Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Phaetonen

Das Erbe der Phaetonen

Titel: Das Erbe der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
Vom Netzwerk:
Reptilien an Land kämen, diese mit Scheinwerferlicht empfangen.
       „Meiner Meinung nach ist Licht die beste Waffe gegen sie“, iagte Korzewski. „Man darf nicht vergessen, daß ihre Augen an Dunkelheit gewöhnt sind.“
       Ohne zu zögern, ließ Knjasew den Motor an. Plätschernd fuhr das Amphibienfahrzeug ins Wasser. Die am Ufer Zurück bleibenden sahen, wie die Unterwasserflächen ausgefahren wur- den, sich neigten und das Fahrzeug unter Wasser drückten. Das Kielwasser hinterließ auf der glatten Oberfläche des Sees eine schäumende Spur. Einen Augenblick war in dem trüben Halb- dunkel unter Wasser noch das Plastedach zu erkennen, dann verschwand es. In der Tiefe flammte Licht auf, Knjasew hatte den Scheinwerfer eingeschaltet. Der helle Fleck entfernte sich langsam vom Ufer.
       Qualvoll zogen sich die Minuten in die Länge. Jeden Augen- blick erwarteten die drei Männer, daß der Schwimmwagen wie- derauftauchen und, von gigantischen „Schildkröten“ verfolgt, in voller Fahrt an Land flüchten würde. Ob das Feuer ihrer Ge- wehre die Venusianer aufhalten würde? Konnten irdische Ge- schosse den Riesenleibern etwas anhaben? Würde das Schein- werferlicht sie erschrecken?
       Ohne den See aus den Augen zu lassen, beobachteten die drei Männer den hellen Fleck in der Tiefe. Er entfernte sich langsam und verblaßte. Dann verschwand er vollends. Offenbar war der Amphibienwagen noch tiefer getaucht.
       Im Raumschiff verfolgten Melnikow und Toporkow in der Funkkabine unablässig das Ionometer. Bang dachten sie an die Möglichkeit eines Gewitters, und jeder flehte im stillen den Himmel der Venus um Mitleid an.
       Ein langes Gewitter war das Schrecklichste, was ihnen wider- fahren konnte. Die herniederprasselnden Wassermassen wür- den das Amphibienfahrzeug im See festhalten und den Venu- sianern ausliefern. Eine Gewitterfront wie jene, an der das Flugzeug gescheitert war, würde den Tod bedeuten.
       Der Minutenzeiger schien sich in den Stundenzeiger verwan- delt zu haben und kroch unerträglich langsam über das Ziffer- blatt.
       Neunzig Minuten war Knjasews Fahrzeug schon unter Was- ser.
       Da geschah, was auf der Venus nicht ausbleiben konnte. Der zierliche Zeiger des Ionometers erzitterte.
       „Schwimmwagen! Schwimmwagen!“
       „Ich höre“, antwortete Wtorow.
       „Ein Gewitter zieht auf! Sofort ans Ufer! So schnell wie mög- lich!“
       „Wir kommen!“
       Ob sie es schafften? Der Zeiger des Barometers schien rasch zu steigen ...
       Als Korzewski und Romanow hörten, daß ein Gewitter nahte, zogen sie sich vom Wasser zurück und blieben in der Nähe des Geländewagens. Sie waren entschlossen, bis zuletzt auf ihrem Posten zu bleiben und nicht einzusteigen.
       Vom Raumschiff aus wurde pausenlos angefragt, ob der Amphibienwagen schon aufgetaucht sei. Wtorow meldete, daß sie mit äußerster Kraft führen. Die „Schildkröten“ verfolgten sie nicht.
       „Auf dem Grund des Sees halten sich sehr viele von ihnen auf“, sagte er.
       Bald darauf brach die Funkverbindung ab. Also war das Ge- witter schon ganz nahe.
       Der Amphibienwagen war noch nicht aufgetaucht.
       Hinter dem Wald zuckte der erste Blitz auf. Der erste Don- nerschlag krachte,
       „Steigt sofort ein!“ sagte Andrejew.
       „Einen Augenblick noch!“ antwortete Romanow, ohne den See aus den Augen zu lassen.
       Da leuchtete in der Ferne, fast am gegenüberliegenden Ufer, ein Fleck auf, der rasch heller wurde. Ein Scheinwerferstrahl schoß aus dem Wasser.
       Die Männer an Land erkannten das weiß schäumende Kiel- wasser, das mit hoher Geschwindigkeit näher kam.
       Schneller! Noch ein paar Sekunden ...
       Die Wucht der herabstürzenden Wassermassen warf Roma- now zu Boden. Korzewski konnte gerade noch in die offene Tür tics Geländewagens springen.
       Dichter Nebel hüllte das Ufer ein.

    Die unterirdische Stadt

    „Leben Sie wohl, Sinowi Serapionowitsch!“ sagte Belopolski.
    „Leben Sie wohl!“ antwortete Balandin.
       Sie hielten sich für verloren. Wie konnten sie sich gegen die Ungeheuer wehren, die ihren Geländewagen in den See trugen?
       Belopolski unternahm einen letzten Versuch. Er schaltete den
    Motor ein, in der Hoffnung, die Seebewohner würden das Fahr- zeug loslassen, aber die Raupenketten rührten sich nicht. Die Kräfte der „Schildkröten“ waren stärker als der Motor.
       Die Männer hatten ein Gewehr

Weitere Kostenlose Bücher