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Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Nashville
gut angekommen wäre. »Von meinen Zwergpudeln, Thelma und Louise.«
    »Ich weiß nicht, warum du dieses Zeug
schluckst.« Kyle wühlte sich durch die verschiedenen Teile der Tageszeitung,
die auf einem der Tische lagen. Er verzog seinen breiten Mund zu einer schiefen
Grimasse.
    »Ach Schätzchen, ich bitte dich.« Liz
schlug sich auf den nicht vorhandenen Bauch. »Ich hab’ genau hier viereinhalb
Kilo zugelegt seit...«
    »Würde mir bitte mal jemand erzählen,
worüber ihr hier zum Teufel eigentlich redet?« beschwerte sich Iris.
    »Appetitzügler namens Redux«,
verkündete Liz bedeutsam. »Ich hab erst vor zwei Tagen damit angefangen. Die
sind großartig.« Sie drückte die Fingerspitzen auf Iris’ Arm. »Die
Regierung hat die jetzt vom Markt genommen, aber ich habe einen Freund, der es
dir in Tijuana kaufen kann«, sie lehnte sich zu Iris hinüber und flüsterte,
»wirklich günstig.«
    Iris goß sich schwarzen Kaffee ein.
»Ich dachte, du nimmst Phenmetrazin.«
    Liz schnitt eine Grimasse, so als
hätte sie einen bitteren Geschmack im Mund. »Redux ist viel besser.«
    »Hat das nicht Nebenwirkungen, zum
Beispiel Herzschäden oder so?« fragte Kyle auf seine direkte Art.
    Liz tat seinen Kommentar ab, indem sie
ihr Haar zurückwarf. »Irgendwelche Ratten sind krank geworden oder so. Was hat
das denn mit mir zu tun? Mir geht’s hervorragend. Weißt du, was ich gestern
gegessen habe? Einen Reiskeks. Und selbst den habe ich nicht geschafft. Ozzie
ist ausgerastet. >Liz<, meint er zu mir, >wenn du so weitermachst,
landest du noch im Krankenhaus.< Da hab’ ich zu ihm gesagt: >Ozzie, du
bist doch derjenige, der all den dürren Flittchen immer hinterher guckt.<«
    »Was hat das also mit Thelma und Louise
zu tun?« fragte Iris.
    »Noch eine Nebenwirkung von Redux«,
erklärte Kyle. »Lebhafte Träume.«
    Als Kyle die Kantine mit dem Sportteil
verließ, hielt er die Tür für Amber Ambrose offen, die hereinkam und alle mit
einem munteren »Hi!« begrüßte.
    Iris und Liz lächelten und grüßten sie
verhalten. Iris gefielen Ambers Verkaufszahlen, und Liz bewunderte den
Kundenstamm, den Amber in ihren relativ wenigen Jahren in diesem Geschäft
aufgebaut hatte, aber keine der beiden traute der jungen Frau über den Weg.
Amber war hoffnungslos von einem Konkurrenzdenken eingenommen und zweifelsfrei
ein hinterhältiges Luder. Eine falsche Schlange, wie Liz meinte. Noch schlimmer
war, daß Amber verdächtigt wurde, mit Neuigkeiten aus dem Büro direkt zu Sam
Eastman, Iris’ Chef, zu rennen. Das machte sie zu einer spionierenden falschen
Schlange.
    Als Amber den Raum betrat, sahen Iris
und Liz sich an und wußten genau, was die andere dachte. Stillschweigend
entschieden sie, daß Liz’ notorische Besessenheit von Diäten keiner weiteren
Verbreitung im Büro bedurfte.
    Iris wollte gerade gehen, als Louise
die Tür abrupt aufstieß.
    »Ach, hier bist du«, sagte Louise. »Da
sind zwei Polizeibeamte, die mit dir sprechen wollen.«
    »Polizeibeamte?« wiederholte Iris.
»Wieder wegen Alexa?«
    Iris konnte fast erkennen, wie Amber
die Ohren spitzte. Liz dagegen sah besorgt aus.
    »Sie wollten mir nicht sagen, weshalb
sie hier sind«, sagte Louise.
    Ohne ein weiteres Wort ging Iris rasch
zu ihrem Büro zurück. Am Fenster stand eine kleine, dunkelhaarige Frau von
Mitte Dreißig. Ein Mann um die Fünfzig mit einem schwarzen Haarkranz, der seine
glänzende Schädelplatte säumte, saß in einem ihrer Damastsessel. Er hatte
vorstehende, mandelförmige Augen und erhob sich, als Iris das Zimmer betrat.
    Die Frau stellte sich vor, während der
Mann die Tür schloß.
    »Ich bin Detective Tiffany Stubbs, und
das ist Detective Jess Ortiz. Wir arbeiten für das West L.A. Morddezernat. Casa
Marina liegt in unserem Zuständigkeitsbereich.«
    Iris setzte sich in ihren Ledersessel.
Sie hatte das Gefühl, es könnte notwendig werden.
    Die Frau fuhr fort: »In einem Haus in
der Gegend wurde gestern abend gegen zehn Uhr ein Mord verübt. Hat Ihnen irgend
jemand davon erzählt...?«
    Iris schüttelte langsam den Kopf.
    »Es tut mir leid, daß ich schlechte Nachrichten
überbringen muß. Bridget Cross wurde erschossen.«
    Iris starrte die Frau an. Sie war sich
bewußt, daß sie der andere Beamte von dort, wo er saß, teilnahmslos
beobachtete. In ihrem Kopf fing es an zu dröhnen. Die Polizeibeamtin Stubbs
redete, und Iris verstand kaum, was sie sagte.
    »...ein schrecklicher Verlust. Ihr
Mann erzählte uns, daß Sie eine Freundin von ihr

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