Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Phaetonen

Das Erbe der Phaetonen

Titel: Das Erbe der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
Vom Netzwerk:
Zweck.“
       „Und wenn nun ein Gewitter kommt?“
       „Dann verkriechen wir uns unter der Röhre. Unsere Anzüge sind wasserdicht. Das haben Romanows Erfahrungen bewiesen.“
       Belopolski, dem Melnikow seine Absicht mitteilte, genehmigte den Marsch zum Zentrum der Ringe. Das Scheinwerferlicht an den Helmen würde ausreichen, daß sich die Männer im Wald orientieren konnten. Die Leiter war transportabel.
       Damit begann der ungewöhnliche Ausflug in eine ferne Ver- gangenheit.
       Bevor sich Melnikow und Wtorow jedoch zu dem inneren Ring begaben, schritten sie die äußere Rohre noch in ihrer ganzen Länge ab. Sie zählten die Schritte und kamen zu. dem Ergebnis, daß der Durchmesser dieses Ringes tatsächlich etwa zweihundert Meter betrug. Die zweite Röhre verlief genau parallel zur ersten und war alle fünfzehn bis sechzehn Meter durch rhombusartige Konstruktionen mit ihr verbunden. An zwei Stellen, die einander offensichtlich diametral gegenüber- lagen, ging von der äußeren Röhre eine dünnere rechtwinklig ab, sie kreuzte die innere und verlor sich zwischen den Bäumen.
       „Dort“ – Melnikow wies mit der Hand zum Mittelpunkt der Ringe – „muß noch etwas sein. Eine Art Zentralkugel.“
       „Das denke ich auch“, sagte Wtorow.
       Nach Beendigung des Rundgangs kehrten sie zu der radialen
    Röhre zurück. Zum Zentrum gelangten sie am besten auf ihrem Rücken. Die Metallsohlen an den Schuhen machten das Gehen auf dem glatten Metall recht beschwerlich, aber noch beschwer- licher wäre es gewesen, sich einen Weg durch den Windbruch und das hohe Gras zu bahnen.
       Melnikow befahl Knjasew, sich mit dem Fahrzeug nicht von dieser Stelle zu entfernen; dann stieg er die von Wtorow ge- haltene Leiter hinab. Anschließend half er dem Kameraden beim Herunterklettern.
       Sie drangen in die Tiefe des Waldes ein. Nachdem sie den zweiten Ring hinter sich hatten, verblaßte das Scheinwerfer- licht des Geländewagens, so daß sie vor sich nichts mehr er- kennen konnten. Da ließen sie die Scheinwerfer an den Helmen aufflammen.
       Das Gehen auf der Röhre war doch beschwerlicher, als sie gedacht hatten. Fast bei jedem Schritt versperrten in den bizarr- sten Formen gekrümmte Baumstämme ihnen den Weg. Sie muß- ten sie mit Hilfe der Leiter überwinden oder auf die „Erde“ hinuntersteigen und das Hindernis umgehen. Dabei überzeug- ten sie sich, daß sie zu ebener „Erde“ noch viel langsamer vor- wärts kamen – das Gras war so elastisch, daß jeder Schritt große Anstrengungen kostete.
       Die Radialröhre, deren Durchmesser etwa zweieinhalb Meter betrug, lag nicht am Boden auf wie die beiden Ringe, sondern hing in der Luft. Das Metall, aus dem sie hergestellt war, mußte außerordentlich stabil sein, da keiner der unter der Röhre her- vorwachsenden Bäume sie trotz ihrer Länge hatte verbiegen können. Alle waren um sie herumgewachsen.
       „Hinzu kommt“, sagte Melnikow, „daß das Raumschiff schon seit Tausenden von Jahren hier liegt. Kein irdisches Metall hätte eine solche Zeit überdauert.“
       Fünfzig Meter vom zweiten Ring entfernt stießen sie auf einen dritten. Er war genauso dick wie die beiden anderen.
       „Ein System konzentrischer Ringe“, bemerkte Wtorow. „Ich bin gespannt, was sich im Zentrum befindet.“
       Die Bäume lichteten sich. Über ihnen war durch das Blatt- werk bereits ein Fetzen Himmel zu sehen.
       Plötzlich ragte etwas Großes, scheinbar Formloses vor ihnen auf. Dieses Etwas, das dicht von Bäumen umstanden war, bil- dete das Zentrum des Weltraumschiffs.
       Die genaue Form dieses Zentrums blieb dem Auge verborgen, da der Wald es eng umschlungen hielt. Doch schien es den bei- den Männern weder eine Kugel noch ein Würfel zu sein.
       „Konstantin Jewgenjewitsch!“ rief Melnikow.
       „Ich höre“, antwortete Belopolski sofort.
       „Wir haben das Zentrum erreicht. Es ist so dicht von Bäumen umgeben, daß wir seine Form nicht erkennen können. Aber der Eingang kann sich nur hier befinden. Wir müssen die Bäume aus dem Wege räumen. Dazu müssen wir das Ultraschallgerät holen.“
       „Moment mal!“ sagte Wtorow plötzlich. „Hier scheint eine Tür zu sein.“
       Wirklich war an einer Stelle, die nicht von Bäumen verdeckt wurde, deutlich eine feine Linie zu erkennen, die ein regelmäßi- ges Fünfeck bildete.
       „Tatsächlich, das sieht wie eine Tür aus“, sagte

Weitere Kostenlose Bücher