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Das Erbe der Phaetonen

Das Erbe der Phaetonen

Titel: Das Erbe der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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nichts sehn- licher, als daß es wahr wäre.
       Was sie sahen, war zu unwahrscheinlich. Daß dort unten der Geländewagen stehen sollte, der unter den Augen von drei Mitgliedern der Schiffsbesatzung in den See getragen worden war, glich einem Märchen.
       Noch wenige Minuten zuvor hatte Melnikow gesagt, die Venusianer würden die Toten selber bringen, wenn sie es für nötig erachteten. Und nun stand gleichsam als Antwort auf seine Äußerung der Wagen vor der einen Luftschleuse. In ihm mußten die drei Toten liegen.
       Aber die Geräte des Steuerpultes widerlegten eine solche Schlußfolgerung. Das Filtergerät arbeitete, und niemand außer Belopolski, Balandin oder Romanow konnte es eingeschaltet oder auch nur die Luftschleuse betreten haben.
       Doch wie war es möglich, daß auch nur einer von ihnen noch lebte, wenn der Sauerstoffvorrat in den Reservoirs des Ge- ländewagens bereits einen Tag zuvor hätte verbraucht sein müs- sen? Unter Wasser, wo keine Außenluft genutzt werden konnte, war es unmöglich, Sauerstoff zu sparen.
       „Vielleicht ist nur einer zurückgekehrt?“ flüsterte Melnikow.
       Es war die einzige, zweifellos einleuchtende Erklärung. Für einen Menschen allein hätte der Sauerstoff vierundzwanzig Stunden länger reichen können.
       Wer von den dreien kehrte zum Raumschiff zurück?
       Von Ungewißheit gepeinigt, verharrten alle auf ihrem Platz, ohne den Bildschirm aus den Augen zu lassen.
       Vor lauter Aufregung war keiner darauf gekommen, einen Scheinwerfer einzuschalten und das Kettenfahrzeug anzustrah- len. Im Halbdunkel der Venusnacht hob es sich nur wie ein verschwommener Schatten ab. Und neben ihm bewegten sich andere Schatten.
       Die Schatten von drei Gestalten waren zu erkennen! Drei!
       Aber ein Mann befand sich doch schon in der Luftschleuse? Neben dem Fahrzeug konnten nicht mehr als zwei Männer stehen!
       Trotzdem waren es drei Schatten.
       Die Sternfahrer beugten sich weit vor zum Bildschirm, und ihre Augen tasteten angestrengt das Halbdunkel ab.
       Der eine Schatten... Jetzt erkannten sie in ihm die hoch- gewachsene Gestalt ihres Kommandanten. Neben ihr bewegte sich etwas. Zwei Lebewesen, deren verschwommene Silhouetten seltsam und ungewöhnlich aussahen.
       „Was ist das?“
       „Licht an!“ befahl Melnikow.
       „Nicht nötig!“ rief Knjasew. „Es sind Venusianer!“
       „Ja, stimmt!“ bestätigte Korzewski erregt.
       Eine neue Überraschung! Wer hätte das gedacht?
       War es den Kameraden etwa gelungen, sich mit den See- bewohnern zu verständigen? Besaßen diese gar eine hochent- wickelte Technik, und hatten sie die Menschen mit Sauerstoff versorgt? Sonst könnten doch die Männer in dem Geländewagen gar nicht mehr leben! In der Luftschleuse stand anscheinend Balandin, während Belopolski einstweilen draußen den Frem- den Gesellschaft leistete.
       Zwei von den drei Männern lebten also. Und obwohl alle Wassili Romanow aufrichtig zugetan waren und bei dem Ge- danken an seinen Tod echten Schmerz empfanden, fühlten sie sich ungeheuer erleichtert.
       „Wir haben also richtig vermutet“, sagte Toporkow, „das Funkgerät des Geländewagens hat nicht funktioniert, und eine individuelle Sprechfunkanlage besaß keiner.“
       „Anders kann es wohl nicht gewesen sein“, antwortete Melni- kow seufzend. „Auch am Tod des Genossen Romanow dürfte nicht mehr zu zweifeln sein; denn er hatte Sprechfunk bei sich.“
       Alles deutete auf diese traurige Wahrheit hin. Wäre Roma- now noch am Leben, hätte er längst gefunkt. Sein Schweigen schloß jeden Zweifel aus. Ein sinnloser Tod. Denn die beiden Menschen, um derentwillen Romanow verunglückt war, lebten.
       „Warum legen wir die Hände in den Schoß und grübeln?“ sagte Igor Dmitrijewitsch. „Warum verbinden wir uns nicht über Sprechfunk mit der Luftschleuse?“
       Sogar daran hatte bisher keiner gedacht.
       „Balandin könnte doch selber die Zentrale anrufen. Warum macht er das nicht?“
       Toporkow legte den Hebel herum und drückte auf einen Knopf. Der Steuerbordbildschirm leuchtete auf und zeigte das Innere der Luftschleuse.
       Da entrang sich allen ein Schrei der Verwunderung und der Freude.
       Lebendig und, wie es schien, unversehrt stand vor ihnen ihr Kamerad Romanow. Er trug auf den Armen einen regungslosen menschlichen Körper, dessen Kopf herabhing. Entsetzt erkann- ten die Männer in ihm

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