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Das Erbe Der Loge: Roman

Das Erbe Der Loge: Roman

Titel: Das Erbe Der Loge: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe
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Schuldigkeit getan ...«, rüttelte ich den erschöpften Mann. Der schlug die Augen auf und schaute sich einen Moment verwirrt um.
    »Ja, ja natürlich, das Tor«, besann er sich und suchte nach einem Schlüssel. Wie ein afrikanischer Krieger auf der Jagd, der immer nur mit einem Auge schlief, war er sofort wach und sprang aus dem Wagen. Das Tor quietschte etwas, und es bot gerade genug Platz, um mit einem Golf mit angelegten Außenspiegeln hindurchzukommen. Als es wieder ins Schloss fiel, spürte ich seit Tagen das erste Mal so etwas wie Sicherheit, und mir war nur noch nach einem Fass Bier, einem Bad und dann vierundzwanzig Stunden Schlaf.
    Bevor Othello den Schlüssel zum Eingang ins Schloss führen konnte, wurde die Tür aufgerissen.
    »Ist ja allerliebst. Die beiden alten Trottel schleichen sich ins Haus, nachdem sie ihren Spaß gehabt haben. Aber ihr beiden scheint etwas über die Stränge geschlagen zu haben. Ein gewisser Joshua sucht euch nämlich schon über Telefon. Ich soll euch ja nicht laufen lassen. Denn ihr hättet etwas, was ihm gehört.«
    Kitty stand wie eine Furie mit in die Hüften gestemmten Fäusten auf dem Absatz und rollte drohend mit den Augen.
    »Othello, du bist ein Trottel und übernimmst sofort den Laden für diese Nacht. Das Haus ist voll. Ich hole jetzt meinen Wagen, und du bringst diese Schüssel in meine Garage.« Sie deutete auf mein Auto. »Kein Ton zu irgendwem, wenn nach uns gefragt wird. Wir sind unterwegs, ohne Handy. Kapiert?«
    Der arme Kerl nickte gehorsam und hielt die Hand auf, in die ich den Autoschlüssel fallen ließ.
 
    »Was sollte das denn? War das nötig?«, versuchte ich Kittys Ausbruch zu ergründen, nachdem ich es mir in den Lederpolstern ihres Bentley-Cabrios gemütlich gemacht hatte.
    »Das will ich dir sagen, mein Lieber«, sie nutzte einen Schleichweg, um aus der Stadt zu kommen, »heute, nein gestern Nachmittag tauchte ein Hauptkommissar Kögel in Begleitung eines Amtskollegen von hier bei mir auf und befragte mich nach dir und deinem Kollegen Sam. Dabei ist mir aufgefallen, dass dieser Sam sich zu intensiv um meine Sicherheitseinrichtungen kümmerte und an allem etwas zu verbessern fand. Das machte mich stutzig. Außerdem gluckte er mehrere Stunden mit meinem Hippie-Krieger Othello zusammen, der sich plötzlich Urlaub nahm und, wie ich feststellte, gleich meine Vorräte an Betäubungsgas mit in den Urlaub genommen hatte. Findest du das nicht komisch? Ich wünsche eine Erklärung, sonst liefere ich dich gleich bei den Behörden ab. Denn wie du weißt, kann ich mir mit denen keinen Ärger erlauben.«
    Kögel war sauer und zog den Kreis enger. Wenn mir nur die Verbindung zu dieser blonden Frau einfallen würde, die ich schlafend fotografiert hatte. Ich war mir sicher, dass hier eine Lösung lag. Außerdem begann mein bildhaftes Gedächtnis die Ereignisse der letzten Stunden in Formen zu kleiden.
    »Ich brauche einen PC, dann kannst du es dir selbst ansehen, was los ist«, versuchte ich Kitty von der Palme zu holen. Nicht ganz ohne den Hintergedanken, dass einer der Kapuzenleute Stammgast bei ihr sein konnte.
    Im auf und ab flackernden Licht der vorbeihuschenden Straßenbeleuchtung sah ich, wie Kitty mich argwöhnisch musterte.
    »Glaub mir.« Ich schaltete die Digitalkamera ein und hielt sie so über das Lenkrad, dass sie die durchlaufenden Bilder auf dem Display sehen konnte, ohne zu lange von der Straße abgelenkt zu sein.
    »Na gut«, seufzte sie, »wenn es uns hilft, dann bringe ich dich an einen Ort, den nur ich kenne und wo du deinen Computer und auch etwas gegen deinen Geruch findest.«
 
    Die Sonne kündete bereits mit ihren ersten Boten einen neuen, heißen Tag an.
    Kitty hatte fast zwei Stunden nichts mehr gesagt und nur eine Zigarette nach der anderen geraucht. Die vorbeifliegenden Hinweisschilder deuteten an, dass wir uns auf dem Weg ins Sauerland befanden. Ich hatte meinen Sitz in Ruheposition gebracht und vor mich hin gedöst. An Schlaf war nicht zu denken. Ein Bild jagte das andere in meinem Kopf. Nur zusammen wollte kein Film mit einer durchgängigen Handlung daraus entstehen. Einzig der Mossad war Gewinner. Wenn die Mitglieder des Clans aufwachten, würden sie an den Polaroids und ihren schwarzen Fingerkuppen schnell begreifen, dass ihre Anonymität dahin war. Zugegeben, ein äußerst schlauer Schachzug von Joshua, der mir aber bei der Lösung meines Problems wenig half. Ob nun die Stiftung weiter Waffengeschäfte tätigen konnte oder bald

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