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Das Erbe der Lens

Das Erbe der Lens

Titel: Das Erbe der Lens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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gekommen, um dieses Problem näher zu untersuchen.«
    »Wir werden uns um solche Dinge selbst kümmern«, erwiderte Ladora kurz. »Wir legen Wert darauf, daß Sie und alle anderen Fremden unserem Planeten fernbleiben.«
    »Sie wollen sich mit Problemen befassen, die galaktische Bedeutung haben?« Clarissa bewahrte nur mühsam ihre Ruhe. »Wenn Sie mir die Erlaubnis geben, werde ich allein landen. Andernfalls werde ich die
Dauntless
zu Hilfe rufen. Und was dann geschieht, können Sie sich vorstellen, Sie haben die Wahl.«
    Ladora schwieg einen Augenblick. Dann sagte sie widerstrebend: »Wenn es sein muß, landen Sie. Wir erwarten Sie auf dem Flughafen unserer Hauptstadt.«
    »Ich soll direkt im Schußfeld Ihrer Projektoren landen? Nein, danke – ich bin keine Selbstmörderin. Ich lande, wo es mir gefällt.«
    Clarissas Aufenthalt auf Lyrane verlief in den ersten Tagen sehr unerfreulich. Hatte sie schon bei ihrem ersten Besuch große Schwierigkeiten gehabt, mit den Lyranerinnen in Kontakt zu kommen, so waren die Bewohnerinnen des Planeten diesmal noch unzugänglicher. Man wollte nichts mit ihr zu tun haben. Ihre Kontaktversuche endeten an den Gedankenschirmen der Lyranerinnen, die die Lens-Trägerin einfach ignorierten.
    »Jetzt reißt mir aber bald die Geduld«, dachte Clarissa. »Wenn das hier nicht schnell anders wird, werde ich etwas gegen die Schirme tun müssen. Und, bei Klono, ich werde keine Rücksicht nehmen!«

14
    Als Kimball Kinnison den Gedanken seines Sohnes auffing, war er gerade im Begriff, an Bord seines Raumschiffs zu gehen. Er hielt inne, lauschte einen Augenblick mit unbewegtem Gesicht und gab dann den Befehl, die Startvorbereitungen abzubrechen.
    Hastig kehrte er in das Verwaltungsgebäude zurück, das die klovianischen Büros beherbergte. In seinem Privatbüro erhob sich Vizekoordinator Maitland überrascht. »Hallo, Kim! Hast du dir's anders überlegt? Möchtest du dein Amt wieder übernehmen?«
    »O nein. Ich bin noch lange nicht fertig. Wollte nur mal dein Funkgerät benutzen, wenn du ein Hochfrequenzband für mich frei hast.«
    »Aber natürlich. Wenn nicht, verschaffen wir dir sofort eins.«
    »Funkzentrale!« Kinnison berührte einen Knopf. »Würden Sie mich bitte mit Thrale verbinden, und zwar mit der Hauptbibliothek? Ich möchte mit der Leiterin Nadine Ernley sprechen. Direkter Schirmkontakt, bitte.«
    Diese Anweisung rief in eingeweihten Kreisen großes Aufsehen hervor. Da sich der Koordinator fast nur mit Lens-Trägern abgab, griff er nur selten auf normale Kommunikationsmittel zurück. Als die Verbindung hergestellt war, zeugte verwirrtes Getuschel von der Aufregung am anderen Ende der Leitung.
    »Mrs. Ernley wird sofort zur Verfügung stehen, Sir.« Im Hintergrund wurden erregte Stimmen laut.
    »
Psst
– der Freie Lens-Träger persönlich!« Auf den meisten Planeten der Zivilisation hatte die Bezeichnung »Freier Lens-Träger« nur eine Bedeutung.
    »Doch nicht
der
Freier Lens-Träger?«
    »Unmöglich!«
    »Wirklich – ich kenne ihn! Ich bin ihm schon einmal begegnet!«
    »Laß mich mal sehen – nur einen Augenblick!«
    »
Psst!
Er kann dich hören!«
    »Schalten Sie doch Ihren Schirm ein«, sagte Kinnison. »Wenn es noch einen Augenblick dauert, können wir die Zeit nutzen, miteinander bekannt zu werden.« Auf seinem Schirm wurde plötzlich eine Gruppe Mädchen sichtbar, die aufgeregt in das Objektiv starrten. »Hallo, Madge! Es tut mir leid, daß ich die übrigen noch nicht kenne, aber ich hoffe, daß ich das bald nachholen kann. Bitte, bleiben Sie!« Im Hintergrund wurde die Leiterin der Bibliothek sichtbar, die sich hastig näherte. »Die Sache geht Sie alle an. Hallo, Nadine! Wir haben uns lange nicht gesehen! Erinnern Sie sich noch an die Genies, die ich mit Ihrer Hilfe zusammengetrommelt habe?«
    »Natürlich, Sir.« Was für eine Frage! Als ob Nadine Ernley, geborene Hostetter, jemals ihre Zusammenarbeit mit dem Freien Lens-Träger vergessen konnte! Damals ging es darum, die fünfzig bedeutendsten Wissenschaftler der Galaktischen Patrouille zu einer Konferenz zusammenzurufen. »Es tut mir leid, daß ich nicht sofort an den Apparat kommen konnte.«
    »Nichts zu entschuldigen. Ich rufe an, weil ich wieder einmal eine sehr wichtige Aufgabe für Sie und Ihre klugen Mädchen habe – im Grunde ist sie sogar noch wichtiger. Ich brauche Informationen über den Planeten Kalonia, so schnell es geht. Das Besondere an der Sache ist, daß ich selbst noch nicht von dem Planeten gehört

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