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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Wenn man so
reich ist wie er, dann geht es nicht mehr ums Geld. Es geht ums Gewinnen.«
    Das überraschte Iris. »Aber T. Duke
lebt auf Kredit. Die Sawyer Company steckt bis zum Hals in Schulden.«
    Evan lachte erneut. »Er läßt jede
Firma, die er in die Hände bekommt, ausbluten. Er hat Kohle, Kunstgegenstände
und Antiquitäten auf der ganzen Welt angehäuft. Pandora ist ein Sport für ihn.
Ein Zeitvertreib.«
    »Erzählen Sie mir eines. Sie sind ein
guter Broker. Sie sind schlau. Sie kennen das Geschäft. Warum versuchen Sie’s
nicht auf legale Art und Weise?«
    »Es gibt nichts, was ich lieber wäre
als ein normaler Bürger.«
    »Seien Sie es.«
    »Ach, hören Sie doch auf. Keine
rechtmäßige Firma würde mich einstellen.«
    »Sie müssen ja nicht für eine große
Firma arbeiten. Sie könnten ein Unternehmen aufbauen, so wie Sie es mit
Canterbury gemacht haben. Berechnen Sie einen Prozentsatz für Ihren Rat, und
holen Sie sich einen lizensierten Broker, um die Käufe und Verkäufe zu
tätigen.«
    »Damit kann man kein ordentliches Geld
verdienen.«
    »Okay«, meinte Iris wenig überzeugend.
Sie wollte nicht darauf drängen, denn schließlich war er derjenige mit der
Waffe in der Hand. Der Kerl genoß es anscheinend, ein Krimineller zu sein, egal
was er behauptete.
    Evan schien daran gelegen zu sein,
seinen Standpunkt klar zu machen. Er betonte seine Worte mit der Waffe. »Ich
habe nie jemanden umgebracht. Ich habe nie jemandem sein Geld gestohlen. Wenn ein
Kunde aus Canterbury raus will, gebe ich ihm sein Geld zurück.«
    Iris konnte sich nicht zügeln. »Hoffen
wir, daß die Kurse nicht in den Keller fallen und alle auf einmal ihr Geld
wiederhaben wollen.«
    Er sah sie direkt und lange an. Iris
versetzte sich in Gedanken einen Tritt, weil sie so ein loses Mundwerk hatte.
Schließlich sagte er: »Sie sind süß, wissen Sie das?«
    Sie lächelte gequält. Das war besser,
als tot zu sein.
    »Hören Sie«, er schaute kurz auf die
Uhr, »wir sehen uns morgen früh, sagen wir um neun Uhr? So haben Sie genügend
Zeit, um allen von unserer Meinungsverschiedenheit zu erzählen und davon, wie
wir sie ausgeräumt haben. Und ich sitze nicht in einer dieser Nischen im
Großraumbüro. Ich nehme ein Büro mit Fenster.«
    »In Ordnung.«
    »Und Sie werden der Polizei erzählen,
daß der Vorfall im Büro ein einfaches Mißverständnis war?«
    »Gut.«
    Er schien sich darüber zu freuen, daß
sie so unterwürfig war. »Sie und ich sind jetzt Partner. Sie lassen mich meine
Geschäfte machen und ich Sie die Ihren. Aber denken Sie daran: Nur weil wir
einen gemeinsamen Feind haben, stehen wir noch lange nicht auf derselben Seite.
Wenn Sie mich reinlegen, gehen Sie auch unter.«
    »Verstanden.«
    »Noch eines: Ich will die Fotokopien
haben, die Sie von den Auszügen von Canterbury Investments gemacht haben.«
    »Die habe ich nicht.« Iris zwang sich,
ihm direkt in die Augen zu schauen. »Ich habe sie verbrannt.«
    »Das nehme ich Ihnen nicht ab.« Evan
zuckte mit der Waffe in Tonis Richtung und deutete ihr aufzustehen. Nachdem sie
das getan hatte, legte er den Arm um sie, küßte sie auf die Wange und hielt ihr
dann die Pistole an den Kopf. Zu Iris sagte er: »Zackig, sonst müssen Sie eine
neue Marketing-Managerin für Pandora einstellen.«
    Iris sprang aus dem Sessel auf und
verschwand im Flur.
    »Evan«, flehte Toni, »wie kannst du
mir das antun? Ich dachte, da wäre etwas Besonderes zwischen uns.«
    »Das war es auch, die zehn Minuten
lang, die es gedauert hat.«
    Iris kam mit den Kopien zurück. Evan
ließ Toni los, die wieder anfing zu weinen. Er faltete den Papierstapel
zusammen, stopfte ihn in die Innentasche seiner Jacke und ging rückwärts zur
Tür. Als er die Tür geöffnet hatte, steckte er die Waffe endlich weg. »Iris,
unterschätzen Sie meinen Vater nicht. Sie sollten vorsichtig sein.« Er ging
hinaus und machte die Tür hinter sich zu.
    Iris und Toni sahen auf die
geschlossene Tür.
    Toni schrie: »Ich dachte, ich bedeute
ihm etwas. Die ganze Zeit über hat er mich nur benutzt.« Sie ließ den Kopf in
den Nacken fallen und jammerte gen Decke.
    Iris sah noch immer wie gelähmt zur
Tür. »Meine Karriere ist beendet. Alles, wofür ich all die Jahre gearbeitet und
Blut geschwitzt habe.«
    »Ich war einfach nur ‘ne schnelle
Nummer für ihn.« Toni schlug sich mit der Hand auf den Schenkel. »Ich hab’ mir
das alles nur eingebildet.«
    Iris ging wie in Trance im Zimmer
umher. »Warum mußte mir das passieren? Ich

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