wendet er sich an mich. »Es ist jetzt Mein«, sagt er, nicht mehr so schlecht gelaunt. »Das ist alles, was Ihr im Moment zu wissen braucht. Und es ist das beste Haus der Welt.«
    Ich nicke und treibe mein Pferd an. Wie viele Männer haben diesen König erzürnt, in wie vielen Jahren seiner Herrschaft? Er bleibt einen Augenblick zurück und spricht mit seinem Oberstallmeister, der neben dem jungen Tom Culpepper reitet, lachend ins Gespräch vertieft.
    Vor uns verlassen die ersten Reiter nun die Straße, und mein Blick fällt auf das gewaltige Torhaus. Es ist atemberaubend. Hampton Court ist wirklich ein riesiger Palast, erbaut aus edlem roten Backstein, dem teuersten aller Baumaterialien, und mit Bögen und Fenstereinfassungen aus blendend weißem Stein. Ich hätte es mir niemals so groß und prächtig vorgestellt. Wir reiten durch das riesige Torhaus und den geschwungenen Weg entlang, durchqueren das Eingangstor, und dann trappeln die Hufe unserer Pferde wie Donner auf dem Steinpflaster des Innenhofes. Dort werden wir bereits erwartet, Diener strömen aus dem Haus und stoßen die Flügel eines großen Doppeltores auf, hinter dem die Halle liegt. Dann stellen sie sich nach Rang gestaffelt auf, Reihen um Reihen von Dienern und Mägden, die in unserem Dienst stehen. Dies ist ein Haus für Hunderte von Menschen, ein gewaltiger Palast, erbaut für die Lustbarkeiten des Königshofes. Wieder einmal bin ich überwältigt, der Reichtum dieses Landes ist zu viel für mich.
    »Was ist passiert der Mann, der dieses Haus baute?«, frage

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