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Das Erbe der Phaetonen

Das Erbe der Phaetonen

Titel: Das Erbe der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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teilnehmen?“
       „Ich dachte ...“
       „Sie haben richtig gedacht.“ Melnikow sprach anders als sonst, er betonte jeden Buchstaben. „Es gibt keinen Grund, der uns dazu bestimmen dürfte, unsere Arbeit auf der Venus zu unterbrechen. Haben Sie die Kamera bei sich?“
       „Ja.“
    „Ich erlaube Ihnen, Korzewski zu ersetzen.“
       Aus dem Wald schoß ein langer Scheinwerferstrahl, der zu- sehends heller wurde. Der Amphibienwagen, obwohl selber noch nicht zu sehen, näherte sich rasch dem See.
       Plötzlich erscholl abermals Toporkows Stimme.
       „Stanislaw Kasimirowitsch, halten Sie an!“ sagte er. „Fahren Sie unter die Bäume! Ein Gewitter zieht auf.“
       „Schon –wieder!“
       „Wann wird das endlich aufhören?“ fragte Knjasew wütend.
       „Wenn wir die Venus verlassen.“
       Es donnerte, von den Baumkronen stürzte der mächtige Was- serfall herab, und das Ufer verwandelte sich wieder in einen schäumenden Strom. Aber die Lichteffekte blieben diesmal «us. Außer Belopolski und Balandin kannte also noch keiner die rätselhafte Erscheinung.
       Endlich zogen die Gewitterfronten ab, und die Funkverbin- dung lebte wieder auf.
       „Die Erkundungsaufgabe lautet“, begann Melnikow im sel- ben Augenblick, „den Geländewagen auf dem Grund des Sees suchen, feststellen, in welcher Tiefe er sich befindet und ob eine Möglichkeit besteht, ihn an Land zu ziehen. Schnell, aber äußerst vorsichtig handeln. Die Kabine des Geländewagens ist herme- tisch geschlossen, und wenn die ,Schildkröten' sie nicht einge- drückt haben, leben Belopolski und Balandin noch. Das Raum- schiff kann jederzeit starten und zum See fliegen. Beeilt euch, Genossen!“
       Wie hatten sie nur vergessen können, daß das Wasser in den Geländewagen nicht eindringen würde? Sie hatten ihre Genos- sen schon für tot gehalten, aber in Wirklichkeit durften sie ja noch hoffen. Allein Melnikow war besonnen geblieben und hatte sich den Blick für die Tatsachen nicht trüben lassen.
       Die Hoffnung gab ihnen neue Kraft. Die Wagen fuhren aus dem Wald bis dicht ans Wasser. Knjasew und Wtorow lösten Romanow und Korzewski im Schwimmwagen ab.
       Der Schwimmwagen war wie das Unterseeboot ganz aus durchsichtiger Plaste gebaut. Sogar die Raupenketten bestanden aus dem gleichen Material. Für zwei Personen berechnet, leicht und beweglich, konnte dieser Wagen fahren, schwimmen und mit Hilfe von ausfahrbaren Flossen, die den Tragflächen eines Segelflugzeuges ähnelten, unter Wasser tauchen. Die erreichbare Tauchtiefe betrug zwar nur sieben, acht Meter, aber die Astro- nauten vermuteten, daß auch die „Schildkröten“ nicht tiefer unter der Wasseroberfläche leben könnten.
       Die Amphibien der Erde suchen nie größere Tiefen auf, weil der Wasserdruck mit jedem Meter zunimmt. Andererseits kön- nen Tiefseeorganismen nicht an der Oberfläche leben, weil sie dort platzen würden. Warum sollte es auf der Venus anders sein? Da die Venusianer aufs Trockene kamen, konnten sie kei- nesfalls Bewohner der Tiefen sein.
       Die Schildkröten der Erde können schwimmen. Besaßen ihre riesigen Verwandten auf der Venus die gleiche Fähigkeit? Die Beantwortung dieser Frage war von ungeheurer Bedeutung. Konnten sie nur laufen, drohte dem Amphibienfahrzeug keine Gefahr. Andernfalls aber konnte es ihm ebenso wie Belopol- skis Geländewagen ergehen. Dann wären statt zwei sogar vier Opfer zu beklagen.
       „Ich habe mich mit Boris Nikolajewitsch darüber beraten“, sagte Korzewski, „und wir sind zu dem Schluß gelangt, daß der Schwimmwagen den Reptilien entgehen kann, falls sie ihn im Wasser angreifen. Auf keinen Fall werden sie schneller schwim- men als er.“
       „Seid so vorsichtig wie möglich“, legte Melnikow dem jungen Knjasew zum Schluß noch einmal ans Herz. „Bei der geringsten Gefahr sofort an Land kommen!“
       Vom Raumschiff waren mit Sprengpatronen geladene Schnell- Icuergewehre mitgebracht worden. Korzewski und Romanow stiegen aus, um nötigenfalls mit ihrer Hilfe einen Angriff auf das Amphibienfahrzeug abzuwehren. Wenn kein Gewitter auf- zöge, würden sie so lange am Wasser Wache halten, bis Knjasew und Wtorow wieder in Sicherheit waren. Was geschehen sollte, lails doch ein Gewitter käme, wagte keiner sich auszumalen.
       Andrejew blieb im Geländewagen. Er war für die Funkver- bindung mit Knjasew und dem Raumschiff verantwortlich und sollte außerdem, wenn

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