Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Pandora

Das Erbe der Pandora

Titel: Das Erbe der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
Vom Netzwerk:
Flugzeughangars. Iris war schon ein paarmal mit Bridget
bei Pandora gewesen und hatte bei der Gelegenheit Toni und die wichtigsten der
anderen Angestellten kennengelernt. »Gegen wen?«
    Der hohe, kuppelförmige Hangar wurde
mit winzigen, funkelnden weißen Lichtern schwach beleuchtet, die an Schnüren
durch die freien Stahlträger und das hölzerne Gitterwerk gewebt waren. Das
Tageslicht schimmerte durch die vereinzelten Fensterreihen entlang der Mauern.
Die lockere Anordnung von Büros, Besprechungszimmern und Gemeinschaftsräumen
aus unbearbeitetem Kiefernholz und nicht bemaltem Sperrholz verteilte sich in
dem großen Raum hoch nach oben an den Außenmauern entlang und in der Mitte. Die
verschiedenen Bereiche des Gebäudes wurden durch eine Reihe von Laufstegen
miteinander verbunden. Die Arbeitsbereiche wurden von Leuchtstoffröhren grell
beleuchtet. Das alles sah aus wie viele verschiedene, miteinander verbundene
Spielhütten, die von Kindern aus Sperrmüll gebaut worden waren.
    Toni hüpfte voran und drehte sich in
regelmäßigen Abständen zu Iris um und ging dann rückwärts, während sie redete. »Oh,
hauptsächlich gegen Ki-ip.« Sie sprach seinen Namen mit zwei Silben aus. »Ich
möchte diesen Leuten am liebsten sagen, also, wenn ihr den Mumm zu so was habt,
dann solltet ihr auch den Mumm haben, euch zu erkennen zu geben, wissen Sie?
Ach!« Sie gab ein kehliges Geräusch von sich und rümpfte die Nase. »Und
überhaupt, wir versuchen hier darüber hinwegzukommen, daß die arme Bridget
erschossen wurde, und diese Leute haben den Nerv, solch widerliche Briefe zu
schicken, von wegen, daß sie selbst schuld an dem war, was ihr passiert ist.
Daß sie eine Stimmung geschaffen hat, die irgendwie Gewalt hervorruft oder so.«
Toni drehte sich um und sah Iris, die zwei Schritte hinter ihr lief, mit
offenem Mund an. »Kaum zu glauben, oder?«
    »Die Menschen können erstaunlich
grausam sein.«
    Sie gingen an lebensgroßen Figuren
vorbei, die wie außerirdische Krieger aussahen. Jede einzelne stand auf einem
Podest und wurde von Strahlern beleuchtet. Slade Slayer war auch unter ihnen,
bis zu den Zähnen bewaffnet mit Plastikausführungen seiner Phantasiewaffen.
    »Wow!« rief Iris.
    »Kip hat die bei irgendeinem Kerl in
Auftrag gegeben.«
    »Muß teuer gewesen sein.« Iris
erinnerte sich an T. Duke Sawyers Verärgerung darüber, wie Kip und Bridget das
Geld von USA Assets ausgegeben hatten.
    »Mit Sicherheit.«
    Sie kamen an einer Glasvitrine vorbei,
in der T-Shirts, Sweatshirts und Achselhemden mit dem Siebdruck-Bild von Slade
Slayer ausgestellt waren. Auf der Vitrine befanden sich Plastik-Masken von
Slade Slayer, ein Stallone-Grinsen inklusive.
    »Auf das Zeug bin ich besonders
stolz«, meinte Toni, als sie Iris’ Interesse an der Vitrine bemerkte. »Es war
meine Idee, die Figur Slade Slayer lizensieren zu lassen. Ich hab’ all die
Verträge selbst abgeschlossen. Wir kriegen zehntausend Dollar pro Monat mit dem
Verkauf der Slade-Slayer-Artikel herein. Im nächsten Jahr wird es sogar noch
mehr, wenn das Sortiment mit den Spielzeugwaffen von Slade Slayer in Produktion
geht. Ich habe gerade einen Vertrag mit einem großen Spielzeughersteller
unterschrieben.« Toni hielt inne, so als wartete sie auf Applaus. Als keiner
aufkam, redete sie weiter. »Wir hoffen, daß sie zur Weihnachtszeit in den
Regalen sind.«
    Toni ging eine Holztreppe hinauf, die
zu einem Steg führte. Sie betraten einen riesigen Raum mit Fenstern sowohl in
den Außen- als auch in den Innenwänden. Alle Rollos waren heruntergelassen. Ein
großer Tisch wie auch fast alle anderen Flächen waren mit Computer-Zubehör
vollgestellt. »Wir haben natürlich tonnenweise Fanpost erhalten —
Briefe, E-Mails und Faxe. Die machen sich alle Sorgen, was wohl mit Pandora
passiert, nun da Bridget nicht mehr da ist und Kip... Sie wissen schon.«
    Toni wies mit einer ausschweifenden
Geste im Raum umher. »Dies ist unsere Computerwerkstatt. Wir nennen es
Kriegszimmer. Hier kommen wir mit unseren Ideen, Prototypen und Entwürfen
zusammen und streiten uns drüber.« Die Feuchtigkeit des Morgens hatte Tonis
welliges, rotblondes Haar gekräuselt und so ihre morgendlichen Bemühungen mit
dem Lockenstab zunichte gemacht. Sie war lässig bekleidet mit einer engen
Jeans, die ihre wohlgeformten Hüften und Beine betonten, einer steif gebügelten
weißen Bluse und Wanderschuhen mit dicken schwarzen Gummisohlen.
    Sie drehte am Stab, um die Rollos zu
öffnen. »Die haben es alle

Weitere Kostenlose Bücher