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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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wahnsinnig werden bei dem Gedanken, daß ich einer Illusion erliege ...«
    »Soweit Sie den Begriff ›Wirklichkeit‹ verstehen, sind die Dinge – und also auch ich – im Augenblick ›wirklich‹. In seinem augenblicklichen Entwicklungsstadium läßt sich Ihr Geist in solchen elementaren Dingen nicht mehr täuschen.«
    »›Nicht mehr?‹ War das bei meinen bisherigen Besuchen anders? Oder wollen Sie mir diese Frage nicht beantworten?«
    »Da es sich nur positiv auf Ihre Entwicklung auswirken kann, werde ich Ihnen die Wahrheit sagen. Nein, diese Wirklichkeit hat es bisher für Sie nicht gegeben. Ihr Raumboot ist heute zum erstenmal wirklich auf Arisia gelandet.«
    Das Mädchen fuhr zusammen. »Sie haben mir gesagt, daß ich wiederkommen sollte, wenn ich mich unsicher fühlte, wenn mein Wissen nicht mehr ausreichte«, sagte sie stockend. »Ich verspürte dieses Gefühl, als ich mich im Hypertunnel aufhielt. Aber erst jetzt wird mir klar, daß ich eigentlich überhaupt nichts weiß. Hat es Zweck, das Training fortzusetzen?«
    »Und wie!« erwiderte Mentor. »Ihre Entwicklung ist höchst befriedigend verlaufen, und Ihre derzeitige geistige Verfassung entspricht unseren Erwartungen!«
    »Dann soll mich doch der ...!« Kathryn sprach den Satz nicht zu Ende, sondern runzelte nachdenklich die Stirn. »Aber was haben Sie mir bisher gegeben? Was ist es, das ich bisher ausreichend zu haben glaubte?«
    »Ich habe Ihre Geisteskräfte geschult«, erwiderte der Arisier, »und ich habe Sie gelehrt, diese Kraft zu erkennen und schnell und sicher anzuwenden, so daß Sie sich Ihrer Wirkung bewußt wurden.«
    »Aber was bleibt dann noch zu lernen übrig? Ich weiß, daß mir noch viel fehlt, aber ich verstehe einfach nicht ...«
    »Sie haben es noch nicht gelernt, Ihre geistigen Fähigkeiten zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden, der Breitenwirkung eine Tiefenwirkung zu geben. Die einzelnen Talente, die Ihnen zu Bewußtsein gekommen sind, die verschiedenen Charakteristika sind derart zu erweitern, daß sie den gesamten möglichen Gedankenkreis umfassen und einen integrierten geistigen Horizont bilden, wenn ich es einmal so ausdrücken darf. Diese Vorstellung läßt sich nicht in gewöhnliche Gedanken kleiden – ich werde meinen Geist daher für einen unbeschränkten Doppelkontakt öffnen.«
    Vorsichtig tastete sich Kathryn in die Gedanken des Arisiers. Die unvorstellbare Verbindung hatte kaum eine Minute bestanden, als sie ohnmächtig zu Boden sank.
    Der Arisier betrachtete das Mädchen unbewegt. Nach einiger Zeit begann sich Kathryn zu bewegen.
    »Das ... Mentor ... ich ...« Sie blinzelte, schüttelte den Kopf und versuchte sich wieder zu konzentrieren. »Ich ... der Schock ...«
    »Der Schock ist noch größer als Sie glauben«, sagte Mentor langsam. »Von allen Intelligenzen der Galaktischen Zivilisation sind nur Ihr Bruder, Ihre Schwestern und Sie in der Lage, eine solche geistige Belastung zu überstehen. Sie wissen jetzt, was ich gemeint habe, und sind für das letzte Training bereit, in dessen Verlauf ich Ihren Geist an die Grenzen meines eigenen Wissens und Verstehens heranführen werde.«
    »Aber das hieße ja ...? Aber mein Geist kann doch nicht dem Ihren überlegen sein, Mentor! Das wäre unvorstellbar. Das gibt es nicht!«
    »O doch, meine Tochter. Während Sie sich von dem Schock erholen, der nur der Beginn Ihrer eigentlichen Ausbildung ist, werde ich Ihnen einige Erklärungen über Dinge geben, die Ihnen bisher unbekannt gewesen sind. Sie haben natürlich längst gemerkt, daß Sie und Ihre Geschwister nicht so sind wie andere Kinder. Oft genug haben Sie etwas gewußt, ohne es jemals gelernt zu haben. Ihr Geist ist in der Lage, auf allen Gedankenfrequenzen zu arbeiten, die es überhaupt gibt. Ihr Wahrnehmungssinn und Ihre normalen Sinne vereinen sich zu einem vollkommenen Ganzen. Obwohl es Ihnen bisher nicht aufgefallen ist, unterscheiden Sie sich auch körperlich von Ihren Mitmenschen. Wie Sie mit bestätigen werden, sind Sie in Ihrem ganzen Leben noch nicht krank gewesen – von Kopfschmerzen und schlechten Zähnen ganz zu schweigen. Sie brauchen eigentlich auch nicht zu schlafen. Impfungen schlagen nicht durch. Bakterien und Gifte haben keine ...«
    »Nein, Mentor!« bat das Mädchen bleich. »Ich möchte das nicht hören! Sind wir den überhaupt noch Menschen?«
    »Um diese Frage zu beantworten, muß ich etwas ausholen. Unsere Visionen haben uns den Aufstieg und den Fall der Galaktischen Zivilisation lange vor

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